I. Der Kommunismus der Urzeit
Zurückprojizierung sozialistischer Ideale in die Vorzeit (3). Primitive Wirtschaft und Gesamteigentum am Grund und Boden (4). Das angebliche »Gesetz« in bezug auf das Kollektiveigentum als eine notwendige Entwicklungsphase des Agrarrechts (6). Problematischer Charakter der vergleichenden Methode (6) sowie der aus dem Genossenschaftsbegriff abgeleiteten Ansicht Mommsens von der kommunistischen Organisation der ältesten hellenischen Dorfmark (8). Angebliche Spuren dieses Kommunismus im griechischen Recht (10)
II. Die Hauskommunion und die Frage der Feldgemeinschaft bei Homer
Der patriarchale Haushalt des Priamos ein Abbild der kommunistischen Hausgemeinschaft (12). Hauskommunion und Dorfgemeinschaft (13). Angebliche Spuren der Feldgemeinschaft (17) und des Gesamteigentums im Epos (25). Uralte Entwicklung des Privateigentums im Zusammenhang mit dem raschen Fortschritt der wirtschaftlichen Kultur (29)
III. Der Kommunistenstaat auf Lipara
Der Bericht Diodors (36). Der Kommunismus der Liparer kein »Nachklang aus der Wanderzeit der dorischen Stämme« (37), sondern eine aus den örtlichen Verhältnissen zu erklärende singuläre Erscheinung ( 38)
IV. Angebliche Spuren des Kommunismus in Großgriechenland
Falsche geschichtliche Schlußfolgerungen aus der Pythagoraslegende (41) sowie aus den aristotelischen Bemerkungen zur Sozialgeschichte Tarents (42). Wahre Bedeutung derselben für die Geschichte der sozialen Auffassung des Eigentums (42)
V. Die staatlich organisierte Bürgerspeisung Spartas und Kretas und der Sozialismus des kriegerischen Gesellschaftstypus
Die Syssitien Überrest eines agrarischen Kommunismus? (46). Die homerischen Staatsmahle (47). Die spartanisch-kretischen Syssitien in ihrem Zusammenhang mit der Wehrverfassung und dem Sozialismus des kriegerischen Gesellschaftstypus (48). Sonstige Formen von Syssitien (52). Streng gemeinwirtschaftliche Organisation des Instituts der Bürgerspeisung auf Kreta (54). Kritik der Anschauung, als sei dieselbe eine »rein kommunistische« (56)
VI. Die spartanisch-kretische Agrarverfassung
Alter der Flurteilung (61). Verteilung der Landlose ( 63). Ursprünglich genossenschaftliche Organisation des Agrarbesitzes? (65). Kritik der Argumente für die Annahme eines staatlichen Gesamteigentums am Grund und Boden (66). Begriff der πολιτικὴ χώρα ( 67). Die Gebundenheit des Agrarrechts und der Begriff des Privateigentums (68). Angebliche sozialpolitische Wirksamkeit des spartanischen Königtums im Interesse einer möglichst gleichheitlichen Verteilung des Grundeigentums (72). Einfluß der sozialen Theorie auf diese Annahme (77). Unmöglichkeit derselben angesichts der frühzeitigen Entwicklung des Individualeigentums am Grund und Boden (79)[11]
VII. Der Sozialstaat der Legende und das sozialistische Naturrecht
Angebliche Tradition, daß die spartanische Grundeigentumsordnung grundsätzlich auf die Gütergleichheit angelegt gewesen sei (80). Die Legendenbildung und die soziale Frage (81). Die sozialgeschichtlichen Konstruktionen des 5. und 4. Jahrhunderts (84). Die Lehre vom Naturzustand (85) und der Glückseligkeit einer kommunistischen Urzeit (86). Plato (85). Dikaiarch (87). Poseidonios und die Stoa (89). Die Idealisierung der Naturvölker (91). Die νόμιμα βαρβαρικά und die kommunistischen Ideale (91). Die Legende von dem sozialen Musterstaat Sparta (95). Geschichtliche Anknüpfungspunkte (95). Idealvorstellungen von dem ethischen und sozialpolitischen Wert der »lykurgischen« Institutionen (96). Isokrates (97). Ephoros (98). Die Stoa (98). Übereinstimmung der idealisierten Institutionen des »lykurgischen« Sparta mit dem Vernunft- und Naturrecht (102). Anknüpfung an den Tierstaat und an das Leben der Naturvölker ( 102). Volkswirtschaftliche Schlußfolgerungen aus dieser naturrechtlichen Auffassung auf dem Gebiete des Agrarrechts (105). Angebliches Recht jedes Bürgers auf einen Landanteil (107). Kritiklosigkeit der aus der Schule des Isokrates hervorgegangenen Historiographie gegenüber den tatsächlichen Erscheinungen des spartanischen Agrarrechts (108). Verwandtschaft zwischen dem Idealbild Altathens bei Isokrates und dem Musterstaat Sparta bei Ephoros u.a. (108). Psychologische Entstehungsmotive dieser sozialpolitischen Konstruktionen. Moderne Analogien (111)
I. Der Stadtstaat als Geburtsstätte des Sozialismus
Der abgeschlossene staatliche Mikrokosmos der autonomen Gemeinde (115). Die Wirtschaftspolitik des »engen Raumes« (116). Energische Betonung des Wohlfahrtszweckes (117). Die Eigentumsordnung als Problem (118). Der Glaube an die Allmacht des Gesetzes (121). Demokratie und Sozialismus (124)
II. Der aristokratische Staat und die Anfänge des Kapitalismus und Sozialismus
1. Plutokratische Tendenzen im Zeitalter der Adelsherrschaft
Die Anfänge des kapitalistischen Wirtschaftssystems (128). Umbildung der Aristokratie zur Plutokratie ( 130). Rückwirkung auf die politisch und wirtschaftlich Schwachen (136)
2. Das Erwachen der Masse und die Revolutionierung der Gesellschaft
Die soziale Kritik Hesiods (143). Genesis des Klassenkampfes (144). Der Revolutionarismus der Epoche (147)
3. Agrarsozialismus und Agrarreform im 6. Jahrhundert
Anfänge der proletarischen Bewegung (155). Der Agrarsozialismus der attischen Feldarbeiter (158). Solon (164). Die Tyrannis (167)
III. Die staatsbürgerliche Gesellschaft und die volle Ausbildung des Kapitalismus
1. Kapital und Arbeit
Die industrielle Gesellschaft (169). Die Entwicklung der kapitalistischen Betriebsform im städtischen Wirtschaftsleben (170). Die Herrschaft des Kapitals über die Arbeit (172). Verschiebungen in der Einkommensverteilung zugunsten des Kapitals (175). Arbeitseinstellungen[12] (177). Preis der Arbeit (178). Rückwirkung des Kapitalismus auf die Landwirtschaft (180)
2. Die Universalherrschaft des Geldes und die zunehmende Differenzierung der Gesellschaft
Machtstellung des Kapitals (189). Symptome zunehmender Kapitalbildung (191). Der Geist der kapitalistischen Gesellschaft (197). Der Pauperismus (205)
IV. Der Widerspruch zwischen der sozialen und der politischen Entwicklung im freien Volksstaat
Das demokratische Freiheits- und Gleichheitsideal ( 213). Unmöglichkeit seiner Verwirklichung auf dem Boden der bestehenden Gesellschaft (214)
V. Die Umbildung der politischen zur sozialen Demokratie
Empfindlichkeit des demokratischen Freiheitsgefühles (227). Auflehnung gegen das arbeitslose Einkommen und die »Ungerechtigkeit« der Güterverteilung (231). Die soziale Frage als Klassenfrage (234). Verstärkung der staatssozialistischen Tendenzen (239). Eine staatssozialistische Utopie und ihre Konsequenzen ( 240). Die kapitalistische Wirtschaftsordnung als Nährboden des Sozialismus (245)
VI. Der demokratische Staatssozialismus und der Umschlag in den radikalen revolutionären Sozialismus
1. Der Kampf gegen die »Reichen« im Volksstaat
Antagonismus zwischen arm und reich (251). Verhetzende Agitation (253). Mißachtung des Privateigentums (259). Der Klassengegensatz in der Justiz (261)
2. Die ökonomische Ergänzung des politischen Prinzips der Demokratie
Die Lust am »Teilen« (266). Volkswirtschaftliche Konsequenzen des demokratischen Prinzips (275)
3. Der sozialrevolutionäre Demokratismus
Das Zeitalter der »Erörterung« (282). Sozialtheoretische Skepsis (283). Die Forderung der Gleichheit ( 286). Der bürgerliche Liberalismus und die Gleichheitsidee der Masse (287). Der sozialdemokratische Gedanke als Massenerscheinung (294). Konsequenzen (297)
4. Das Wunschland in Fabel und Komödie
Psychologische Entstehungsmotive der Sage vom goldenen Zeitalter (300). Ihr Verhältnis zum aristokratischen Heldenlied und zu Hesiods Lied von der Arbeit (304). Die Legende und die Demokratie: Empedokles (306). Die Bühne von Athen und die Wandlungen des utopischen Gesellschaftsbildes (306). Das Schlaraffenland der athenischen Komödie (308). Der kommunistische Weiberstaat des Aristophanes (313)
5. Positive Ideen sozialer Neugestaltung
Ideologische Stimmungen des Volksgemüts (322). Die sozialpolitische Projektmacherei und die Satire des Aristophanes (324). Die Forderung der Schuldenaufhebung und Bodenteilung als proletarisch-antikapitalistische Parole (326)
VII. Die soziale Revolution
1. Der allgemeine Verlauf der Bewegung
Der Sozialrevolutionäre Geist (332). Grundsätzliche Zuspitzung des Klassenkampfes (334). Konsequenzen (335). Revolution und Reaktion (335). Die Tyrannis (Dionys I., Agathokles u.a.) als Trägerin des sozialen Umsturzes (342)
2. Die soziale Revolution in Sparta
Das spartanische Gemeinschaftsprinzip und die Idee der Gleichheit (348). Agrarischer Sozialismus (350). Die soziale Revolution (352). Das soziale Königtum (354). Agis (354). Kleomenes (384). Die Tyrannis des Nabis (391)
3. Ergebnisse
Der gesellschaftliche Zersetzungsprozeß (393). Aufstände der unfreien Arbeiter (403). Der Bankerott der sozialen Demokratie (406). Der nationale Verfall ( 415)
[13] I. Der Kampf der Sozialphilosophie gegen den extremen Individualismus. Allgemeine sozialethische Postulate
Allgemeine Richtung der sozialphilosophischen Gedankenarbeit des 4. Jahrhunderts (419). Der Weg zum sozialen Frieden (420). Die »organische« Staatsidee (422). Begründung einer sozialen Ethik (425). Konsequenzen derselben für die Auffassung des Staates und seiner Aufgaben (432)
II. Die platonische Kritik der geschichtlichen Staats- und Gesellschaftsordnung
Allgemeiner Ausgangspunkt (437). Entstehungsgeschichte der Plutokratie (438). Das »Drohnen«- und Spekulantentum (440). Psychologisches Ergebnis des arbeitslosen Rentengenusses (443). Rückwirkung auf die niederen Volksklassen (444). Katastrophe der Plutokratie (445). Ochlokratische Herrschaft der materiellen Interessen (445). Letztes Ergebnis der entfesselten egoistischen Triebe: Die Tyrannis (446). Entartung des Volksgeistes (446)
III. Angriffe der Sozialphilosophie auf die Grundlagen der wirtschaftlichen Rechtsordnung
Notwendigkeit des Rückschlages gegen die bisherige Entwicklung der sozialen Zustände (447). Einseitig ökonomische Beurteilung derselben (449) und deren Konsequenzen (450). Hoffnung auf eine sittliche Wiedergeburt durch die radikale Umgestaltung der kapitalistischen Volkswirtschaft (450). Der »Kampf gegen Reichtum und Armut« (451). Die Lehre von der Naturwidrigkeit des wirtschaftlichen Wettstreites und von der sozialen Harmonie des Naturzustandes ( 454). Forderung einer Rückkehr zu älteren, überwiegend agrarischen Formen der Volkswirtschaft (461). Angriffe auf die spekulativen Tendenzen des Handels (461). Realisierung des »wahren Wertes«, der objektiven Gerechtigkeit des Preises durch die Staatsgewalt (465). Beseitigung der Eigenschaft des Geldes, als Erwerbsvermögen zu dienen, durch Ausschließung des edeln Metalles und aller Kreditgeschäfte (466). Die Lehre von der Naturwidrigkeit des Geld- und Zinsgeschäftes und der merkantilen Spekulation überhaupt (468). Kontrast zwischen diesen dem Handel und Gewerbe abgeneigten Anschauungen und der tatsächlichen Entwicklung der hellenischen Industrie- und Handelsstaaten (473). Berührungen der hellenischen mit der modernen sozialistischen Kritik des bestehenden Wirtschaftsrechts und Wirtschaftslebens( 478). Bleibende Errungenschaften (480)[14]
I. Allgemeine Voraussetzungen
Der Staat als Kunstwerk (3). Der soziale Utopismus (4)
II. Das Staatsideal des Phaleas von Chalcedon
Mangelhaftigkeit des aristotelischen Berichtes. Beschränkung desselben auf einzelne konkrete Fragen der sozialen Reform (5). Die Forderung einer Verstaatlichung der Industrie und ihre Bedeutung im System (6). Gleiche Verteilung des Grund und Bodens (6). Ideenverwandtschaft mit Plato (7). Die Kritik des Aristoteles (8). Verhältnis zum Zukunftsstaat der modernen Sozialdemokratie (8)
III. Der Vernunftstaat Platos
1. Der Staat und seine Organe
Die Erhebung des Staates über den sozial-ökonomischen Interessenstreit (8). Herstellung des reinen Amtscharakters des öffentlichen Dienstes (10). Konzentrierung aller politischen Gewalt in den Organen der Gemeinschaft (10). Das Prinzip der Arbeitsteilung (10). Systematische Abschließung des Beamtentums und des Wehrstandes gegenüber den Erwerbsständen (12). Die Güter-, Frauen- und Kindergemeinschaft der Hüterklasse (13). Die Erziehung derselben durch den Staat (15). Die Herrschaft der Philosophen (18). Erhaltung der Zahl und Tüchtigkeit der Hüterklasse durch planmäßige Regelung der Fortpflanzung (22)
2. Das Bürgertum
Gründe des Schweigens Platos über das Sozial- und Wirtschaftsrecht der Erwerbsstände (25). Falsche Voraussetzung der bisherigen Ansicht über die Stellung der letzteren im Vernunftstaat (28). Unvereinbarkeit des Gesetzesstaates mit dieser Ansicht (29). Angebliche Gleichgültigkeit des Vernunftstaates gegen das wirtschaftende Bürgertum (31). Zeugnisse für das Gegenteil (32). Analoger Standpunkt des Gesetzesstaates (33). Die Anschauungen der Politeia über die geistige und sittliche Beschaffenheit der Erwerbsstände (35). Moderne Analogien (44). Die Ausschließung der Erwerbsstände von der Politik als logische Konsequenz des Systems (49). Bedeutung der sozialen Pädagogik des Vernunftstaates (52). Folgerungen aus dem gegenseitigen Verhältnis der Stände im Vernunftstaat (59). Die Tugenden des dritten Standes ( 63). Hinweis auf die prinzipiellen Ansichten Platos über Erziehung, Unterricht und allgemeine Schulpflicht (64). Die Frage der Volkssittlichkeit zugleich eine wirtschaftliche und soziale Frage (66). Intensivste Ausnützung und Steigerung der individuellen Kräfte eine Existenzbedingung des Staates (67). Daher kein arbeitsloses Proletarier- und Rentnertum (69). Unvereinbarkeit der bisherigen Ansicht über das Wirtschaftsrecht des dritten Standes mit dem Einheitsgedanken des Vernunftstaates (70). Forderung einer staatlichen Regelung der Eigentumsfrage in der wirtschaftenden Gesellschaft (71). Allgemeine Andeutungen (71). Volkswirtschaftliche Konsequenzen der platonischen Ansicht von der wahren Staatskunst (73) und von der Einheitlichkeit des Staates (74). Angebliche Zeugnisse für eine rein individualistische Eigentumsordnung der Erwerbsgesellschaft (75). Positive Zeugnisse für Platos Ansicht von der Notwendigkeit einer möglichsten Verallgemeinerung[5] der Gemeinwirtschaft (75). Die Kritik des Aristoteles (78). Allgemeines Ergebnis in bezug auf die Stellung Platos zum Grundproblem der sozialen Ethik. Aristokratische und demokratische Gesellschaftsmoral (79). Das aristokratische Prinzip Platos keine »Herrenmoral« (80). Versöhnung des Kultur- und des Glücksziels (83). Herstellung der sozialen Harmonie zwischen Minderheit und Mehrheit (84)
3. Die Koinzidenz von Sozialismus und Individualismus im platonischen Staatsideal
Herkömmliche Ansicht von der absoluten Auflösung aller individualistischen Tendenzen im Sozialismus des Vernunftstaates (84). Tatsächlicher Standpunkt Platos: Voranstellung des Sozialprinzips (85). Individualistische Elemente der Kosmologie und Religionsphilosophie (87), der Psychologie und Ethik Platos ( 89). Ergebnis (94). Das individuell-eudämonistische Element in der Staatslehre Platos (95). Falscher Ausgangspunkt der herrschenden Anschauungsweise (97). Kritik der zu ihren Gunsten geltend gemachten Stellen der Politeia (100). Koinzidenz des öffentlichen und des individuellen Glückes (101). Individualistische Argumentation zur Gewinnung des einzelnen für den platonischen Staatsgedanken (102). Appell an das wohlverstandene Selbstinteresse (105). Die Prinzipien der Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit im Vernunftstaat (106). Die Koinzidenz des Sozial- und Individualprinzips (111)
4. Die Verwirklichung des Vernunftstaates
Theorie und Praxis (113). Glaube Platos an die Realisierbarkeit seines Staatsideals (113). Notwendige Voraussetzung derselben (113). Die »Reinigung« der bestehenden Gesellschaft (115). Glaube an die Möglichkeit einer friedlichen Verwirklichung (117). Die Erhaltung des Vernunftstaates (118)
5. Zur geschichtlichen Beurteilung der Politeia
Die »Utopie« eine berechtigte Literaturform? (118). Die Frage der praktischen Verwirklichung (120). Prüfung der Politeia auf ihren Gehalt an bleibenden Ergebnissen: Die Idee einer selbständigen Repräsentation des Staatsgedankens durch eine wahre Amtsgewalt (122). Emanzipation von den Illusionen des einseitig politischen Doktrinarismus in bezug auf die fortschreitende Demokratisierung des Staates (123). Die Überwindung des abstrakten Freiheits- und Gleichheitsprinzips der reinen Demokratie (125). Die Erkenntnis der Notwendigkeit der qualifizierten (berufsmäßigen) Arbeit als Grundlage einer technisch möglichst vollkommenen Verwirklichung der Staatszwecke (127). Verwirklichung der Idee des sozialen Charakters der Privatrechte (128). Anerkennung der grundsätzlichen Berechtigung einer umfassenden staatlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Volkswirtschaft (128). Berührungen mit den sozialreformatorischen Bestrebungen der Gegenwart (129), in der Frage der Auslese (129), in der Frauenfrage (130), in der Frage der Güterverteilung (132), in der Bevölkerungsfrage (133). Die Kombination der beiden großen Lebensprinzipien der Gesellschaft (134). Verirrungen und Einseitigkeiten der Politeia: Die falsche naturrechtliche Metaphysik Platos (135), und ihre Konsequenzen (136). Die ideale Geistesaristokratie und ihre Organisation ein Phantom (137). Kulturwidrigkeit der Idee, den Staat auf der Stufe eines bloßen Verwaltungsorganismus erhalten zu wollen (142). Falsche Schlußfolgerungen aus dem organischen Staatsprinzip. Verkennung der Unterschiede in den Entwicklungsprinzipien der Sozialgebilde und der physischen Organismen (144). Überspannung des Grundsatzes der Arbeitsteilung (146). Inkonsequenz in bezug auf das individuelle Lebensideal, das sich im philosophischen Staatsmann verkörpern soll (148). Übertriebene Vorstellungen von der Macht der Einzelpersönlichkeit (149). Das Illusorische der Lehre vom wohlverstandenen Interesse (151) sowie der Idee der Brüderlichkeit (155). Die Koinzidenz des Sozial- und Individualprinzips eine leere Abstraktion (156). Unmöglichkeit einer jeder Individualität[6] gerecht werdenden Organisation des menschlichen Arbeitslebens (157). Selbstaufhebung der Vernunftstaatsidee durch die Zuhilfenahme des Höllenwahnes (158). Der Vernunftstaat eine transzendentale Idee (159). Moderne Rückfälle in diese Idee (159)
IV. Der »zweitbeste« Staat Platos
1. Geschichtliche und psychologische Voraussetzungen
Hoffnungen Platos auf den sozial-reformatorischen Beruf der Monarchie (161). Enttäuschungen (164). Rückwirkung auf die Gesamtanschauung Platos. Konzessionen an die Schwäche und Selbstsucht der Menschennatur (164). Verzicht auf das absolutistische Regierungssystem des Vernunftstaates (165) und auf den Kommunismus (166). Konsequenzen in bezug auf die Verteilung der staatlichen Rechte und das gegenseitige Verhältnis der Stände (167). Aufrechterhaltung des Staatsideals der Politeia im Prinzip (169)
2. Die sozialökonomischen Grundlagen des Gesetzesstaates
Verzicht auf eine revolutionäre Umwälzung im Sinne der Politeia (171). Hinweis auf den Weg des freiwilligen Experiments (174). Eine ideale Kolonie (174). Sittliche und natürliche Voraussetzungen (175). Stadtgründung und Flurteilung (178). Klassenscheidung (180). Soziale Organisation des – der Vollbürgerschaft vorbehaltenen – Grundbesitzes (180). Staatliche Regelung des beweglichen Besitzes der Bürger (183). Bekämpfung aller spekulativen und kapitalistischen Tendenzen in Handel und Gewerbe (186)
3. Die Lebensordnung des Bürgerstandes
Das platonische Ordnungsprinzip (192). Fürsorge des Staates für die Erzeugung eines physisch und geistig tüchtigen Nachwuchses (193). Das System der öffentlichen Erziehung (197). Staatliche Überwachung des Lebens der Erwachsenen (199). Das poetische und künstlerische Schaffen und die Staatszensur (204). Die religiöse Sanktion des Gemeinwesens und die Allmacht der Staatsreligion (208). Beschränkungen der Freizügigkeit (213)
4. Die Verfassung
Zugeständnisse an das demokratische Prinzip (215). Schutzwehren gegen den Mißbrauch desselben. Beschränkung der gesetzgeberischen und richterlichen Gewalten des Demos (215). Kautelen gegen den Demokratismus des allgemeinen Stimmrechts (216). Organisation einer starken Amtsgewalt (219). Die höchste Repräsentation des Staatsgedankens in dem »nächtlichen Rat« (222)
5. Zur Beurteilung des Gesetzesstaates
Verwandtschaft des Staatsideals der »Gesetze« mit dem der Politeia (226). Innere Widersprüche in den Grundprinzipien der Νόμοι (230). Überspannung des Ordnungsprinzips (230). Der »Gottesstaat« (231). Falsche Schematisierung und Generalisierung in der Gesetzgebung auf volkswirtschaftlichem Gebiete ( 238). Gehalt der Νόμοι an fruchtbaren Reformgedanken: Die »Einführung der Moral in die Nationalökonomie« (241). Erkenntnis wahrer Aufgaben der wirtschaftlichen Tätigkeit von Volk und Staat (243). Innere Bedeutsamkeit des Agrarrechts der Νόμοι und ihrer Auffassung des Grundeigentums als eines sozialrechtlichen Instituts (244). Das Prinzip der Öffentlichkeit des Geschäftslebens (244)
V. Das Fragment des aristotelischen Staatsideals
Grundsätzlicher Verzicht auf die letzten Konsequenzen der sozialistisch-organischen Auffassung von Staat und Gesellschaft (245). Das individualistische Element in dem Verfassungsprinzip des »besten« Staates. Anerkennung des Gleichheits- und Glücksstrebens des Individuums (247). Das Gemeinschaftsprinzip des besten Staates (253). Die Koinzidenz des Individual- und Sozialinteresses (254). Organisation des wirtschaftlichen Lebens (257) Bevölkerungspolitik (259). Öffentliche Erziehung (263). Reformideen in bezug auf die Lage der wirtschaftenden Klassen ( 266)
[7] Plutarch über die Grundprinzipien von Zenos Staatsideal (268). Die Gemeinschaftsidee und die Sozialphilosophie der Stoa (269). Der soziale Kosmos Zenos (271). Veränderte geschichtliche Stellung des Sozialismus im Systeme Zenos (271). Der Einheitsstaat der Gattung (272). Moderne Analogien (273). Die Herrschaft des Natur- und Vernunftrechts (273). Der Höhepunkt des Utopismus (273)
1. Die Atlantis des Plato
Die dichterischen Tendenzen im platonischen Denken als Entstehungsmotiv der Atlantis (274). Das Urathen des Romans eine Reproduktion des Idealstaats (275). Der Staat Atlantis (280). Ergebnis (282)
2. Theopomps »meropisches Land« und Hekatäos' »kimmerische Stadt«
Allgemeine Entstehungsgründe einer Literatur der Staatsromane (283). Theopomp und seine literarischen Absichten (285). Sein soziales Sittenbild aus Etrurien (286). Das Fragment seines Staatsromans ( 288). Hekatäos und seine Stellung zum sozialen Problem (291). Idealschilderung des alten Pharaonenstaates (291). Die »kimmerische Stadt« (292)
3. Die »heilige Chronik« des Euhemeros
Der soziale Aufbau der Bevölkerung des Fabellandes Panchäa (293). Seine Regierungsbehörden als spezifisch ökonomische Verwaltungskollegien zur Regelung des wirtschaftlichen Lebens (296). Der Staat als wirtschaftliche Umsatz- und Zuteilungsanstalt (298). Allgemeine Tendenz des Romans (301)
4. Der Sonnenstaat des Jambulos
Novellistische Einkleidung (305). Beziehungen zur Sonne (306). Sozialistische Organisation (308). Lösung des Glücksproblems (312). Allgemeine Tendenz des Romans (316). Seine Stellung in der Entwicklungsgeschichte des Sozialismus (317). Hellenismus und Sozialismus (324)
Der primitive Sippenverband der gens und das »Gesetz« der Entwicklung des Privateigentums (327). Kritik der Mommsenschen Theorie über den agrarischen Kommunismus des ältesten Rom (328)
Die individualistische Tendenz in der volkswirtschaftlichen Entwicklung Roms (341). Störung des sozialen und ökonomischen Gleichgewichts durch das Umsichgreifen des Kapitalismus (342). Römisches Großstadtelend (344). Der soziale Parasitismus (347)[8]
Dürftigkeit der Tradition über die Geschichte des sozialen Gedankens in Rom (348). Unmöglichkeit einer wirklichen Geschichte der sozialen Bewegung für Rom (350). Sozial- geschichtlicher Gehalt der Tradition bei Cäsar (351). Sallust (352). Cicero (358). Ciceros soziales Glaubensbekenntnis (359). Die sozialpolitische Bankerotterklärung der plutokratischen Republik (370). Die catilinarische Bewegung im Lichte ciceronianischer Rhetorik (374)
Moderne Illusionen über die soziale Denkweise des Römertums (389). Die psychologische Seite des Problems (393). Wandlungen im altrömischen Volkstypus (394). Der revolutionierende Einfluß der sozialökonomischen Zustände (401). Die Armee des Elends (404). Psychischer Einfluß der plutokratisch-proletarischen Spaltung (408). Der Widerspruch im Leben des römischen Proletariers (409). Erweckung des Bewußtseins des Pauperismus im einzelnen (410). Steigerung desselben zum Bewußtsein proletarischer Massen (413). Die Armut als revolutionäre Macht ( 414)
Die römische Quasihistorie des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. als Spiegelbild der sozialen Geschichte Roms im letzten Jahrhundert der Republik (417). Die Schlagworte des Klassenkampfes (418)
Die Idee der Emanzipation des Proletariats (437). Grundsätzliche Auflehnung gegen die bestehende Gesellschaft (439). Sozialdemokratische Tendenzen ( 440). Der Utopismus der Gebildeten (452). Der Himmel auf Erden (463)
Die Zukunftserwartung der Propheten und die Idee der sozialen Erlösung (464). Das Evangelium der Armut (467) und seine Bedeutung für Volkswirtschaft und Gesellschaft (468). Der Kampf gegen den »Reichtum« (470). Sozialistische Konsequenzen ( 479). Die Gleichheits- und Gemeinschaftsidee (481). Der Kommunismus (482). Ideenverwandtschaft zwischen heidnischer und christlicher Sozialromantik ( 485). Der Himmel auf Erden (488). Der christliche Umsturztraum (490). Antiplutokratische Tendenz der Apokalyptik (491). Die Gottesstadt (492). Der Zukunftsstaat des Gottkönigtums (494). Ein kommunistisches Paradies auf Erden (495). Verhältnis zum Mythus vom goldenen Zeitalter (496). Die Ausgleichung im Gottesreich (500). Die soziale Revolution (505). Die größte Massenillusion der Weltgeschichte (507).[9]
Buchempfehlung
»Zwar der Weise wählt nicht sein Geschicke; Doch er wendet Elend selbst zum Glücke. Fällt der Himmel, er kann Weise decken, Aber nicht schrecken.« Aus »Die Tugend« von Albrecht von Haller
130 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro