Fixsterne

[585] Fixsterne, d.h. unbewegliche Sterne, so genannt, weil man ihnen im Gegensatz zu den Planeten und Kometen außer der durch die Umdrehung der Erde um ihre Achse bedingten scheinbaren täglichen Umdrehung von Ost nach West, ferner der durch den Umlauf der Erde um die Sonne sowie durch die Aberration (s.d.) des Lichts scheinbar hervorgerufenen täglichen, bez. jährl. Ortsveränderung jede Bewegung absprach; doch hat man mit den verfeinerten Meßinstrumenten jetzt auch hier überall Bewegung festgestellt. Zum Teil zeigen die F. eine Eigenbewegung, wonach sie ihren Ort langsam ändern und zwar nach den verschiedensten Richtungen, zum Teil zeigen sie eine gemeinsame Bewegung, die jedoch nur ein Abbild der Bewegung unsers Sonnensystems ist, welches sich nach dem Sternbilde des Herkules hin bewegt. Die Doppelsterne (s.d.) und mehrfachen Sterne haben eine Bewegung umeinander oder um einen Hauptstern. Die F. werden bei ihrer unregelmäßigen Verteilung am Himmel am dichtesten in der sog. Milchstraße (s.d.) zur leichtern Orientierung seit alters in Sternbilder (s.d.) gruppiert, ihrer Helligkeit nach in Größenklassen unterschieden, von denen die der sechs ersten Klassen (ca. 5000 Sterne) mit bloßem Auge sichtbar sind, im Fernrohr aber auch die glänzendsten nur als Lichtpunkte ohne merkbaren Durchmesser erscheinen. Die veränderlichen oder variablen Sterne (bis jetzt über 200) zeigen ein regelmäßiges periodisches Ab- und Zunehmen der Helligkeit; wahrscheinlich gehören zu ihnen auch die neuen Sterne, die plötzlich zum Vorschein kommen und nach einiger Zeit wieder verschwinden. Die Veränderlichkeit rührt entweder daher, daß dunkle Begleiter bei dem Stern vorbeigehen oder daß die Sterne eine Fleckenperiode besitzen wie die Sonne.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 585.
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