[59] Pierre Manuel, war Mitglied der Pariser Municipalität im Jahre 1792, und wurde von dem dasigen Departement zum Convent als Deputirter geschickt. Sein Herz war eben so verdorben als seine Sitten; und er trieb den Haß gegen Ludwig XVI. unter allen Demagogen am weitesten. Dem katholischen Gottesdienst versetzte er den ersten Stoß, und ließ es sein angelegentlichstes Geschäft sein, die Religion lächerlich zu machen. Er rieth im J. 1792, man sollte einen Minister ermorden, um dem Volke Genugthuung zu verschaffen; es sei gleich viel welchen, well sie alle Verräther wären, die in Stücken zerrissen zu werden verdienten. Durch solche Aeußerungen konnte Manuel die Gunst der Jacobiner und des Pöbels erhalten. Allein er war selbst durch Geld zu gewinnen; und der berühmte Beaumarchais kaufte sich durch eine große Summe bei ihm los, nachdem er nach dem 10. Aug. 1792 arretirt worden war. Manuel schien bei dem Prozeß des Königs auf einmahl eine andere Rolle annehmen und sich für ihn verwenden zu wollen; wenigstens legte er sogleich seine Deputirten-Stelle nieder, als der König hingerichtet worden war. Man hielt dieses für die Folge einer geheimen Unterredung, die Manuel mit Ludwig XVI. im Temple gehabt haben soll. – Er kehrte in seine Vaterstadt Montargis zurück: da man ihm aber die Aufnahme verweigerte, so ging er wieder nach Paris, wurde aber bald darauf in die Conciergerie gebracht, wo ihn alle Gefangnen als Theilnehmer an den Septemberscenen verwünschten; und am 14. Nov. 1793 wurde er guillotinirt.