Alceste

[29] Alceste, (Mythol.) Tochter des Pelias und Gemahlin Admets, Königs von Thessalien. Ihr Gemahl ward krank und konnte, nach dem Ausspruch des Orakels, nicht anders sein Leben fristen, als wenn sich jemand freiwillig für ihn dem Tode weihte. Alceste weihte sich in geheim den Göttern; sie ward krank, und Admet genas. Als sie verschieden war, besuchte den Admet Herkules, den die Bande der Gastfreundschaft an ihn knüpften. Herkules versprach sogleich seinem Freunde, ihm das geliebte Weib aus dem Orkus zurück zu hohlen: er hielt sein Wort; er faßte den Tod mit starken Armen und hielt ihn fest, bis er Alcesten wieder heraus gab. Unter den Griechen hat diesen Stoff Euripides bearbeitet. unter den Deutschen Wieland (in einer bekannten Oper) und Paul Thiemig (dessen Alceste die erste Oper ist, die 1693 in der Ostermesse zu Leipzig gespielt worden).

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 29.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: