[8] Der Farnesische Pallast in Rom, nach dem Modell des Theaters des Marcellus von Michael Angelo erbaut, ist eben so sehr durch seine Schönheit als durch die herrlichen Kunstwerke berühmt, die er in [8] sich faßt. In der berühmten Gallerie desselben haben die Brüder Carraccio acht Jahre hindurch ihre vorzüglichsten Meisterstücke gearbeitet. Im Hofe desselben sahe man den vortrefflichen Farnesischen Herkules, eine bewundernswürdige Flora und die Urne der Cäcilia Metella; auch gehörte zu diesem Pallast die ungeheure Gruppe, die unter dem Namen der Farnesische Stier (Toro) bekannt ist, welche aus einem Stier, fünf Menschen und einem Hunde besteht, und unstreitig die größte marmorne Gruppe in der Welt ist. Dieser schöne Pallast gehört jetzt dem Könige von Neapel, dem er durch die Farnesische Erbschaft mit allen Seltenheiten zugefallen ist. Das kaiserliche Haus war Miterbe dieser unschätzbaren Verlassenschaft; und vielleicht wäre dieses der Zeitpunkt gewesen, mit diesen unschätzbaren Kunstwerken unser Deutsches Vaterland zu bereichern. Die vorzüglichsten dieser Kunstsachen (ob alle, können wir nicht sagen) sind vor einigen Jahren nach Neapel gebracht worden, wo sie das einzurichtende Museum im Gebäude der Studii zieren sollen.