[161] Die Haltung. 1) Ursprünglich ist das Wort Haltung der Mahlerei eigen, und wird von einem Gemählde oder einer Zeichnung gesagt, wenn – vermöge einer den Gesetzen der Perspective gemäßen Zeichnung, vermöge der Anordnung und Vertheilung des Lichtes und des Schattens – jeder Theil des Werkes in[161] derjenigen scheinbaren Nähe oder Ferne gehalten wird, in welcher sich uns derselbe in der Natur darstellen würde; 2) dieser besondere Sinn des Worts Haltung ist nachher analogisch auf andere Künste übergetragen und zu der allgemeinen Bedeutung des richtigen Verhältnisses der einzelnen Theile eines Kunstwerks unter einander erhoben worden.