Antias

[282] ANTIAS, ătis, ein Beynamen der Fortuna, welche zu Antium in Latien, eineneigenen und reichen Tempel hatte, Horat. lib. I. Od. 35. v. 1. & ad eum Porphyr. ap. Gyrald. Synt. XVI. p. 467. in welchem sich auch eine besondere Art eines Orakels befand, welches den Fragenden Rede und Antwort gab, Sueton. Calig. c. 57. & ad eum Torrent. l. c. und zwar so, daß das Bildniß der Fortuna auf eine besondere Art mußte fortgetragen werden. Macrob. Saturn. lib. I. c. 23. Sonst aber war die Stadt Antium einer der besten Oerter der Volsker, Liv. lib. II. §. 298. lag auf einem hohen Felsen, an der See, 260 Stadien von Ostia, und pflegete dem ersten römischen Kaiser zu einem Aufenthalte im Sommer zu dienen, daher auch um sie alles voll der schönsten Palläste und Lusthäuser war. Strabo lib. V. c. 423. Anjetzo heißt sie Anzo, oder auch Cabo di Antio, ist aber auch ein fast ganz wüster und verfallener Ort. Paull. Merula Cosmogr. P. II. lib. IV. c. 22. p. 545.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 282.
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