Stahl, Friedrich Julius

[706] Stahl, Friedrich Julius, geb. 1802 in München, 1832 Prof. in Würzburg. 1835 in Erlangen, 1840 in Berlin, gest. 1861 im Bade Brückenau.

S., der, als Jude geboren, zum Protestautismus übertrat, begründete von Schelling beeinflußt, seine konservativ-reaktionäre Rechts- und Staatsphilosophie religiös-theistisch. Die Rechtsphilosophie ist die »Wissenschaft des Gerechten«, welche Recht und Staat mit der Gottheit in Verbindung setzt. Das Recht ist die »Lebensordnung des Volkes und bzw. der Gemeinschaft der Völker zur Erhaltung von Gottes Weltordnung«. Es ist »bestimmt durch Gottes Gebote, gegründet auf Gottes Ermächtigung«. Der Staat ist und soll ein sittliches Gemeinwesen sein, er ist göttliche Institution, ebenso die Regierung, welche absolut sein muß: »Autorität, nicht Majorität«.[706]

Schriften: Philosophie des Rechts, 1830-37; 2. A. 1845-47; 5. A. 1878. – Das monarchische Prinzip, 1845. – Der christliche Staat, 2. A. 1858. – Fundamente einer christlichen Philosophie, 1846, u.a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 706-707.
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