Lamarck, Jean Bapt. de

[377] Lamarck, Jean Bapt. de, 1744-1829, Prof. am Jardin des Plantes in Paris, der berühmte französische Naturforscher.

L. ist der bedeutendste Evolutionist vor Darwin. Die höheren Arten stammen nach ihm von niederen ab und zwar ist die Entwicklung und Umwandlung durch die direkte Wirkung der äußeren Lebensbedingungen und durch Kreuzung, besonders aber durch Bedürfnis, Übung (Gewohnheit). Gebrauch und Nichtgebrauch der Organe, bedingt. Durch die Übung werden die Organe verändert und zweckmäßig; Bedürfnisse gehen den Impuls zur Übung. – Die partielle Bedeutung des Lamarckismus hat Darwin anerkannt, der aber die natürliche Auslese in den Vordergrund stellt. Lamarckisten und Neo-Lamarckisten (die teilweise auch Anhänger der Psycho-Biologie sind) sind: Boveri, Bunge, Cope, Wettstein. Dekker, Dacqué, [377] Le Dantec, Delpino, Vignoli, Pauly, Francé, A. Wagner, Kohnstamm, z. T. Wundt u. a.

SCHRIFTEN: Philosophie zoologique, 1809, 1873; deutsch 1875, 1903, 1909, u. a. – Vgl. LEIBER, L., 1910.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 377-378.
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