Wetter

[492] [492] Wetter heißen in der Bergwerkssprache: Lust und Dünste in der Grube, ohne welche kein Licht brennen, noch auch die Bergleute dauern können. Diese Wetter werden durch Schächte und Stollen in die Grube gebracht: man theilt sie in frische, wenn sie sich wechseln können (d. h. wenn sie entweder zum Stolln einfallen und zum Schacht wieder hinaus ziehen, oder umgekehrt) und starken Zug haben, und in faule, wenn sie, wegen Mangel an Wechsel, dick, dumpfig und matt sind, so daß man kaum ein Licht brennend in der Grube erhalten kann. Oefters sind diese letztern von schädlichen, arsenikalischen Dunsten angesteckt, so daß die in die Grube Fahrenden ersticken: man nennt dergleichen höse Wetter, Schwaden. – Die in den Gruben freien Zug habenden Wetter sind bisweilen so stark, daß man zu einiger Hemmung derselben Wetterthüren einhängen muß.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 492-493.
Lizenz:
Faksimiles:
492 | 493
Kategorien: