Unruhig

[885] Unruhig, -er, -ste, adj. et adv. der Gegensatz von ruhig, in den sämmtlichen Bedeutungen des Hauptwortes Unruhe, besonders von der Anwesenheit heftiger ermüdender Bewegungen, lebhaften Geräusches, Streites und Mißverständnisses, beschwerlicher Empfindungen der Ungewißheit u.s.f. Unruhig schlafen. Ein unruhiges Leben führen. Ein unruhiger Mensch, welcher Fertigkeit besitzt, sowohl in beständiger heftiger Bewegung zu seyn, als auch unaufhörlich Streit und Zank anzufangen. Es ist auf der Gasse sehr unruhig. Unruhig in seinem Gemüthe seyn, beschwerliche Empfindungen haben. Ich bin heute unruhig und in der Unruhe könnte ich mich leicht überreden lassen, Gell. Jemanden unruhig machen, beschwerliche mit Ungewißheit verbundene Empfindungen in seinem Gemüthe hervor bringen. Im Nieders. unrauig, unrustig, ungerüst, wo man auch das Hauptwort ein Unrast, ein unruhiger Mensch, hat.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 885.
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