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Geschichte
G. im allg. Sinn bezeichnet alles, was geschehen ist. I. e. S. bezeichnet G. die Entwicklung der Menschheit. So wird auch von Menschheitsgeschichte gesprochen. Dabei wird G. immer synonym mit Vergangenheit gebraucht. Daneben bedeutet G. aber auch die Betrachtung der Vergangenheit im Gedenken, im Erzählen u. in der Geschichtsschreibung Schließlich bezeichnet man mit G. auch das Schulfach G., welches über den Ablauf der Vergangenheit informiert u. einen Überblick über Ereignisse der Welt-, Landes-, Regional-, Personen-, Politik-, Religions- u. Kulturgeschichte gibt.
Geschichte der O
G. d. O (franz.: Histoire d'O) ist ein 1954 erschienener erot. Roman von Dominique Aury, die ihn unter dem Pseudonym Pauline Réage veröffentlichte. Wegen seiner detaillierten Darstellung weibl. Unterwerfung galt das Werk lange als ein Skandalbuch. Es übte auf die Entwicklung der erot. Literatur großen Einfluss aus u. ist einer der bekanntesten sadomasochist. Romane der Welt.
Geschichte Jugoslawiens
Jugoslawien (serbo-kroat.: Jugoslavija/Југославија) war ein Staat in Südosteuropa, der in unterschiedl. Form zunächst als Monarchie von 1918 bis 1941, später als sozialistischer u. föderaler Staat von 1945 bis 1991 bestand. Die Geschichte des Vielvölkerstaats wurde wesentlich geprägt durch die Konflikte der auf seinem Gebiet lebenden Völker. Die nationalen Auseinandersetzungen führten schließlich auch zum Zerfall des jugoslaw. Staates.
Geschlechtliche Fortpflanzung
Die G. F. oder einfacher Fortpflanzung erfolgt über zwei Keimzellen (Geschlechtszellen), die miteinander zu einer Zygote verschmelzen. Dabei sind in der Regel zwei verschiedene Keimzelltypen (männliche u. weibliche) beteiligt. Die Keimzellen müssen sich jedoch nicht bei allen Arten auch äußerlich unterscheiden. Eine Zunahme der Individuenanzahl, ist mit der Fortpflanzung nicht zwingend verbunden. Man grenzt die Fortpflanzung streng von der Vermehrung ab. Vermehrung heißt Zunahme der Individuenanzahl ohne geschlechtl. Vorgänge (ohne Beteiligung von Keimzellen). Viele Arten, die sich geschlechtlich fortpflanzen, können sich zusätzlich auch ungeschlechtlich vermehren. Einige höhere Lebewesen haben die Fähigkeit zur ungeschlechtl. Fortpflanzung verloren.
Geschlechtsangleichende Operation
Unter geschlechtsangleichenden Operationen versteht man chirurgische geschlechtsangleichende Maßnahmen, bei denen primäre u./oder sekundäre Geschlechtsmerkmale an das Aussehen u. die Funktion eines anderen Geschlechts angeglichen werden. Diese Eingriffe werden entweder an intersexuellen oder Transgender-Menschen durchgeführt. Dabei streben üblicherweise alle transsexuellen, jedoch nicht alle Transgender-Menschen solche chirurg. Eingriffe an. Die gleichen oder ähnl. Operationstechniken werden angewandt, wenn es um die Wiederherstellung von Geschlechtsmerkmalen nach Unfall oder Krankheit geht. Man unterscheidet zwischen genitalangleichenden Eingriffen, also solchen, die an den primären Geschlechtsmerkmalen stattfinden, u. weiteren Eingriffen, die die sekundären Geschlechtsmerkmale betreffen.
Geschlechtsmerkmal
Ein G. ist eine Eigenschaft, die bei den verschiedenen Geschlechtern einer Spezies unterschiedlich ausgeprägt ist. Man unterscheidet zwischen körperlichen (auch engl: sex) u. sozialen (auch engl: gender) oder Verhaltensgeschlechtsmerkmalen.
Geschlechtsorgan
Die Geschlechtsorgane (lat. Organa genitalia) oder Genitalien dienen bei Spezies mit mehreren bzw. unterschiedl. Geschlechtern vornehmlich der unmittelbaren Fortpflanzung. Sie werden deshalb auch als primäre Geschlechtsmerkmale bezeichnet. Funktional kann man zwischen den Sexualorganen – Organe, die zur Ausübung des Geschlechtsverkehrs dienen – u. den Reproduktionsorganen unterscheiden. Es werden dementsprechend äußere von inneren Genitalorganen unterschieden. Bei männl. Individuen kommt noch dazu, dass – als Drittfunktion – der Penis mit seiner Harnröhre Teil der ableitenden Harnwege ist. Unterschieden wird ferner in (primäre, eigentliche) Geschlechtsdrüsen (das sind Hoden u. Eierstöcke) sowie sog. (zusätzliche) akzessor. Geschlechtsdrüsen.
Geschlechtsreife
Die G. wird als der Teil der Ontogenese eines Einzelwesens angesehen, wenn es die Phase seines Erwachsenwerdens erreicht u. sich fortpflanzen kann. Sie ist auch beim Menschen die Bez. für den Zielpunkt u. Zustand der “Geschlechtsreifung” (auch: Pubeszenz) zu einem Zeitpunkt während der Pubertät; beim Mann nach Erreichen der Spermarche u. bei der Frau ab erster Ovulation nach Menarche. Der Prozess der Entwicklung von Organen u. Funktionsträgern im Körper ist dann weitestgehend abgeschlossen. Für jeden Vielzeller (Metazoon) dauern die Phasen unterschiedlich lange an.
Geschlechtsverkehr
Mit dem Begriff G. (Geschlechtsakt, Koitus, Kopulation, Kohabitation, Beischlaf) bezeichnete man ursprünglich die gemischtgeschlechtliche sexuelle Vereinigung, bei der die Frau den erigierten Penis des Mannes in ihrer Scheide aufnimmt (Vaginalverkehr). Seit Mitte des 20. Jh. wird der Begriff auch für die Penetration oder intensive Stimulation der Geschlechtsorgane bei gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakten verwendet. Vorher wurden gleichgeschlechtl. Kontakte – auch in der medizinisch-naturwissenschaftl. Terminologie – als “Unzucht” bezeichnet.
Geschlossene und offene Form im Drama
G. u. o. F. i. D. (1960) ist ein Buch des Literaturwissenschaftlers Volker Klotz, das ein in den 1960er- u. 1970er-Jahren sehr erfolgreiches Ordnungsprinzip für Dramen vorschlägt. “Offene” u. “geschlossene” Form beschreiben nach Klotz zwei gegensätzl. Typen von Dramen. Oft sind allerdings keine eindeutigen Abgrenzungen möglich, manchmal sind auch beide Richtungen in der Entwicklung eines Dramatikers nachweisbar, wie etwa bei Goethe.
Geschütz
Der Ausdruck G. (urspr. die Waffe des Schützen, d. h. Bogen) bezeichnet im Militärwesen eine schwere, nicht zum Handgebrauch verwendbare Rohr-Waffe. Der Begriff G. umfasst Mörser, Haubitzen u. Kanonen, wobei Mörser ein kleines Verhältnis von Rohrlänge zu Kaliber haben (wenige Kaliberlängen), Haubitzen ein mittleres u. Kanonen ein großes. Allerdings sind diese Begriffe nicht scharf abgegrenzt. Die Geschütze sind in der Truppengattung “Artillerie” zusammengefasst. Die Entwicklung der Geschütze war sehr stark abhängig von der allg. techn. Entwicklung, seien es die Erfindung des Schießpulvers, die Gusstechniken, die Motorisierung usw.; Reichweite, Feuerkraft u. Treffgenauigkeit wurden immer weiter gesteigert.
Geschwindigkeit
Unter der G. (Formelzeichen: v, von lat. velocitas) eines Objekts versteht man die von ihm zurückgelegte Wegstrecke s pro Zeit t. Mathematisch entspricht die G. der Ableitung des Ortes nach der Zeit.
Geschwindigkeitsindex
Der G. oder Geschwindigkeitsklasse gibt bei Reifen die maximal erlaubte Fahrgeschwindigkeit an. Er ist in der Reifenbezeichnung als letztes Zeichen enthalten u. ist auf der Flanke des Reifens abzulesen.
Geschwister Scholl
Bei den Geschwistern Scholl handelt es sich um Hans Scholl u. Sophie Scholl. Beide wurden bekannt als Mitglieder der Weißen Rose, einer in ihrem Kern student. Münchener Gruppe, die während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war. Sie wurden am 18. Februar 1943 beim Auslegen von Flugblättern an der Münchner Universität von deren Hausmeister Jakob Schmid überrascht u. bei der Gestapo denunziert. Bereits am 22. Februar 1943 wurden sie vom Volksgerichtshof unter der Leitung von Roland Freisler zum Tod verurteilt u. noch am selben Tag mit der Guillotine enthauptet. Hans u. Sophie Scholl gelten seit der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart als bedeutende Symbolgestalten eines an humanistischen Werten orientierten Widerstands gegen das totalitäre NS-Regime innerhalb Deutschlands.
Gesellschaft (Soziologie)
Als G. bezeichnet man in der Soziologie * eine genau definierte Gruppierung von Personen, G. i. e. S.; * allgemeiner eine durch unterschiedliche Merkmale zusammengefasste u. abgegrenzte Anzahl von Personen, die als soziale Akteure miteinander verknüpft leben u. direkt oder indirekt interagieren. * in der kommunikationstheoretischen Konzeption Niklas Lumanns wird die G. als “alle füreinander kommunikativ zugänglichen Ereignisse” beschrieben.
Gesellschaft bürgerlichen Rechts
G. b. R. (GbR) oder auch BGB-Gesellschaft ist in Deutschland eine Vereinigung von (natürlichen oder juristischen) Personen, die sich durch einen Gesellschaftsvertrag gegenseitig verpflichten, die Erreichung eines gemeinsamen Zwecks in der durch den Vertrag bestimmten Weise zu fördern, insbes. die vereinbarten Beiträge zu leisten (§ 705 BGB). Eine G. b. R. ist demnach eine Personengesellschaft.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Die G. m. b. H. (GmbH) ist eine jurist. Person des Privatrechts, an der sich andere juristische oder natürl. Personen mit einer Kapitaleinlage beteiligen. Die GmbH gehört zu der Gruppe der Kapitalgesellschaften. Als juristische Person ist sie selbständige Trägerin von Rechten u. Pflichten: sie kann Eigentum erwerben, Verträge abschließen, vor Gericht klagen u. verklagt werden. Die GmbH haftet grundsätzlich nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen, nicht jedoch mit dem Privatvermögen der Gesellschafter.
Gesellschaftsvertrag
Ein G. regelt die Rechte u. Pflichten von Gesellschaftern, die sich zum Ziel, der Verfolgung eines gemeinsamen Zweckes, in einer Gesellschaft zusammengeschlossen haben. (§ 705 BGB)
Gesetz
Ein G. ist eine Sammlung von allg. verbindl. Rechtsnormen, die in einem förml. Verfahren von dem dazu ermächtigten staatl. Organ – dem Gesetzgeber – erlassen worden ist. Von seiner Wortherkunft her bezeichnet der Begriff G. etwas Gesetztes, etwas Festgelegtes. Ein G. ist also im eigentl. Sinn des Wortes eine Festlegung von Regeln. Daher bezeichnet man den Gesetzgebungsvorgang auch als Rechtsetzung – im Gegensatz zur Rechtsprechung. Von dem Verb “setzen” leitet sich der Begriff Satzung ab.
Gesetz der großen Zahlen
G. d. g. Z. ist eine Bez. für bestimmte mathemat. Sätze aus der Stochastik. In ihrer einfachsten Form besagen diese Sätze, dass sich die relative Häufigkeit eines Zufallsergebnisses (unter bestimmten, relativ schwachen Bedingungen) immer weiter an dessen Wahrscheinlichkeit annähert, je öfter das Zufallsexperiment durchgeführt wird.
Gesetzgebung
Die G. ist die Schaffung von Rechtsnormen. Ihre Regelung gehört zu den Mindestinhalten jeder Verfassung. Sie obliegt in einer parlam. Demokratie vor allem dem Parlament. Neben den Parlamentsgesetzen (“Gesetze im formellen Sinn”) gibt es auch untergesetzliche Rechtsnormen (Rechtsverordnungen, Satzungen), die von Verwaltungsorganen erlassen werden. Hier stellt sich die Frage nach der Organkompetenz, also wann die Verwaltung tätig werden darf u. wann ein Parlamentsgesetz erforderlich ist (Vorbehalt des Gesetzes). In einem Bundesstaat muss außerdem festgelegt werden, welche staatl. Ebene für die jeweilige G. zuständig ist (Verbandskompetenz).
Gesetzgebungsverfahren (Deutschland)
In Deutschland erfordert das G. des Bundes die Mitwirkung bestimmter Verfassungsorgane. Eine Vorlage (d. h. die Initiative) für ein Bundesgesetz kann ausgehen von: der Bundesregierung, dem Bundesrat oder Mitgliedern des Bundestages (eine Fraktion oder mind. 5 % der Abgeordeten). Ist eine Gesetzesvorlage im Bundestag eingebracht, finden dort drei Beratungen statt (“Lesungen”). Bei der Schlussabstimmung muss der Bundestag das Gesetz mit einfacher Mehrheit verabschieden (Mehrheit der abgegebenen Stimmen). Ist der Gesetzentwurf im Bundestag beschlossen worden, wird er dem Bundesrat zugeleitet. Stimmt dieser dem Gesetz zu, ist das Gesetz zustande gekommen u. wird dem Bundespräsidenten zur Ausfertigung zugeleitet. Hat der Bundesrat aber Einwände gegen ein Gesetz, das seine Zustimmung erfordert (Zustimmungsgesetz), kann der Vermittlungsausschuss angerufen werden, der einen Kompromissvorschlag ausarbeitet. Stimmen Bundestag u. Bundesrat diesem zu, kommt das Gesetz zustande. Verweigert eine der beiden Kammern die Zustimmung, ist das Gesetz endgültig gescheitert. Andere Gesetze werden als Einspruchsgesetze bezeichnet. Bei ihnen kann der Einspruch des Bundesrates vom Bundestag in erneuter Abstimmung überstimmt werden.
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
Das G. g. d. u. W. (UWG) ist in Deutschland die Hauptgesetzesgrundlage gegen unlauteren Wettbewerb. Das UWG trat 1909 in Kraft u. wurde seitdem mehrfach novelliert (zuletzt umfassend 2004). Es gewährt Unterlassungs-, Schadenersatz-, Beseitigungs-, Gewinnabschöpfungs- u. Auskunftsansprüche im Rahmen des geschäftl. Verkehrs. Der unlautere Wettbewerb gehört damit zu dem Rechtsgebiet des "gewerbl. Rechtsschutzes".
Gesetzliche Erbfolge
Die G. E. regelt, wer das Vermögen eines Verstorbenen erhält, wenn dieser keine letztwillige Verfügung (also kein Testament u. keinen Erbvertrag) hinterlassen hat. Erben mehrere Personen, so wird damit auch geregelt, wie groß der Anteil des Einzelnen an der Erbengemeinschaft ist. Existiert eine letztwillige Verfügung, hat die G. E. Einfluss auf den Pflichtteil, der Verwandten u. Lebenspartnern grundsätzlich zusteht. Der Pflichtteil besteht in diesem Fall in der Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erbteils.
Gesetzliche Krankenversicherung
Die G. K. (GKV) ist neben der Renten-, Arbeitslosen-, Unfall- u. Pflegeversicherung Bestandteil des dt. Sozialversicherungssystems u. Teil des Gesundheitssystems. Die Krankenkassen finanzieren sich hauptsächlich aus den Beiträgen der Arbeitnehmer u. ihrer Arbeitgeber. Die Mitgliedsbeiträge werden bei den Arbeitnehmern mit einem bestimmten Prozentsatz vom Bruttoarbeitsentgelt bis zur Beitragsbemessungsgrenze erhoben. Maßgeblich ist dabei der Beitragssatz der gewählten Krankenkasse, den diese autonom festlegt (derzeit etwa 12–16 %). Den Beitrag teilen sich Arbeitnehmer u. Arbeitgeber grundsätzlich zu gleichen Teilen. Um die Arbeitgeber zu entlasten, wurde zum 1. Juli 2005 diese paritätische Finanzierung aufgegeben: Die gesetzlichen Krankenkassen mussten ihre bisherigen Beitragssätze um 0,9 % senken, während für die Versicherten ein zusätzlicher Beitrag in Höhe von 0,9 % eingeführt wurde.
Gesetzliche Rentenversicherung
G. R. ist die Bez. für ein von Nationalstaaten geschaffenes gesetzl. Alters- u./oder Hinterbliebenensicherungssystem, das oft auch zusätzlich zur Absicherung gesundheitl. Risiken dient. Die Bez. Versicherung ist dabei i. e. S. unzutreffend, da die Beiträge nicht mit dem versicherten Risiko korreliert sind u. die spätere Leistung aus der Rentenversicherung nicht aus diesen Beiträgen, sondern nach dem Solidaritätsprinzip innerhalb einer Solidargemeinschaft aus einer Abgabe von Dritten u. aus Steuern erbracht wird (siehe Generationenvertrag).
Gesetzliche Rentenversicherung (Deutschland)
Die G. R. (GRV) in Deutschland hat ihre Grundlage im Sozialgesetzbuch VI (SGB VI). Sie ist Bestandteil (Versicherungszweig) des gegliederten Sozialversicherungssystems zur Alterssicherung der abhängig Beschäftigten, die im Wesentlichen durch deren Zwangsteilnahme im Umlageverfahren finanziert wird, sowie weiterer Personen, die der Versicherungspflicht unterliegen, freiwillig Beiträge zahlen oder als versichert gelten. Wer Beiträge aufgrund einer Versicherungspflicht oder einer freiwilligen Versicherung einzahlt, bezahlt die Renten der aus dem Arbeitsleben Ausgeschiedenen u. erwirbt einen Anspruch auf seine eigene Rente (Generationenvertrag).
Gesetzliche Unfallversicherung (Deutschland)
Die G. U. ist Bestandteil (Versicherungszweig) der gegliederten Sozialversicherung. Sie soll Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten u. arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten u. nach Eintritt von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten die Gesundheit u. die Leistungsfähigkeit der Versicherten mit allen geeigneten Mitteln wiederherstellen. Grundlage ist das Sozialgesetzbuch VII, eine weitere wichtige rechtliche Grundlage bei Berufskrankheiten ist auch die Berufskrankheitenverordnung (BKV). Eingeführt wurde die Unfallversicherung erstmals im Rahmen der Bismarck'schen Sozialgesetzgebung (“Arbeiterversicherung”) im Jahre 1884.
Gesicht
Das G. - auch Angesicht, Antlitz (gehoben), Facies (medizinisch), Konterfei (in Abbildung) - ist bei Menschen (auch bei Tieren allg.) der vordere Teil des Kopfes. Beim Menschen ist es von Kopfhaar frei u. tritt infolge der größeren Ausbildung des Gehirns weit hervor. So bildet beim Menschen die Stirn, obwohl sie anatomisch nicht zum G. sondern zum Schädelteil des Kopfes gehört, einen Hauptteil des Gesichts.
Gesichter des Todes
G. d. T. ist ein 1978 erschienener Mondo-Film, in dem Szenen von angeblich echten Hinrichtungen u. tödl. Unfällen gezeigt werden, die so aussehen, als ob sie von wirkl. Nachrichtenteams aufgenommen wurden. In dem Film wird zwar so getan, als ob die Todesszenen real wären, aber der Film besteht zum Großteil aus gestelltem Material.
Gespenst
Als G. oder Geist bezeichnet der Volksglaube ein meist unkörperliches, häufig mit übernatürl. Fähigkeiten ausgestattetes, aber zugleich mit menschl. Eigenschaften versehenes Wesen. Es gilt als Phänomen des Spuks oder ruft diesen hervor. Sein zeitweiliges Erscheinen fällt angeblich regelmäßig in die Geisterstunde um Mitternacht u. vollzieht sich häufig in nebelhaft durchsichtiger, angedeutet menschlicher oder nicht menschl. Gestalt oder in einer weißen, zuweilen an Bettlaken erinnernden Gewandung. Gespenster gibt es in der Vorstellungswelt verschiedener Kulturen. I. e. S. des Wortes sind Gespenster nur die Totengeister.
Gestagen
Gestagene, auch Gelbkörperhormone, sind neben den Estrogenen die zweite wichtige Klasse der weibl. Geschlechtshormone. Wie bei diesen handelt es sich um Steroidhormone. Gestagene sind Steroide, die als Grundgerüst Pregnan (10β,13β-Dimethyl-17β-ethyl-gonan) besitzen. Die wichtigsten Vertreter sind das Pregnandiol, das Progesteron u. das Pregnenolon. Um die natürlichen Gestagene von den synthetischen Hormonen zu unterscheiden, werden letztere auch als “Progestine” oder “Progestagene” bezeichnet.
Gestalttherapie
Die G. gehört zu den hermeneutisch-phänomenologisch ausgerichteten erlebnisaktivierenden Psychotherapieverfahren u. ist wichtige Vertreterin der humanist. Psychologie. Als Begründer dieser Psychotherapie-Methode gelten die psychoanalytisch ausgebildeten Fritz Perls u. Laura Perls, sowie Paul Goodman, ein Vertreter des philosoph. Anarchismus. Die G. entwickelt sich zu weiten Teilen aus der Psychoanalyse u. in Kritik an u. in Abgrenzung zu ihr, unter Rückgriff u. a. auf die Gestaltpsychologie u. die Therapieformen von Wilhelm Reich.
Gestein
Als G. bezeichnet man eine feste, natürlich auftretende, in der Regel mikroskopisch heterogene Vereinigung von Mineralen, Gesteinsbruchstücken, Gläsern oder Rückständen von Organismen mit einem weitgehend konstanten Mischungsverhältnis dieser Bestandteile zueinander. Der geolog. Gesteinsbegriff ist weiter gefasst als der umgangssprachliche u. bezieht auch natürlich auftretende Metall-Legierungen, vulkan. Glas, Eis, lockeren Sand oder Kohle ein. Die Lehre von den Gesteinen, die Petrologie, ist ein Teilgebiet der Geowissenschaften.
Gesundheit
Eine viel zitierte Definition von G. ist diejenige der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 22. Juli 1946. Sie lautet: “Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.” (“Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.”)
Gesundheitsfonds
Der G. ist ein Konzept zur Umorganisation der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ab 2009. Nach diesem Gesetzentwurf wird die Honorierung der Ärzte neu geregelt u. die Arzneimittelversorgung geändert. Beitrags- u. Steuergelder sollen zentral eingenommen u. an die Krankenkassen weitergeleitet werden. Die Krankenkassen sollen die Sozialversicherungsbeiträge zunächst einziehen u. an die neue Zentralbehörde übertragen. Die bisher unterschiedlichen Beitragssätze der Krankenkassen werden durch einen einheitlichen Beitragssatz ersetzt, der durch das Bundesgesundheitsministerium festgelegt wird. Krankenkassen, die mit den ihnen aus dem G. zugeteilten Mitteln nicht auskommen, können zusätzliche BeitrÂge (bis 8 € pro Monat ohne Einkommensprüfung, bei höheren Pauschalsätzen beschränkt auf 1 % des Einkommens) vom Arbeitnehmer erheben.
Gesundheitsreform
Als G. werden in Deutschland gesetzl. Eingriffe in die Rahmenbedingungen der Krankenversicherung bezeichnet. Diese Reformen dienen meist der Stabilisierung des Beitragssatzes u. sind in der Regel mit Einschränkungen der Leistungen, Erhöhung der Zuzahlungen an die sonst der Selbstverwaltung unterliegenden Versicherungen u. Änderungen in der Bezahlung der Leistungserbringer verbunden. Die Beitragsänderungen wirken sich auf die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber u. auf die Lebenshaltungskosten der Versicherten aus. Das Ziel von Gesundheitsreformen ist eine kurzfristige Veränderung der Finanzierung medizin. Leistungen. Die Förderung präventiver Ansätze zur Verhinderung krankheitsbedingter Kosten spielte bei bisherigen Gesundheitsreformen eine geringe Rolle, da spürbare Ersparnisse erst nach mehreren Legislaturperioden einsetzen würden. Insofern wäre der Begriff Finanzierungsreform im Gesundheitswesen in der Sache präziser.
Gesundheitssystem
Das G. oder Gesundheitswesen eines Landes umfasst alle Personen, Organisationen, Einrichtungen, Regelungen u. Prozesse, deren Aufgabe die Förderung u. Erhaltung der Gesundheit sowie die Vorbeugung u. Behandlung von Krankheiten u. Verletzungen ist. In Österreich wird hierfür auch der Begriff Sanitätswesen verwendet.
Gesundheits- und Krankenpfleger
Gesundheits- u. Krankenpfleger/in ist ein Heilhilfsberuf. Er ist ein staatl. Ausbildungsberuf des Teilbereichs Krankenpflege im dt. Gesundheitswesen, ehem. als Krankenschwester bzw. -pfleger bekannt. Eng verwandte Berufsbilder sind Gesundheits- u. Kinderkrankenpfleger/in u. Altenpfleger/in.
Getränk
Unter einem G. (Kollektivum zu Trank; veraltet: Trunk) wird eine zum Trinken auf- bzw. zubereitete Flüssigkeit verstanden. Es zählt somit zu den Lebensmitteln. Alkoholische Getränke enthalten Ethanol, der umgangssprachlich auch als Alkohol bezeichnet wird. Zu den alkoholischen gehören durch Gärung gewonnene Getränke mit relativ niedrigem Alkoholanteil (bis ~ 14 Vol.  %) u. aus solchen bzw. aus vergorenen Maischen durch Destillation gewonnene Brände u. deren Mischprodukte, die hochprozentigen Spirituosen.
Getreide
G. bilden die Nahrungsgrundlage eines Großteils der Menschheit. Sie sind zum einen Grundnahrungsmittel (Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen, Hafer) u. werden zum anderen auch als Viehfutter genutzt (vor allem Gerste, Hafer, Mais, Triticale). G. i. e. S. sind Zuchtformen von Süßgräsern (Poaceae). Den Ursprung des landwirtschaftl. Anbaus vieler Getreidegattungen kann man nicht mehr nachvollziehen. Getreideanbau wird im Nahen O, agrargeschichtlich belegt, bereits seit mehr als 10.000 Jahren praktiziert. In Mittel- u. Westeuropa verbreitete er sich vor etwa 7.000 Jahren während der Neolithischen Revolution.
Getriebe
G. sind bewegl. Verbindungen von Teilen zum Übertragen u. Umwandeln von Drehzahlen oder Drehmomenten oder zum Führen von Teilen auf einer Bahn. G. sind meist mechan. Vorrichtungen zum Übertragen u. Wandeln von * Drehbewegungen * Drehrichtungen u. * Drehmomenten. Der bekannteste Vertreter ist das Fahrzeuggetriebe. Für andere Bauarten wird meist der Begriff Mechanismus oder Räderwerk benutzt. In Anlehnung an VDI-Richtlinie 2127: G. dienen zur Übertragung u. Umformung (Übersetzung) von Bewegungen, Energie u./oder Kräften. Sie bestehen aus mindestens drei Gliedern, von denen eines das Gestell bildet.
Getting Things Done
G. T. D. (kurz GTD) ist eine Selbstmanagement-Methode von David Allen. GTD basiert auf dem Prinzip, dass eine Person ihre anstehenden Tätigkeiten notiert u. somit den Kopf frei hat für Wichtigeres. Diese Elemente werden in ein System eingepflegt. Das System liefert kontextbezogene Aufgabenlisten für den Alltag. Die Person soll sich somit auf die Erledigung ihrer Aufgaben konzentrieren können, ohne befürchten zu müssen, etwas zu vergessen. Diese Selbstmanagement-Methode soll effizientes u. belastungsfreies Arbeiten ermöglichen.
Getty, Estelle
Estelle Getty (* 25. Juli 1923 in New York City) ist eine US-amerikan. Schauspielerin. International bekannt wurde sie durch ihre Rolle der Sophia Petrillo in den Fernsehserien “Golden Girls” (1985–1992) u. “Golden Palace” (1992–1993), für die sie den Emmy Award, den wichtigsten US-Fernsehpreis, erhielt.
Gewährleistung
Die G. oder Mängelhaftung bestimmt Rechtsfolgen u. Ansprüche, die dem Käufer im Rahmen eines Kaufvertrags zustehen, bei dem der Verkäufer eine mangelhafte Ware oder Sache geliefert hat. Auch beim Werkvertrag gibt es eine G. für Mängel des hergestellten Werks. Von der gesetzlich vorgeschriebenen G. ist die Garantie zu unterscheiden; diese ist insofern freiwillig, als es keine gesetzl. Verpflichtung zur Abgabe eines Garantieversprechens gibt. In der Europäischen Union bestimmt die Richtlinie 1999/44/EG Mindeststandards für die G. beim gewerbl. Verkauf an private Endverbraucher. Insbes. darf die Verjährungsfrist 2 Jahre ab Lieferung nicht unterschreiten u. innerhalb der ersten 6 Monate muss die Beweislast in der Regel beim Verkäufer liegen. Die Gewährleistungsansprüche bestehen gegenüber dem Verkäufer, nicht dem Hersteller der Ware.
Gewalt
Der Begriff G. (eine Bildung des althochdeutschen Verbes verwalten, bzw. waltan – stark sein, beherrschen) bezeichnet von seiner etymolog. Wurzel her das “Verfügen-können über das innerweltliche Sein”. Der Begriff bezeichnet also ursprünglich u. gelegentlich noch heute rein das Vermögen zur Durchführung einer Handlung u. beinhaltet kein Urteil über deren Rechtmäßigkeit. G. wird aber zumeist gebraucht, wenn mit Zwang – vor allem physischem – etwas durchgesetzt werden soll.
Gewalt an Schulen
G. a. S. äußert sich in phys. Gewalt, Diebstahl, Erpressungen u. Mobbing zwischen Schülern, zwischen Schülern u. Lehrern sowie Gewalt gegen Schuleigentum u. Gegenständen. Gegebenenfalls können auch Schulfremde beteiligt sein, die das Schulgelände betreten.
Gewaltenteilung
G. ist die Verteilung der Staatsgewalt auf mehrere Staatsorgane zum Zwecke der Machtbegrenzung u. der Sicherung von Freiheit u. Gleichheit. Nach histor. Vorbild werden dabei die drei Gewalten Gesetzgebung (Legislative), Vollziehung (Exekutive) u. Rechtsprechung (Judikative) unterschieden. Ihren Ursprung hat das Prinzip der G. in den staatstheoret. Schriften von John Locke u. Montesquieu (Vom Geist der Gesetze, 1748), die sich gegen Machtkonzentration u. Willkür im Absolutismus richteten. Heute wird das Prinzip der G. überwiegend als Bestandteil jeder Demokratie betrachtet. Allerdings wird diskutiert, ob die Verschränkung der Gewalten durch eine enge Zusammenarbeit u. Verzahnung der Staatsorgane dem ursprüngl. Gedanken der Trennung der Gewalten zuwiderläuft u. durch Lobbyismus u. andere Einflussnahme die zentrale Stellung des Parlaments in Frage gestellt wird. In der öffentl. Wahrnehmung wird die Bedeutung einer unabhängigen Presse oft höher eingeschätzt, weshalb diese gelegentlich informell auch als Vierte Gewalt bezeichnet wird. Neben der horizontalen Ebene der G. zwischen Legislative, Exekutive u. Rechtsprechung kann zwischen staatl. Gewalt u. kommunaler Selbstverwaltung eine vertikale Form der G. ausgemacht werden, die in einem Bundesstaat um ein weiteres Element (Gliedstaat mit eigenen Machtbefugnissen) erweitert wird.
Gewaltfreie Kommunikation
Die G. K. (GfK) ist eine von Marshall B. Rosenberg entwickelte Kommunikations- u. Konfliktlösungsmethode, die zur Absicht hat, in einen empath. Kontakt mit anderen bzw. sich selbst zu kommen, in welchem Geben u. Nehmen ein fließender Prozess ist u. freiwillig geschieht. Es geht also nicht (nur) darum, andere dazu zu bringen, zu tun, was man selbst will. Ziel ist, die Anliegen aller Parteien aufzuspüren u. zu berücksichtigen. Rosenberg nennt die GfK auch “language of the heart” oder “Giraffensprache”, mit der Giraffe als Symboltier für die GfK, denn sie ist das Landtier mit dem größten Herzen.
Gewebe (Biologie)
Ein G. ist eine Ansammlung gleichartig oder unterschiedlich differenzierter Zellen einschl. ihrer extrazellulären Matrix (Interzellularsubstanz). Die Zellen eines Gewebes besitzen ähnliche oder gleiche Funktionen u. erfüllen so in der Regel gemeinsam die Aufgaben des Gewebes. Grundsätzlich lassen sich alle Anteile eines vielzelligen Organismus, das heißt alle Organe, Strukturen u. sonstigen Inhalte von Tieren u. Pflanzen, einem G. zuordnen, bzw. sind von einem Gewebetyp produziert worden. Bei allen Wirbeltieren u. fast allen Wirbellosen, mit Ausnahme der Gewebelosen, wie zum Beispiel den Schwämmen, lassen sich vier Grundgewebearten unterscheiden: Epithel (Zellschichten, die alle inneren u. äußeren Oberflächen bedecken), Binde- u. Stützgewebe, Muskelgewebe, Nervengewebe.
Gewehr
G. ist die umgangssprachl. Bez. für eine Schusswaffe, welche im dt. Waffengesetz als Langwaffe bezeichnet wird. Das Waffengesetz nennt für die Einteilung als Langwaffe zwei Voraussetzungen: a) Lauf u. Verschluss sind geschlossen (also schussbereit) mindestens 30 cm lang, b) die kürzeste bestimmungsgemäß verwendbare Gesamtlänge überschreitet 60 cm (Lauf, Verschluss u. Schaft). Gewehre kann man zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Jagd, zur Distanzinjektion, zur Markierung, zum Sport oder zum Spiel nutzen. Da man Gewehre in der Regel während des Schießens in der Hand halten kann, werden sie (neben einigen anderen Schusswaffen) auch als Handfeuerwaffen bezeichnet.
Gewerbe
G. ist grundsätzlich jede wirtschaftl. Tätigkeit, die auf eigene Rechnung, eigene Verantwortung u. auf Dauer mit der Absicht zur Gewinnerzielung betrieben wird. I. e. S. versteht man unter G. die produzierenden u. verarbeitenden G.: Industrie u. Handwerk. Ein G. wird durch einen Gewerbetreibenden in einem Gewerbebetrieb ausgeführt. In der Rechtsprechung hat sich folgende Definition durchgesetzt: Ein G. ist jede erlaubte, selbständige, zum Zwecke der Gewinnerzielung vorgenommene, nach außen erkennbare Tätigkeit, die planmäßig u. für eine gewisse Dauer ausgeübt wird u. kein “freier Beruf” ist.
Gewerbeanmeldung
Als G. (Gewerbeanzeige) bezeichnet man die Anmeldung eines selbstständigen Gewerbes bei einer zuständigen Behörde. Trotz Gewerbefreiheit ist in Deutschland jede Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit anzeigepflichtig, unabhängig davon, ob diese Tätigkeit haupt- oder nebenberuflich ausgeübt wird. Auch die Übernahme eines bereits bestehenden Gewerbebetriebes oder die Eröffnung einer weiteren Filiale muss angemeldet werden. Ausgenommen von der Anzeigepflicht sind Tätigkeiten als Freiberufler, die Urproduktion (z. B. Land- u. Forstwirtschaft, Garten- u. Weinbau, Fischerei, Bergbau) sowie die Verwaltung des eigenen Vermögens (z. B. Vermietung, Verpachtung eigener Gebäude oder Grundstücke).
Gewerbesteuer (Deutschland)
Die G. (geläufige Abk.: GewSt) ist eine Steuer, die auf die objektive Ertragskraft eines Gewerbebetriebes erhoben wird. Zudem lastet die G. bereits heute auf der Unternehmenssubstanz (ertragsunabhängige Komponente). Mit der Unternehmensteuerreform 2008 wird die substanzbesteuernde Komponente nochmals ausgeweitet, um das Gewerbesteueraufkommen zu verstetigen. Die G. trägt maßgeblich zur Finanzierung der Gemeinden bei u. ist – aus unterschiedlichen Gründen – eine deutsche Ausnahmeerscheinung u. im Ausland in vergleichbarer Form nicht anzutreffen.
Gewerkschaft
Eine G. ist ein Interessenverband der Arbeitnehmer. Die Gewerkschaften sind zumeist aus der europ. Arbeiterbewegung hervorgegangen u. setzen sich für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen u. teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein. Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbänden u. a. überbetrieblichen Tarifverträge ab u. führen dazu Lohnkämpfe (u. a. mittels Streiks u. Boykotts). Die Gewerkschaften versuchen, in Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder, einen möglichst großen Teil der Unternehmensgewinne als Lohn u. zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an die Belegschaft zu verteilen.
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
Die G. D. L. ist eine Gewerkschaft im dbb beamtenbund u. tarifunion mit Sitz in Frankfurt a. M. Sie ist Tarifpartner der Deutschen Bahn u. einiger privater Eisenbahnverkehrsunternehmen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1867 vertrat die GDL ausschließl. Lokführer. 2002 öffnete sie sich für das gesamte Fahrpersonal.
Gewicht
Das G. eines Objekts ist die zur Summe aller äußeren, auf das Objekt einwirkenden Kräfte, wirkende Gegenkraft mit dem Objekt als Bezugssystem. Folgt ein Objekt dabei Beispielsweise der Gravitation – als einer gleichmäßigen Beschleunigung – ungebremst im freien Fall, so realisiert sich mangels Widerstand (= äußere Kraft) kein G. Das G. unterscheidet sich von der Masse eines Objektes dadurch, dass die Masse eine Objekteigenschaft ist, die von der Gravitation unabhängig ist, also auch in der Schwerelosigkeit unverändert ist u. das G. einen Zustand eines Objektes darstellt.
Gewinde
Unter G. versteht man eine profilierte Einkerbung, die fortlaufend wendelartig um eine zylinderförmige Wandung – innen oder außen – in einer gewundenen Schraubenlinie verläuft. Diese “Kerbe” wird als Gewindegang bezeichnet. Diese Umsetzung des Prinzips der schiefen Ebene erlaubt das Erzeugen großer Längskräfte bei moderaten Umfangskräften. Schrauben erzeugen dadurch ihre Haltekraft bzw. dort wo Lasten bewegt oder Drücke erzeugt werden, die entspr. Kräfte (Spindelpresse, Weinpresse, Wagenheber).
Gewinn
Der Begriff des Gewinns, auch Nettogewinn, auf einen Zeitraum bezogen Periodenüberschuss, bezeichnet in seiner allg. Verwendung den Erfolg autonomer einzelwirtschaftl. Tätigkeit. Der G. ist das positive Betriebsergebnis. Er ergibt sich als Unterschied zwischen Aufwand u. Ertrag, u. zwar entweder als Periodengewinn (G. in einer bestimmten Rechnungsperiode) oder als Stückgewinn, d. h. als G. je Leistungseinheit. Die Aussagekraft des Gewinns als Kennzahl ist eher gering, solange kein Bezug zu anderen Größen hergestellt werden kann, z. B. der Höhe des Kapitals, das zur Erzielung des Gewinns diente.
Gewinnschwelle
G., oder Break-Even-Point, ist in der Wirtschaftswissenschaft der Punkt, an dem Erlös u. Kosten einer Produktion (oder eines Produktes) gleich hoch sind u. somit weder Verlust noch Gewinn erwirtschaftet wird. Vereinfachend kann man behaupten, dass an der G. der Deckungsbeitrag aller abgesetzten Produkte identisch mit den Fixkosten ist. Wird die G. überschritten, macht man Gewinne, wird sie unterschritten, macht man Verluste. Die G. kann für ein Produkt (Ein-Produkt-Betrachtung) oder mehrere Produkte (Mehr-Produkt-Betrachtung) berechnet werden.
Gewinn- und Verlustrechnung
Die G. u. V. (auch Gewinn-und-Verlust-Rechnung, abgekürzt jeweils GuV oder GVR) ist neben der Bilanz ein wesentl. Teil des Jahresabschlusses, also der externen Rechnungslegung eines Unternehmens. Sie stellt Erträge u. Aufwendungen eines bestimmten Zeitraumes, insbes. eines Geschäftsjahres, dar u. weist dadurch die Art, die Höhe u. die Quellen des unternehmer. Erfolges aus. Überwiegen die Erträge, ist der Erfolg ein Gewinn, andernfalls ein Verlust. Unabhängig von der G. u. V. ist die Erfolgsermittlung des internen Rechnungswesens (Kosten- u. Leistungsrechnung) zu sehen, die den Gewinn oder Verlust anhand betriebswirtschaftl. Kennzahlen erarbeitet.
Gewissen
Das G. (lateinisch conscientia, wörtlich "Mit-Wissen") wird im Allg. als eine spezielle Instanz im menschl. Bewusstsein angesehen, die einem Menschen sagt, wie er sein eigenes Handeln beurteilen soll. Es drängt den Menschen, aus ethischen bzw. moral. Gründen bestimmte Handlungen auszuführen oder zu unterlassen. Entscheidungen können dabei als unausweichlich empfunden werden oder mehr oder weniger bewusst, also im Wissen um ihre Voraussetzungen u. denkbaren Folgen, getroffen werden (Verantwortung). Das einzelne G. wird meist als von Normen der Gesellschaft, aber auch von individuellen sittl. Einstellungen der Person abhängig angesehen.
Gewitter
Ein G. ist eine mit luftelektr. Entladungen (Blitz u. Donner) verbundene komplexe meteorolog. Erscheinung. Auf der Erde finden ständig etwa 2000 G. statt. Durch aufsteigende feuchtwarme Luftmassen baut sich eine große Gewitterwolke (auch Cumulonimbus genannt) in der höheren kälteren Atmosphäre auf, dazu ist allerdings eine Kaltfront nötig, die die warme Luftmasse wie ein Keil nach oben schiebt. Solche Luftströmungen bilden sich, wenn der Erdboden in einem begrenzten Gebiet eine höhere Temperatur als die weitere Umgebung erreicht (beispielsweise in Folge der Sonneneinstrahlung oder unterschiedl. Wärmeabgabe des Untergrundes, wie bei Wasserflächen, Feldern u. Waldgebieten).
Gewohnheitsrecht
G. ist ungeschriebenes Recht, das aufgrund langer tatsächl. Übung (lat. consuetudo) u. durch allg. Anerkennung seiner Verbindlichkeit im Sinne einer Überzeugung von der rechtl. Notwendigkeit der Übung (lat. opinio necessitatis oder opinio iuris) entstanden ist. G., das örtlich begrenzt ist, beispielsweise das G. einer Gemeinde, wird als Observanz bezeichnet.
Gewöhnliche Differentialgleichung
Eine G. D. (oft abgekürzt mit ODE, englisch ordinary differential equation) ist eine Differentialgleichung, bei der zu einer gesuchten Funktion nur Ableitungen nach genau einer Variablen auftreten. Viele naturwissenschaftl. Modelle nutzen gewöhnl. Differentialgleichungen, um Vorhersagen zu ermöglichen.
Gewöhnlicher Löwenzahn
Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) stellt eine Gruppe äußerst ähnlicher u. stark verwandter Pflanzen in der Gattung Löwenzahn (Taraxacum) aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) dar. Meist werden diese Pflanzen einfach als Löwenzahn bezeichnet.
Gewürz
Unter Gewürzen werden Teile von Pflanzen verstanden, die wegen ihres natürl. Gehaltes an Geschmacks- u. Geruchsstoffen als würzende oder geschmacksgebende Zutaten bei der Zubereitung von Speisen aller Art eingesetzt werden. Salz ist in diesem Sinne kein G. Gewürze spielten im Europa des MA u. der frühen Neuzeit eine ebenso bedeutende wirtschaftliche u. polit. Rolle wie heute das Erdöl. Sie waren extrem wertvoll, weil sie nicht nur zum Würzen benötigt wurden, sondern auch als Konservierungsstoffe u. Grundlage für Arzneimittel. Die Erschließung der Gewürzroute, des Seewegs von Europa zu den Inseln Hinterindiens ab dem 15. Jh., war der Beginn der europ. Expansion.
Geysir
Ein G. (isländisch geysa – wirbeln, strömen), auch Geiser, ist eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne ausstößt. Einen solchen Ausbruch bezeichnet man als Eruption. Namensgebend für den G. war der Große Geysir auf Island.
GEZ
Die “Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtl. Rundfunkanstalten in der BR Deutschland” (GEZ) ist die gemeinsame Gebühren- u. Teilnehmerverwaltung der öffentlich-rechtl. Rundfunkanstalten mit Sitz in Köln. Sie zieht die im Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag festgesetzten Rundfunkgebühren für Rundfunkempfangsgeräte (Radios, Fernseher u. neuartige Rundfunkempfangsgeräte) von den Rundfunkteilnehmern ein.
Gezeiten
Unter den G. oder der Tide (niederdeutsch tiet = Zeit) versteht man den durch die Gravitation des Mondes u. der Sonne verursachten Zyklus von Ebbe u. Flut auf den großen Gewässern der Erde. Allg. treten Gezeitenkräfte an ausgedehnten Körpern auf, die einander anziehen. An Himmelskörpern verursachen die Gravitationskräfte Beschleunigungen. Wirkt die Kraft senkrecht zur Bahnrichtung, beschreibt der Himmelskörper eine Kreisbahn, bei Wirkung in Bahnrichtung wird er schneller, bei Wirkung gegen die Bahnrichtung wird er langsamer. In allen 3 Fällen hat nur der Schwerpunkt die “richtige” Beschleunigung, die der Anziehungskraft zugewandten Partien werden stärker angezogen u. müssten eigentlich stärker beschleunigen, die abgewandten umgekehrt. Deshalb kann ein Himmelskörper zerrissen werden (z. B. Shoemaker-Levy 9) oder seine Äquipotentialfläche bildet 2 Bäuche, so auf der Erde. Dieser Äquipotentialfläche nähert sich die Form des Erdkörpers an. Allerdings ändert sich durch die tägl. Rotation der Erde deren wahrgenommene Richtung ständig. Dadurch entsteht das zeitl. Auf u. Ab des Wasserstandes, was dem Phänomen den Namen gibt.
Gezeitenkraftwerk
Ein G. ist ein Wasserkraftwerk, das die Lageenergie des wechselnden Wasserspiegels des Meeres, also des Tidenhubs zwischen Ebbe u. Flut, u. die kinet. Energie des Gezeitenstromes zur Produktion von elektr. Strom nutzt.
Ghana
G. ([ˈgaːna], früher Goldküste) ist ein Staat in Westafrika, der an die Elfenbeinküste, Burkina Faso, Togo sowie im S an den Golf von Guinea (Atlantischer Ozean) grenzt. G. ist fast so groß wie das Vereinigte Königreich, mit dessen Geschichte es durch die Kolonialzeit eng verbunden ist. Der Volta-See ist der größte Binnensee des Landes u. zugleich der größte vollständig künstlich angelegte Stausee der Welt. Aufgrund seiner Gebiete mit tropischem Regenwald ist eine reiche Flora u. Fauna vorhanden, die auch im wirtschaftlichen Bereich zum einen durch den Tourismus, zum anderen durch Edelholzexporte von großer Bedeutung ist. Wirtschaftlich bedeutend ist G. aufgrund seines Rohstoffreichtums. Einer der wichtigsten Rohstoffe ist das Gold, das der ehemaligen Kolonie auch den Namen “Goldküste” gab. Eine facettenreiche Kultur baut auf den bis zu hundert im Land lebenden Ethnien mit der daraus resultierenden Sprachenvielfalt u. religiösen Heterogenität auf.
Ghetto
Ein G. oder Getto ist ein Stadtviertel, in dem eine bestimmte, früher meist jüdische, Bevölkerungsgruppe lebt. Da die Kirche ab dem 13. Jh. eine strikte räumliche Trennung der Juden von der christl. Bevölkerung durchgesetzt hatte, wiesen Anfang des 17. Jh. fast alle Hauptstädte ein G. auf. Ihre Auflösung verdankt sich weitgehend der Französischen Revolution u. den liberalen Bewegungen des 19. Jh. Während des Zweiten Weltkriegs dienten Ghettos, vor allem in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Ländern Osteuropas, der systematischen Konzentrierung der jüdischen Bevölkerung vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager. Ab 1942 wurden die Ghettos systematisch geräumt, entweder durch Deportation der Menschen in Vernichtungslager oder durch Erschießung an Ort u. Stelle. Heutzutage wird der Begriff G. auf Stadtviertel mit einer ausgeprägt abweichenden sozialen oder ethnischen Struktur angewandt. In Deutschland gelten einige Stadtteile von Großstädten als von einer Ghettoisierung betroffen. Viele dieser Stadtteile charakterisieren sich durch eine hohe Anzahl verschiedener Nationalitäten, ein niedrigeres Durchschnittsalter u. geringe Wirtschaftskraft sowie eine hohe Fluktuation.
Ghostbusters – Die Geisterjäger
Der Film G. – D. G. ist eine amerikan. Science-Fiction-Fantasy-Komödie aus dem Jahr 1984.
Ghost Dog – Der Weg des Samurai
G. D. – D. W. d. S. ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1999. In Deutschland lief er am 6. Januar 2000 in den Kinos an. Auf den Internat. Filmfestspielen von Cannes wurde sein Regisseur Jim Jarmusch 1999 für eine Goldene Palme nominiert.
Ghostface Killah
Ghostface Killah (* 9. Mai 1970, bürgerl. Dennis Coles) ist ein US-amerikan. Rapper u. Mitglied des Wu-Tang Clan.
Ghost in the Shell
G. i. t. S. (jap. Kōkaku Kidōtai) ist ein japan. Zeichentrickfilm (Anime) von Mamoru Oshii auf der Grundlage des gleichn., 1991 entstandenen Manga von Masamune Shirow. Er gilt als Meisterwerk u. als klass. Beispiel eines Science-Fiction-Anime u. war (zusammen mit Akira) maßgeblich für die zunehmende internationale Popularität von Anime verantwortlich.
Ghost Rider
Der G. R. ist ein schwed. Motorradfahrer, auch bekannt unter dem Namen Mika. Die Öffentlichkeit wurde durch seine riskante Fahrweise auf ihn aufmerksam. Seine Stunts, die er oft im öffentl. Straßenverkehr durchführt, werden von einer als Team Ghost Rider auftretenden Gruppe gefilmt. Diese Videos werden sowohl über den DVD-Handel, als auch im Internet verbreitet.
Ghost Rider (Film)
G. R. ist eine US-Comicverfilmung von Mark Steven Johnson aus dem Jahr 2007. Der Film basiert auf dem gleichn. Marvel-Comic. Offizieller Filmstart war der 22. Februar 2007. Am 30. August 2007 wurde der Film in der Kinofassung u. als Extended Version in einer 13 Minuten längeren Fassung auf DVD veröffentlicht.
Ghostscript
G. ist ein kostenloser Interpreter der Seitenbeschreibungssprachen PostScript u. Portable Document Format (PDF). Es besteht aus einem Softwarepaket, das eine API mit Funktionen bereitstellt, um PostScript u. PDF auf Druckern oder Bildschirmen darzustellen. Es bietet einen hohen Grad an Kompatibilität mit dem proprietären “Original” von Adobe.
G-Hot
G. (bürgerl. Gökhan Şensan, * 1983) ist ein Berliner Rapper, der seine Tonträger über die Labels Yo!Musix u. Suppe inna Puppe veröffentlicht. Er wurde von Fler entdeckt u. gefördert.
Giacometti, Alberto
Alberto Giacometti (* 10. Oktober 1901 in Borgonovo (heute ein Ortsteil von Stampa) in Graubünden; † 11. Januar 1966 in Chur) war ein berühmter Schweizer Künstler u. Plastiker. Er ist auf der 100-Franken-Banknote abgebildet. Alberto Giacometti war ein vielseitiger Künstler, der vor allem durch seine surrealistischen Plastiken weltberühmt wurde. Seine Figuren waren stets sehr dünn u. lang u. hatten übertriebene Körperproportionen.
Gibraltar
G. ist ein Britisches Überseegebiet an der Südspitze der iber. Halbinsel. Es steht unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs Großbritannien u. Nordirland. – 28.750 Ew.
Gibson, Mel
Mel Columcille Gerard Gibson (* 3. Januar 1956 in Peekskill im Staat New York) ist ein US-amerikanischer-australischer Schauspieler u. Filmregisseur, der in beiden Eigenschaften zu den kommerziell erfolgreichsten Persönlichkeiten der Filmgeschichte zählt. Als Filmemacher, als polit. Aktivist u. durch sein persönl. Verhalten löste er wiederholt heftige Kontroversen aus.
Gibson Guitar Corporation
Die G. G. C. (kurz Gibson), gegr. 1902, mit heutigem Sitz in Nashville, Tennessee/USA, ist einer der ältesten u. bekanntesten US-amerikan. Hersteller von Zupfinstrumenten – Banjos, Mandolinen, Gitarren, E-Gitarren u. E-Bässe – sowie von Gitarrenverstärkern. Diese Instrumente werden auch unter der Marke “Gibson” vertrieben. Neben Mitbewerber Fender ist Gibson eines der Pionierunternehmen bei der Entwicklung der E-Gitarre. Die weltweit erste industriell in Serie hergestellte E-Gitarre war 1936 eine Gibson – das Modell ES-150.
Gibson Les Paul
Die Les Paul (unter Musikern umgangssprachlich auch “Paula” genannt) ist eine E-Gitarre. Sie wird seit 1952 von der amerikan. Firma Gibson hergestellt. Unter Leitung des Gibson-Präsidenten Ted McCarty in Zusammenarbeit mit dem Musiker Lester William Polfus (Künstlername “Les Paul”) als Antwort auf die Instrumente des Konkurrenten Fender entwickelt, wurde die “Les Paul” zum erfolgreichsten Instrument von Gibson. Sie wird bis heute hergestellt u. gilt neben der Fender Stratocaster u. der Fender Telecaster als Klassiker unter den E-Gitarren.
Gibt es einen Weihnachtsmann?
“G. e. e. W.?” (im engl. Original ”Is There a Santa Claus?”) hieß die Überschrift zu einem Leitartikel, der in der Ausgabe vom 21. September 1897 der Zeitung New York Sun erschien. Das von Francis Pharcellus Church verfasste Editorial mit der darin gegebenen Antwort “Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann” (im engl. Original ”Yes, Virginia, there is a Santa Claus”) ist ein unauslöschbarer Teil populärer Weihnachtsüberlieferungen in den Vereinigten Staaten u. andernorts geworden.
Gicht
Die G. (Urikopathie) ist eine Purin-Stoffwechselerkrankung, die in Schüben verläuft u. (bei unzureichender Behandlung) durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen (Urat) in verschiedenen peripheren Gelenken u. Geweben zu einer gelenknahen Knochenresorption u. Knorpelveränderungen sowie durch langfristige Schädigung des Ausscheidungsorgans Niere letztlich zur Niereninsuffizienz führt. Eine veraltete u. heute oft noch gebräuchl. Bez. für die Fußgicht ist das Zipperlein.
Gießen
G. ist mit rd. 74.000 Ew. die achtgrößte Stadt Hessens. In der Universitätsstadt befindet sich die Justus-Liebig-Universität mit rd. 22.000 Studierenden u. die Fachhochschule Gießen-Friedberg mit 10.000 Studierenden. Gleichzeitig ist G. das administrative Zentrum Mittelhessens, bedeutender Verkehrsknotenpunkt u. ein Oberzentrum in der Region. Der Reg.-Bez. G. u. der Ldkrs. G. haben hier ihren Verwaltungssitz.
Gießen (Verfahren)
Das Fertigungsverfahren G. zählt zu den Urformverfahren. Dabei ist es das vermutlich älteste Formgebungsverfahren. Beim G. entsteht aus flüssigem Werkstoff nach dem Erstarren ein fester Körper bestimmter Form. Werkstücke werden gegossen, wenn ihre Herstellung durch andere Fertigungsverfahren unwirtschaftlich ist, nicht möglich ist oder besondere Eigenschaften des Gusswerkstoffs genutzt werden sollen. Gießverfahren sind besonders vorteilhaft einsetzbar für die Massenproduktion von Bauteilen aller Art, sowohl einfacher als auch komplizierter Gestalt. Auch Hohlräume im Inneren der Gussteile können mit Hilfe von Kernen hergestellt werden.
Gift
Als G. (althochdeutsch Gabe) oder auch Giftstoff bezeichnet man einen Stoff, der Lebewesen über ihre Stoffwechselvorgänge oder durch Berührung oder Eindringen in den Körper Schaden zufügen kann. Ein für den Menschen allg. in der Natur wirksamer, giftiger Stoff wird dagegen Umweltgift genannt. Die wissenschaftl. Disziplin, die sich mit der Erforschung von Giften, ihrer Wirkung u. deren Behandlung beschäftigt, ist die Toxikologie. Sie befasst sich mit giftigen Substanzen, Tieren, Pflanzen u. Mikroorganismen, mit den physiolog. Mechanismen der Giftwirkung u. deren quantitativen Aspekten.
Giftschlangen
Als G. werden Schlangen bezeichnet, die zur Jagd auf Beute u. zur Verteidigung Giftstoffe einsetzen. Durch das bei dem Biss injizierte Gift wird das Beutetier getötet oder ein Angreifer zumindest vergiftet. Von den fast 2.800 weltweit bekannten Schlangenarten sind ca. 10% giftig.
Giftspritze
Als Hinrichtung durch die G. bezeichnet man eine Form der Vollstreckung der Todesstrafe, bei welcher dem Verurteilten ein tödl. Gift oder Medikamente in letaler Dosis injiziert werden. Sie wird seit den achtziger Jahren in zunehmendem Maße eingesetzt u. soll als humane Form der Hinrichtung an die Stelle des elektr. Stuhls, des Galgens, der Erschießung, der Gaskammer u. anderer Methoden treten. Sie wurde zuerst in den Vereinigten Staaten eingeführt u. wird hauptsächlich dort benutzt.
GIGA
GIGA (seltener auch GIGA Digital oder GIGA TV) ist ein privater dt. Fernsehsender, der vor allem Themen rd. um Technik, Videospiele u. Lifestyle behandelt. Durch die Verbindung von Fernsehen u. Internet soll zudem eine möglichst hohe Interaktivität ermöglicht werden. Bis zum 15. November 2007 gab es neben dem Fernsehsender GIGA Digital auch den IPTV-Sender GIGA 2, welcher sich fast ausschließlich mit E-Sport beschäftigte.
Giganotosaurus
G. carolinii ist eine Gattung von theropoden Dinosauriern aus der Oberkreide Argentiniens. Es wurde nur die Typusart G. carolinii wissenschaftlich beschrieben. Mit einer Länge von bis zu 13 Metern u. einem geschätzten Gewicht von etwa acht Tonnen konkurriert er mit Spinosaurus u. anderen Carcharodontosauriden um den Rang des größten landlebenden Fleischfressers in der Erdgeschichte.
Giger, Hansruedi
Hansruedi Giger, eigentl. Hans Rudolf Giger (* 5. Februar 1940 in Chur), ist ein Schweizer Maler u. bildender Künstler. Gigers Werk kann dem Surrealismus zugerechnet werden. Wiederkehrendes Thema seiner Werke ist der von ihm geprägte Begriff der Biomechanoiden, der im Le- bendigen primär das Mechanische betont u. im Zusammenspiel mit sexuellen Andeutungen auf den Betrachter oft verstörend bis morbide wirkt. Einem breiteren Publikum bekannt wurde Giger durch seine Arbeit für den Film Alien, die ihm einen Oscar einbrachte.
Gilbert, Melissa
Melissa Gilbert (* 8. Mai 1964 in Los Angeles) ist eine US-amerikan. Schauspielerin. Bekannt wurde sie durch ihre Rolle in der Serie “Unsere kleine Farm”, in der sie die Rolle von Laura Ingalls spielte.
Gilbert, Sara
Sara Gilbert (* als Sara Rebecca Abeles am 29. Januar 1975 in Santa Monica, Kalifornien) ist eine US-amerikan. Schauspielerin.
Gildo, Rex
Rex Gildo (* 2. Juli 1936 in Straubing als Ludwig Franz Hirtreiter; † 26. Oktober 1999 in München) war ein dt. Schauspieler u. Schlagersänger.
Gilgamesch
G. (sumer. Bilgamesch) war nach der Sumerischen Königsliste gegen Ende der 2. Frühdynastie (ca. 2700 bis 2500 v. Chr.) König der mesopotam. Stadt Uruk. Die meisten Informationen über G. stammen aus dem Gilgamesch-Epos, dem ersten literarischen Epos der Weltgeschichte, das auf Tontafeln niedergeschrieben wurde. Danach soll König G. die Unabhängigkeit Uruks vervollständigt, neue Handelswege eröffnet u. vor allem die Stadt mit einer Stadtmauer, 11,3 km lang, ca. 9 m hoch u. genau so tief, versehen haben. Falls es einen historischen G. gab, war er vermutlich einer der wichtigsten Herrscher der Sumerer u. wurde noch über viele Jahrhunderte in Mesopotamien verehrt u. vergöttlicht.