[275] Zweites Amoräergeschlecht. Patriarchat R. Gamaliels IV. und R. Judas III. Palästinensische Amoräer: R. Eleaser ben Padat, R. Ami, R. Aßi; die Brüder R. Chija und R. Simon ben Abba in Tiberias, R. Abbahu in Cäsarea. Kaiser Diokletian. Vollständige Absonderung von den Samaritanern. Polemik gegen das Christentum. Allmähliches Sinken der judäischen Lehrhäuser.
Die Zeit, welche in der Entwicklung der Weltgeschichte einen epochemachenden Wendepunkt bildet und in welcher das Christentum sich anschickte, aus einer verfolgten Gemeinde eine herrschende Kirche zu werden, bildet auch in der jüdischen Geschichte eine Übergangsepoche. Im zweiten Amoräergeschlechte beginnt der Einfluß des judäischen Stammlandes allmählich zu sinken. Babylonien zieht das Interesse an sich, Judäa verfällt in den Charakter einer heiligen Antike, welche wohl glänzende Erinnerungen weckte, aber keine denkwürdige Taten mehr erzeugte. Zwar ist der Lehrerkreis dieses Geschlechtes, die Nachfolger R. Chaninas, R. Jochanans und ben Lakischs nicht klein; noch ziehen babylonische Jünglinge, von heiliger Sehnsucht ergriffen, die Lehrhäuser im Stammlande denen in der Heimat vor. Aber unter den Häuptern der Schule sind nur wenige von hervorragender Bedeutung, und die bedeutendsten, R. Ami, R. Aßi, R. Chija ben Abba und R. Seïra waren Babylonier von Geburt. Der einzige R. Abbahu, eine Originalpersönlichkeit, war ein Judäer, aber in der Halacha ohne Autorität. Die Überlegenheit Babyloniens war so sehr anerkannt, daß sich die judäischen Koryphäen R. Ami und Aßi von selbst dem Nachfolger Rabs untergeordnet haben.1 Die babylonischen Neulinge in der Gesetzeskunde hatten ihre Meister übertroffen; Sura und Pumbadita liefen Sepphoris und Tiberias den Rang ab. Selbst die Patriarchen dieser Zeit, R. Gamaliel IV. und R. Juda III., waren in der Gesetzeskunde durchaus unbedeutend. Als R. Gamaliel an [275] R. Abbahu eine Anfrage richtete, behandelte ihn derselbe wie einen Idioten, dem das Erlaubte verboten werden müsse, um dem Unterscheidungsunfähigen keine Veranlassung zu geben, das Verbotene zu übertreten. Ebenso mußte sich sein Sohn R. Juda von den Amoräern belehren lassen.2 Außerordentliche Fälle, die ehrenhalber von Babylonien dem Patriarchen zur Entscheidung vorgelegt wurden, mußte er R. Ami überweisen. Die Funktion des Zeugenverhöres über das Sichtbarwerden des Neumondes sank unter diesem R. Juda zum bloßen Schein und zur Formalität herab. Als R. Ami damit Ernst machen wollte, teilte ihm der Patriarch mit, er habe von R. Jochanan öfter vernommen, man dürfe Zeugen einschüchtern, Zeugnis abzulegen, den Neumond wahrgenommen zu haben, wenn dem auch nicht so wäre, sobald laut astronomischer Berechnung der neunundzwanzigste Tag zum Anfang des neuen Monats genommen werden müsse.3 So hat die Feiertagsordnung allmählich das Schleppende des Zeugenverhöres so sehr entbehrlich gemacht, daß R. Judas Nachfolger diese Funktion des Patriarchats ganz beseitigen konnte. Wichtiger schien R. Juda die innere Ordnung des Gemeinde- und Schulwesens, dem er die ganze Aufmerksamkeit zugewendet hat. Er trug den drei bedeutendsten Amoräern, R. Ami, R. Aßi und R. Chija auf, eine Rundreise durch die Städte Judäas zu machen, um die Religions- und Bildungsinstitute in Augenschein zu nehmen, und sie da wieder herzustellen, wo sie in Verfall geraten wären. In einem Orte fanden die Sendboten weder Volks- noch Jugendlehrer, und forderten die Vorsteher auf, ihnen die Hüter der Stadt vorzuführen. Als ihnen die bewaffnete Stadtwache vorgestellt wurde, bedeuteten sie die Sendboten des Naßi: »Diese da sind keineswegs die Hüter der Stadt, sondern ihre Zerstörer; die wahren Hüter sind die Volks- und Jugendlehrer; wenn Gott nicht das Haus schützt, so wacht der Wächter umsonst.«4
Das Patriarchat R. Judas III. fällt in die Regierungszeit Diocletians und seiner Mitkaiser, welche mit starken Armen und aufrichtiger Hingebung dem Verfall des römischen Reiches auf einige Zeit steuerten. Diocletian war den Juden nicht abgeneigt, vielleicht um so geneigter, je mehr er die Christen haßte und verfolgte, weil er sie wegen ihres beharrlichen Kampfes gegen die römische Staatsreligion und ihres Bekehrungseifers für die einzige Ursache der Auflösung des Reiches hielt. Die strengen Edikte, die Christen zum [276] Götzenkultus zu zwingen, ihre Kirchen und gottesdienstlichen Versammlungen zu schließen, welche dieser sonst staatskluge Kaiser in den letzten Jahren seiner Regierung (303-305) erlassen hatte, traf die Juden nicht, obwohl die Samaritaner merkwürdigerweise nicht davon verschont blieben.5 Doch scheinen Feinde und Neider der Juden bemüht gewesen zu sein, Diocletian gegen dieselben einzunehmen. Man hinterbrachte dem Kaiser, daß die Umgebung des Patriarchen sich über seine niedrige Herkunft und seinen Zunamen Aper (Eber) lustig gemacht hätte. Dieser Zuname war nämlich eine schwache Seite des Kaisers. Jene Nachricht kann mithin auf einem Faktum beruhen, wenn sie erzählt, der Kaiser habe aus Empfindlichkeit den Befehl erteilt, der Patriarch mit den angesehensten Juden sollte Sabbat nachts bei ihm in Paneas, ungefähr fünf Meilen von Tiberias, eintreffen. Der Befehl sei ihnen aber erst Freitag spät zugestellt worden, so daß sie in der verzweifelten Alternative waren, entweder die Reise am Sabbat zu unternehmen oder dem kaiserlichen Befehle ungehorsam zu sein. R. Juda war gerade im Bade, als er den Befehl empfing. Mißmutig und ratlos, wie er war, fand er die plumpen Scherze des Spaßmachers, welcher die Badenden zu belustigen pflegte, sehr lästig. Der Spaßmacher hieß aber den Naßi frohen Mutes sein und machte sich anheischig, ihn, sowie seine Begleiter zur rechten Zeit nach Paneas zu befördern; auch soll er sie wirklich in der Dämmerung des Sabbats an Ort und Stelle gebracht haben. Diocletian, von ihrer unerwarteten Anwesenheit überrascht, befahl ihnen, ehe sie bei ihm zur Audienz erschienen, mehrere Tage Bäder zu gebrauchen. Dies sollte ein Spott auf die den Juden vorgeworfene Unsauberkeit sein. Dann vor den Kaiser [277] geführt, sollen der Patriarch und seine Begleitung dem Kaiser ihre Treue und Anhänglichkeit beteuert und ihn überzeugt haben, daß sie ungerecht verleumdet worden seien, worauf Diocletian sie gnädig entlassen habe (um 297-298). Höchst bezeichnend für die damaligen Zustände des römischen Reiches, wo der erste beste zum Kaiserthron gelangte, – pannonische Bauern, wie Probus, Claudius und Aurelian, ein dalmatischer Hirt, wie Diocletian – ist ein Zug, den dieselbe Erzählung warnend hinzufügt: »Darum sollst du weder einen geringen Römer, noch einen niedrigen Gueber verächtlich behandeln, denn sie können plötzlich zur Herrschaft gelangen.« Auf dieses leichte Glückmachen der Römer wendete man den Vers von Esau, dem Urbilde Roms, an: »Ein jeder ist des Purpurs gewärtig.«6
Wegen des Gewissenszwanges, den Diocletian Samaritanern wie Christen aufgelegt hatte, indem er sie nötigte, den Göttern zu opfern, wurden die erstern vollständig und für immer aus der jüdischen Gemeinschaft ausgeschlossen.7 Ein eigenes Verhängnis waltete über den zwei verwandten Nachbarstämmen, daß sie sich nicht auf die Dauer vertragen konnten, so daß sie durch unbedeutende Anlässe gerade dann sich schroffer entzweiten, wenn eine gegenseitige Annäherung leicht schien. Nach der Zerstörung des Tempels war das gegenseitige Verhältnis leidlich; man räumte den Samaritanern ein, daß sie in mancher Beziehung strenge Juden seien. Die hadrianischen Kriege brachten Juden und Samaritaner noch näher, und das freundliche Verhältnis hatte so tiefe Wurzel geschlagen, daß R. Meïrs Beschluß, die Samaritaner als Heiden zu betrachten, nicht durchdringen konnte; der tägliche Umgang und der Geschäftsverkehr hatten sie zu sehr aneinander gewöhnt. Selbst R. Jochanan hatte kein Bedenken, Fleisch von den Samaritanern zu genießen.8 Seine Nachfolger waren indes strenger und setzten die Absonderung der Samaritaner durch. Die Veranlassung zu dieser Scheidung wird folgendermaßen erzählt. Als R. Abbahu sich einst Wein aus Samaria bestellt hatte, ließ ihn ein Greis bedeuten, es gäbe in Samaria nicht mehr strenge Beobachter des Gesetzes. Diesen Wink teilte R. Abbahu seinen Freunden R. Ami und R. Aßi mit, welche den Gegenstand an Ort und Stelle untersuchten und den Beschluß faßten, die Samaritaner unwiderruflich und in jeder Hinsicht für Heiden zu erklären.9 Es war dieses vielleicht der letzte Beschluß [278] des Synhedrions. Des Naßi wird bei diesem Beschlusse nicht erwähnt, ein Beweis mehr, wie wenig Autorität derselbe genossen hat und wie sehr das Patriarchat gesunken war. Über die tiefer liegenden Ursachen, welche eine solche Strenge gegen die Samaritaner notwendig machten, lauten die Nachrichten verschieden. Den alten Verdacht, als beteten die Samaritaner die der Venus geweihte Taube an, soll nach einigen der Umstand bestätigt haben, daß sie sich dem diocletianischen Opferzwang gefügt und sich dadurch als Götzendiener bewährt hatten. Andere stellen das Vergehen der Chuthäer milder dar; einst war am Freitag kein Wein in ganz Samaria aufzutreiben, und dennoch fand man dort beim Ausgange des Sabbats Wein in Hülle und Fülle, woraus sich ergeben habe, daß die Samaritaner heidnischen Wein am Sabbat angekauft hätten.10 Diese Trennung schwächte beide. Das Christentum, klüger und tätiger als das Judentum, seine Mutter, gebildeter und geschmeidiger als das Samaritertum, seine Schwester, erlangte bald nach dieser Absonderung die Weltherrschaft und ließ beide in gleichem Grade die Übermacht empfinden. Golgatha, auf die Höhe des Kapitols gehoben, drückte mit verdoppelter Wucht auf Zion und Garizim zugleich.
Unter dem Patriarchat R. Gamaliels IV. oder R. Judas II. (um 280-300) trat eine neue Erscheinung auf, welche einerseits von der Not in Palästina und anderseits von der Anhänglichkeit der Juden an den letzten Rest der alten Herrlichkeit, an das Davidische Patriarchenhaus, zeugt. Es war von jeher Brauch, Beschlüsse des Synhedrions und namentlich die Zeit der Feste den entfernten Gemeinden durch eigene Sendboten (Scheliach Zion, Apostoli)11 kund zu geben. Es wurden in der Regel würdige Männer und Synhedristen zu diesem Ehrenamte gewählt, weil sie doch die höchste Behörde zu vertreten und auch Auslegung und Anwendung der Beschlüsse zu geben hatten. Als die Zahl der Juden im heiligen Lande sich durch die Aufstände und Kriege vermindert hatte, der größte Teil desselben in den Händen der Heiden war und die Abgabenlast Armut erzeugte, konnten die Patriarchen ihre Würde nicht mehr aus eigenen Mitteln bestreiten und mußten sich an die auswärtigen reichen Gemeinden mit der Bitte um Beiträge wenden. Anfangs war diese Leistung vielleicht eine freiwillige Huldigungs steuer (aurum coronarium), welche die Gemeinden bei dem Antritt eines Patriarchen, als Fürsten der Juden, zusandten. In dieser Zeit aber waren R. Gamaliel oder R. Juda III. darauf angewiesen, [279] Sendboten zu schicken, um eine regelmäßige Steuer (canon, pensio, ἀποστολἠ) erheben zu lassen. Ein solcher Sendbote war R. Chija bar Abba, welchen der Patriarch R. Juda mit einer eigenen Vollmacht ins Ausland schickte und autorisierte: »Wir schicken euch einen ausgezeichneten Mann, der gleich uns gilt, bis er zu uns zurückkehrt.«12 Dieser R. Chija, sowie sein Bruder R. Simon, war in der Tat ein ausgezeichneter Mann, aber ebenso arm wie charaktervoll. Nur aus großer Not ließ er sich diesen Posten vom Patriarchen übertragen, welcher ihm insofern ein Opfer kostete, als er das heilige Land verlassen mußte, das er aus Vorliebe seiner Heimat vorgezogen hatte. Er wurde eine lange Zeit von der reichen, wohltätigen Familie Silvani (Bet-Silvani)13 aus Tiberias unterstützt, indem sie ihm als Ahroniden den Zehnten von ihren Ländereien zukommen ließ. Als R. Chija ihr aber einst etwas verboten hatte, was ein anderer Gesetzeslehrer für erlaubt ausgab, und sie ihn seine Abhängigkeit von ihrem Zehnten empfinden ließ, nahm er sich vor, von niemand mehr Zehnten anzunehmen. und um der Versuchung zu entgehen, beschloß er, Judäa zu verlassen.14 Durch die Vermittlung des R. Eleasar ben Padat, des größten Amoras nach dem Tode R. Jochanans, den man, obwohl ein Babylonier, die Autorität von Juda nannte, erhielt R. Chija vom Patriarchen jenen Posten als Sendbote. In diesem Amora tritt zuerst die seltsame Erscheinung auf, welche später allgemeiner geworden und die nachteiligsten Folgen hatte. R. Chija ben Abba hatte sich nämlich so sehr in die mündlichen Lehren vertieft, daß er die Kenntnis der schriftlichen, der Bibel, darüber vernachlässigte. Als er einst befragt wurde, warum im ersten Dekalog das Wort »gut« nicht vorkomme, erwiderte er: »Kaum weiß ich, ob dieses Wort überhaupt an dieser Stelle vorkommt.«15
Sein Bruder Simon ben Abba war einer jener Unglücklichen, welche vom Geschicke ausersehen zu sein scheinen, an Nadelstichen zu verbluten. Seine Tugenden rühmte R. Jochanan, sein Lehrer, mit den Worten: »Wer von den Taten des Erzvaters Abraham keinen Begriff hat, kann sie an Simon kennen lernen.« Aber er war so arm, daß man auf ihn den oft bewährten Erfahrungssatz des Predigers »der Weise ist brotlos« anwenden konnte.16 Trotz der [280] drückenden Armut war er zu stolz, Almosen anzunehmen, und seine Freunde mußten auf eine List sinnen, ihm irgend eine Unterstützung zukommen zu lassen. R. Eleasar ben Padat ließ einst scheinbar ganz absichtslos ein Goldstück fallen, und als es ihm R. Simon, der, hinter ihm gehend, es gefunden hatte, überbrachte, behauptete jener, er habe sein Eigentumsrecht daran aufgegeben.17 Aus Not wollte sich R. Simon ein Empfehlungsschreiben vom Patriarchen erteilen lassen, um in einer außerjudäischen Gemeinde ein kleines Amt zu finden, das ihn ernähren sollte; allein gerade derjenige, welcher ihn beim Patriarchen empfehlen sollte, widersetzte sich seiner Auswanderung. »Wie könnte ich es,« sprach R. Chanina, »bei deinem Vater jenseits verantworten, wenn ich dazu beitrüge, daß die edelste Pflanze Judäas ins unheilige Ausland verpflanzt werde!«18 Später scheint er jedoch in Damaskus eine Stelle gefunden zu haben, das aber, zu Syrien gehörig, nicht als Ausland betrachtet wurde. Bei aller tiefen Gesetzeskunde, die er besaß, konnte er nicht dazu gelangen, ordiniert zu werden, weil es dazu an günstiger Gelegenheit fehlte, während Jüngere und Geringere zu dieser Würde erhoben wurden, worüber sich R. Jochanan sehr grämte. R. Abbahu, die ihren Wert verkennende Bescheidenheit, äußerte sich darüber, als er selbst die Weihe erhielt, die R. Simon vorenthalten war: »Siehe da, Abbahu, die Schleppe, wird ordiniert, und Simon, das Feierkleid, wird übergangen!«19 Wie R. Simon auch das Unglück hatte, seine zwei Frauen, die Töchter Samuels, die er nacheinander geheiratet hatte, zu verlieren, ist bereits erzählt. Er sowohl wie sein Bruder R. Chija, von düsterer Gemütsart, wie sie waren, vertraten in der Halacha die strenge Richtung, welche nicht einmal zugeben mochte, daß jüdische Mädchen sich griechische Bildung aneigneten, obwohl R. Jochanan selbst es gestattet und gewissermaßen empfohlen hatte.20
Minder bekannt ist Leben und Charakter der beiden Hauptamoräer dieser Zeit, R. Amis und R. Aßis. Beide waren Babylonier, erhielten aber in Judäa die Weihen, wobei man sie in rhythmischer Rede als Muster aufstellte.21 Nach dem Tode R. Eleasars ben Padat waren sie die Oberhäupter des tiberiensischen Lehrhauses [281] und hielten ihre Vorträge in den Säulengängen22, welche gewiß noch aus der Zeit der herodianischen Fürsten stammten. Aber die Räume des Lehrhauses, welche zur Zeit R. Jochanans vollgedrängt von Zuhörern waren, waren jetzt Zeugen von der abnehmenden Bedeutung Judäas; die lernbegierige Jugend wendete sich nach Babylonien. R. Ami und R. Aßi führten auch nur den bescheidenen Titel »die Richter oder die geachteten Ahroniden des heiligen Landes«23 und ordneten sich selbst, wie bereits erwähnt, den babylonischen Autoritäten unter.
Bedeutender und origineller war R. Abbahu aus Cäsarea am Meere und bildete einen Gegensatz zu R. Chija und R. Simon, den Söhnen Abbas. Er besaß Reichtümer, hielt gothische Sklaven, in seinem Hause waren Sitze aus Elfenbein angebracht; sein Erwerbszweig war Verfertigung von Frauenschleiern.24 Er verstand, wie wenige seiner Zeit, die griechische Sprache vollkommen, unterredete sich mit gebildeten Heiden und ließ seine Tochter im Griechischen unterrichten, weil er die Kenntnis dieser Sprache für eine Zierde gebildeter Mädchen hielt, wobei er sich auf R. Jochanans Erlaubnis berief. Der strenge R. Simon ben Abba, ein Feind der weltlichen Bildung, äußerte sich rügend darüber: »Weil er seine Tochter im Griechischen unterrichten läßt, darum legt er es R. Jochanan in den Mund.« Auf diesen Angriff gegen seine Wahrhaftigkeit beteuerte R. Abbahu, daß er diese Überlieferung wirklich aus dem Munde R. Jochanans vernommen habe.25 Wegen seiner Vertrautheit mit der Kultur der Zeit, welche viele für sündhaft gehalten haben, wandte man auf ihn den Vers an: »Es ist gut, daß du dieses (Halachakenntnis) ergreifst und auch jenes (griechische Bildung) nicht vernachlässigst, denn der Gottesfürchtige weiß allen Pflichten zu genügen.«26 Wegen seiner höhern Bildung, welche durch eine schöne, würdevolle Gestalt und Milde des Charakters gehoben war, stand R. Abbahu in hohem Ansehen bei dem römischen Prokonsul27 und wahrscheinlich auch beim Kaiser Diocletian, und durch diesen Einfluß bei den Behörden wendete er manche strenge Maßregel ab. Ein Fall dieser Art wird mitgeteilt, der zugleich einen Blick in das [282] innere Treiben jener Zeit öffnet. R. Ami, R. Aßi und R. Chija ben Abba hatten über ein Frauenzimmer, Thamar, eine schwere Strafe verhängt, ohne Zweifel, weil sie die Zucht verletzt hatte, und sie verklagte die Richter bei dem damaligen Prokonsul wegen Eingriffs in die römische Gerichtsbarkeit. Die Richter, welche die Folgen dieser Anzeige fürchteten, wendeten sich an R. Abbahu, damit er seinen Einfluß für sie geltend mache. Er aber antwortete ihnen, daß sein Einfluß an dem Rachegefühl, vielleicht auch an der Schönheit der Sünderin, scheiterte. Diese Antwort war in einem charakteristischen Stile geschrieben, von der Art nämlich, daß die Worte auf den ersten Blick den wahren Sinn verschleiern. Der kurze Wortlaut dieses Schreibens war: »Ich habe schon wegen der drei Verleumder Eutokos, Eumathes und Talasseus alles in Ordnung gebracht, aber wegen der eigensinnigen, widerspenstigen Thamar habe ich mich umsonst bemüht.«28 Der Stil dieses Briefes, ein Muster für den Geschmack jener Zeit, ist größtenteils reines Hebräisch mit Wortspielen verziert, und die griechischen Eigennamen sind annähernd ins Hebräische übertragen. Dieser Stil, der, mit Takt gehandhabt, der hebräischen Sprache einen unnachahmlichen Reiz verleiht, artet sehr leicht in leeres Gepränge und Tändelei aus, wie er auch in R. Abbahus Zeitalter bereits teilweise in diese Geschmacklosigkeit verfallen war.29
Seine vielseitigen Kenntnisse machten R. Abbahu zum gewandten Polemiker gegen das Christentum geeignet. Das Christentum hatte zur Zeit Diocletians alle Sporen eingesetzt, sich die Weltherrschaft zu erringen. Die römischen Legionen waren zum Teil aus Soldaten, die zum Christentum übergegangen waren, zusammengesetzt; daher verdoppelte es seinen Bekehrungseifer, trat herausfordernd gegen Judentum und Heidentum auf und wurde von diesem Herrscher und dem Mitkaiser Galerius wegen Anmaßung gezüchtigt. Den Juden standen nur Waffen des Geistes zu Gebote, und sie gebrauchten sie, so lange ihr Mund noch nicht geknebelt war. R. Abbahu griff, wie R. Simlaï, die christlichen Dogmen aufs entschiedenste an und zwar ganz im Geschmack der Zeit, die Entgegnung an einen Bibelvers anlehnend. »Sagt ein Mensch von sich: ich bin ein Gott, so lügt er; ich bin der Menschensohn, so wird er es bereuen; ich fahre gen Himmel, so wird er es nicht bestätigen.«30 [283] Das Dogma von der Himmelfahrt war besonders ein Streitpunkt zwischen den Lehrern der Synagoge und der Kirche, deren Verfechter in Cäsarea Jakob der Minäer, ein Arzt, war. Die Christen beriefen sich, um die Himmelfahrt zu dokumentieren, auf die agadische Tradition, daß Enoch lebendig in den Himmel eingegangen wäre, wie es heißt: »Und er (Enoch) war nicht, denn Gott nahm ihn.« Diesen zweideutigen Ausdruck gebrauchten sie als Stütze, wogegen R. Abbahu aus Parallelversen nach der richtigen Exegese bewies, der Sinn dieses Verses sei nichts anderes als eine Redefigur für »sterben«.31 Im nächstfolgenden Geschlechte hätte R. Abbahu seine kühne Wahrheit und seine richtige Auslegung vielleicht mit dem Tode büßen müssen.
R. Abbahu war einer jener bescheidenen, sanften, nachgiebigen Charaktere, die von ihrem eigenen Wert um so weniger wissen, je höher dieser ist. Als man ihm die Weihen erteilen wollte, trat er vor R. Abba aus Akko zurück und wünschte diese Würde auf denselben zuerst übertragen zu sehen, weil jener, von einer Schuldenlast gedrückt, sich durch die Promotion Erleichterung verschaffen könnte.32 Ein anderer Vorfall stellt seine Anspruchslosigkeit noch mehr ins Licht. Mit R. Chija ben Abba zugleich hielt er an einem fremden Orte Vorträge, jener halachisch-gesetzliche, R. Abbahu agadischerbauliche. Wie natürlich, waren die volkstümlichen, allgemein verständlichen Vorträge R. Abbahus mehr besucht als die schwer verständlichen R. Chijas. Als dieser sich über die Vernachlässigung, die seinen Lehrvorträgen widerfuhr, empfindlich zeigte, beruhigte ihn R. Abbahu mit den Worten: »Siehe, dein Lehrstoff gleicht den wertvollsten Edelsteinen, die nur selten Sachkenner finden; mein Thema hingegen gleicht dem Flitterkram, der jedermann gefällt.« Um ihn noch mehr zu beschwichtigen, erwies er an diesem Tage dem Empfindlichen alle mögliche Aufmerksamkeit und Ehrenbezeugung; dennoch konnte R. Chija die empfundene Zurücksetzung nicht verschmerzen.33 Diese Anekdote ist als Zeichen der Zeit nicht ganz unerheblich, weil sie von dem Verfall der strengen Studien in Judäa Zeugnis ablegt. Die stirngefaltete, geistanstrengende Halacha fand keine Zuhörer, sie mußte der leichtbeschwingten, geschwätzigen Agada das Feld räumen. – Nicht einmal seine eigene Bescheidenheit wollte R. Abbahu gelten lassen. Er äußerte sich einst selbst darüber: »Mit meiner gerühmten Demut muß ich gegen R. Abba aus Akko weit zurücktreten; denn dieser ist nicht einmal über seinen [284] Ausleger (Meturgeman) ungehalten, wenn er sich überhebt, zu den Auseinandersetzungen, welche ihm zugeflüstert werden, die seinigen keck hinzuzufügen.«34 So hatte auch die Lehrdisziplin, welche sonst die Vorträge so ernst und würdevoll gemacht hatte, einen Riß bekommen. Anstatt das Organ des Vortragenden zu sein, erlaubten die Meturgemane sich, ihre eigenen Ansichten einzuflechten. Man klagte daher über die Dolmetscher, daß sie nur aus Eitelkeit ihr Amt versehen, um mit ihrer schönen Stimme oder ihrer Schönrednerei zu prunken. Man wendete auf dieses Verhältnis den Vers an: »Es ist besser die Strenge der Weisen als das Lied der Toren zu hören.«35 – R. Abbahus milde, durch und durch edle Anschauungsweise lernt man an einem andern charakteristischen Zuge kennen, welcher nicht minder ein kleines Spiegelbild der Zeitsitten bietet. Einst traf die in Judäa nicht ungewöhnliche Erscheinung des Regenmangels und der Dürre ein. Dann pflegte der Würdigste die vorgeschriebenen Gebete um Regen vorzutragen. Man empfahl R. Abbahu zum würdigsten Vorbeter einen ganz berüchtigten Menschen, den der Volkswitz die »Fünfsünde« (πεντἠκακα) nannte. Als R. Abbahu denselben rufen ließ und ihn nach seiner Beschäftigung fragte, gestand dieser seinen ehrlosen Erwerb ein. »Ich bin,« sprach er, »ein Unterhändler mit Dirnen; ich putze das Schauspielgebäude, trage die Gewänder in die Bäder, belustige die Badenden durch Späße und spiele die Flöte.« »Hast du nie in deinem Leben etwas Gutes getan?« fragte ihn R. Abbahu weiter. »Einst,« erzählte Pentekaka, »als ich das Theater säuberte, sah ich eine weinende Frau an eine Säule gelehnt. Auf meine Frage nach dem Grunde ihrer Traurigkeit teilte sie mir mit, ihr Mann sei gefangen, und es bliebe ihr, um ihn loszukaufen, nichts anderes übrig, als ihre Ehre preiszugeben. »Als ich das hörte,« fuhr Pentekaka fort, »verkaufte ich mein Bett, meine Bettdecke, alles, was ich besaß, gab der Frau den Erlös und sagte zu ihr: Geh', befreie damit deinen Mann ohne Sündensold.« Bei diesen Worten konnte sich R. Abbahu nicht enthalten, Pentekaka, diesem Gemisch von erhabener Tugend und ehrloser Gemeinheit, zuzurufen: »Du allein bist würdig, für uns in der Not zu beten.«36
Das Theater teilte damals die allgemeine Gesunkenheit der Zeit und war keineswegs eine Pflanzstätte der Bildung und des feinen Geschmackes; Possenreißer belustigten die Menge und das Judentum mußte oft zu ihren plumpen Späßen herhalten. R. Abbahu, der [285] mit den Vorgängen außerhalb der jüdischen Kreise bekannt war, beklagte sich über die wegwerfende Art, mit der die jüdischen Institutionen dem Gespötte preisgegeben wurden, und erzählte unter anderem: »Man führt ein Kamel mit einer Trauerdecke auf das Theater; dann entspinnt sich ein Dialog: »Warum trauert das Kamel? Weil die Juden, das Sabbatjahr streng beobachtend, nicht einmal Kräuter genießen, sondern sich mit Disteln nähren, darum trauert das Kamel, weil ihm die Nahrung weggeschnappt wird.« Der Momus (Possenreißer) tritt mit geschorenem Haupte auf: »Warum trauert der Momus? Weil das Öl so teuer ist! Warum ist das Öl so teuer? Wegen der Juden! Die Juden verzehren am Sabbat alles, was sie an Werktagen erarbeitet, es bleibt ihnen nicht einmal Holz, die Speisen zu kochen, sie müssen dann ihr Bett verbrennen, ohne Bett auf der Erde schlafen und sich im Staube wälzen; um die Unsauberkeit zu entfernen, brauchen sie viel Öl, und deswegen ist das Öl so teuer.«37 So hatten die entarteten Griechen Aristophanes' Kunst geschändet!
R. Abbahu genoß zwar auch in der Gesetzeskunde einiges Ansehen, aber Autorität war er nicht, sein Gebiet war die Agada. Aber wegen seines Einflusses in der politischen Welt schmeichelten ihm seine Kollegen über Gebühr, indem sie sich scheuten, ihn zurechtzuweisen, auch wenn er etwas Unrichtiges lehrte.38 Es scheint, daß Cäsarea, wo früher R. Uschaja der Ältere nur vorübergehend ein Lehrhaus hatte39, durch R. Abbahu neben Tiberias zum Range einer akademischen Stadt erhoben wurde, wo die bedeutendsten palästinensischen Amoräer zusammenkamen.40 Jene Synagoge in Cäsarea, von welcher der erste Anstoß zum Aufstand gegen die Römer unter Nero ausging, der zum Untergang der staatlichen Selbständigkeit führte, war vielleicht R. Abbahus Lehrhaus; sie scheint noch den fatalen Namen Revolutionssynagoge (Kenischta di-meradta) behalten zu haben.41 – Wie R. Simon ben Abba an Unglück, so war R. Abbahu an Glück gewöhnt, das [286] ihn auch im Alter nicht verließ. Er hatte zwei gebildete Söhne, Abimaï und Chanina; der ältere erzog ihm fünf wohlgeratene Enkel, deren Ordination der Großvater noch erlebte.42 Seinen Sohn Chanina hatte er zu seiner Ausbildung nach Tiberias geschickt; aber anstatt sich aufs Studium zu verlegen, beschäftigte sich dieser mit Bestattung der Leichen, worüber ihm der Vater einen tadelnden Brief zuschickte, der wegen seiner lakonischen Kürze merkwürdig ist: »Gibt es denn keine Gräber in Cäsarea, daß ich dich deshalb habe nach Tiberias senden müssen? Das Studium muß der Tätigkeit vorangehen.«43 – R. Abbahu war die letzte bedeutende Persönlichkeit Judäas in der talmudischen Zeit. Der Schoß Judäas, der fünfzehn Jahrhunderte hintereinander riesige Persönlichkeiten geboren hatte, Richter, Feldherren, Könige, Propheten, Dichter, Soferim, Patrioten, Gesetzeslehrer, ruhte aus, ohne neue Geburten zur Welt zu bringen. Als R. Abbahu starb, erzählt die Sage, weinten die Statuen Cäsareas um ihn.44
1 Megilla 21 a.
2 Note 1.
3 Rosch ha-Schanah 20 a. [Vergl. den palästinensischen Talmudtraktat Baba Kama von I. Lewy].
4 Jerus. Chagiga I, 7, p. 76 c.
5 Jerus. Aboda Sara V, p. 44 d, c. Die Stelle ist interessant: רזג אכהל אכלמ סוניטילקיד קילס דכ רמימ יעבד תיאו אייתוכ ןוכסנו .אידוי ןמ רב ןוכסני אימוא לכ רמאו Das ist wohl das Edikt, von dem Eusebius de martyribus Palaestina, c. 3 berichtet: Δευτέρου δὲ ἔτους διαλαβόντος (Διοκλƞτιανοῠ–303-304) γραμμάτων βασιλικῶν, ἐν οἷς καϑολικῷ προστάγματι πάντας πανϑƞμαὶ τοὺς κατὰ τὴν πόλιν ϑύειν καὶ σπένδειν τοῖς εἰδώλοις ἐκέλευετο. Aus der Angabe des Jerus. sehen wir, daß die Juden von diesem Edikte ausgenommen wurden. Die Zeitangabe »als Diocletian hierher (nach Palästina, Syrien) kam«, ist übrigens ungenau, da dieser Kaiser nur während des persischen Krieges in Syrien war, 297-298. Im eigentlichen Palästina scheinen ihn die Juden nicht gesehen zu haben, s. Jerus. Berachot III, p. 6 a, Nasir 56 a. קילס דכ לע עספמ אבא רב אייח 'רל ןומח אכהל אכלמ סונייטילקוד הינימחמ ןיגב רוצד הירביק. Die Parallelstelle ist wohl b. Berachot 19 b תונורא יבג לע ונייה ןיגלדמ, aber ein anderer Name. Nach Eusebius, vita Constantini I, 19 war Diocletian auch in Cäsarea. [Vergl. dagegen Mommsen in den Verhandlungen der Berliner Akademie vom Jahre 1860, der feststellt, daß Diocletian 286 in Tiberias selbst war, worauf Frankel ימלשוריה אובמ 146 a verweist].
6 Jerus. Terumot IX Ende, Genesis Rabba, c. 63.
7 [Der Wortlaut der oben angeführten Stelle spricht mehr dafür, daß sie es freiwillig taten, vergl. תורוד םינושארה II, 170 b, A. 46].
8 Chullin 5 b.
9 Das. 6 b. Jerus. Aboda Sara V, p. 44 d.
10 Jerus. das.
11 S. Note 21.
12 Jerus. Chagiga I, p. 76 d. Nedarim X, Ende. [Vergl. Funk, a.a.O., S. 144, A. 2].
13 Vergl. Jerus. Horajot III, 48 a. Genesis Rabba, c. 63.
14 Das. Schebiit III, p. 56 b. Ma'asser Scheni V, 5. Anf.
15 Baba Kama 54 b.
16 Bikkurim Ende. Sein Name lautet hebräisch ןועמש אבא רב und gräzisiert ןומיס, was der Verfasser des רדס תורודה übersehen hat.
17 Jerus. Baba Mezia II, p. 8 c.
18 Das. Moed Katan III, Anf.
19 Synhedrin 14 a. Jerus. Bikkurim das., wo für דכ סוקסמ zu lesen סוקסמדב.
20 Jerus. Sabbat VI, p. 7 d. Sota Ende. [Die babylonische Abkunft R. Ammis wird bezweifelt von Bacher, Agada der paläst. Amoräer, I, 216].
21 Ketubbot 17 a.
22 Berachot 8 a.
23 Synhedrin 17 b. Megilla 22 a. [Es scheint vielmehr, daß das hohe Ansehen der beiden hervorgehoben wird, vergl. auch die Bezeichnung רודה תפומ Chullin 103 b].
24 Sabbat 119 a. Jerus. Jom. Tob. I, p. 60 c. Baba Mezia IV, Ende. [Vergl. Bacher, Die Agada der paläst. Amoräer, II, S. 88, A. 3].
25 Jerus. Sabbat IV, p. 7 d. Sota, Ende.
26 Midrasch zu Kohelet 7, 18.
27 Chagiga 14 a. Synhedrin 14 a.
28 Jerus. Megilla III, 74 a. בוטל ןירוטל 'גל ונסיפ רבכ רמת לבא סיסתלת ןיסמבא סוקודבא שישרתו דמל בוטל ,דלי תרמוע איה הירורמתב םירורמת. Das Wort סוקודבא ist korrumpiert aus εὔτοκος, ןיסמבא aus סיטמבא-εὐμαϑἠς und סיסתלת aus סיסלת vielleicht Θαλασσεύς. [Vergl. Bacher, a.a.O., S. 95, A. 1].
29 Vergl. Erubin 53 b. Moed Katan 25 b.
30 Jerus. Taanit II, p. 65 b. Vergl. Exod. Rabba, c. 29. Diese Polemik ist eine Deutung des Verses Numeri 23, 19.
31 Genesis Rabba, c. 25.
32 Sota 40 a.
33 Daselbst.
34 Sota 40 a.
35 Midrasch zu Kohelet 7, 5.
36 Jerus. Taanit I, p. 64 b.
37 Introductio zu Midrasch Threni und zu 3, 12.
38 Joma 73 a. Jebamot 65 b. [Vergl. die Bemerkung des Übersetzers S. 380, A. 3].
39 Jerus. Terumot X, 47 a.
40 Chullin 86 b. R. Chija ben Abba war damals schon tot. Sein Sohn Abba war bereits ein Greis, aber R. Ami lebte noch.
41 Josephus, Jüdischer Krieg II, 14, 4. Jerus. Berachot III, p. 6 b und viele andere Stellen. Nach Malalas (Historiae X, p. 261) hat Vespasian diese Synagoge in ein Odeon verwandelt; ἔκτισε γὰρ καὶ ἐν Καισαρείᾳ ... ἐκ τῆς Ἰουδαικῆς πραίδας ὁ αὐτὸς Οὐεσπασιανὸς ᾠδεῖον μέγα πάνυ ϑέατρον ἔχον διάστƞμα μέγα ὄντος καὶ αὐτοῠ τοῠ τόπου πρῴƞν συναγώγƞς τῶν Ἰουδαιῶν.
42 Kidduschin 31 b. [Diese Stelle ist zweifelhaft, vergl. Frankel, a. a O., S. 60 a; Bacher, a.a.O., S. 101, A. 7. Ein Sohn Seïra, Frankel das.].
43 Jerus. Chagiga I, 76 c.
44 Jerus. Aboda Sara III, p. 42 c. Moed Katan, p. 25 b.
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