Vexieren

[1193] Vexieren, verb. regul. act. welches aus dem Lat. vexare gebildet, und nur im gemeinen Leben üblich ist. 1. Unnöthige Beschwerde, Mühe oder Unlust verursachen. Die Sache hat mich sehr vexieret, ehe ich damit fertig werden konnte. So vexieret man jemanden, wenn man ihm zu seinem Vergnügen geringe Unlust zu erwecken sucht; wofür man sonst auch schrauben, scheren, zergen, hudeln, necken, foppen, zwacken u.s.f. im Oberdeutschen heyen, hegen, keyen, bey den Jägern füchseln, welches vermuthlich mit vexare von einem und eben demselben Stammworte ist, in Schlesien firgeln, im Niederdeutschen hyen, schurigeln, terren, rengeln, brüen, brüden, luren u.s.f. sagt. 2. Im engsten Verstande vexieret man jemanden, wenn man dessen Leichtgläubigkeit oder Unwissenheit zu seinem Vergnügen zu hintergehen sucht. Daher die Vexier-Gläser oder Springgläser, der Vexier-Spiegel, das Vexier-Pulver u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1193.
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