Verteufelt

[1158] Verteufelt, -er, -ste, adj. et adv. welches oft für teufelisch gebraucht wird. Ein verteufelter Mensch. Eine verteufelte Lügen. Noch häufiger ist es in der Sprache des großen Haufens für im hohen Grade listig, verschlagen, arg u.s.f. da es denn auch wohl gar als eine Intension vor andere Beywörter gesetzt wird. Verteufelt groß, stark, tapfer, schön u.s.f. für sehr. Es siehet noch verteufelt windig damit aus. Sie besitzen in der That einen verteufelten (sehr großen) Stolz. Es ist ihm verteufelt bange. Es ist, wie verhenkert und andere ähnliche, entweder nur nach Art der Mittelwörter gebildet, oder es stammet auch von einem veralteten Zeitworte verteufeln her. Im Nieders. ist verdüveln noch üblich, wo es aber eine entferntere Bedeutung hat, d.i. durch Fluchen, mit mehrmahliger Nennung des Teufels verneinen, leugnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1158.
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