Wollüstig

[1611] Wollüstig, -er, -ste, adj. et adv. 1. Wollust, d.i. den höchsten Grad des sinnlichen Vergnügens gewährend, eigentlich nur im nachtheiligen Verstande. Bey den Neuern aber auch oft im guten Verstande von den höchsten Graden des erlaubten Vergnügens. 2. Begierde nach den höchsten Graden des sinnlichen Vergnügens empfindend, besonders nach der ungeordneten Vermischung beyder Geschlechter. Wollüstig seyn, ein wollüstiger Mensch. Zur Trägheit in den Armen einer wollüstigen Muße gewohnt seyn. 3. Diese Begierde erweckend, verrathend, in derselben gegründet. Wollüstige Bilder, Vorstellungen, Stellungen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1611.
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