Atlantides

[464] ATLANTĬDES, um, Gr. Ἀτλαντίδες, ων, sind die 7 Töchter des Atlas, nämlich Maia, Elektra, Taygeta. Asterope, Merope, Halcyone, und Celäno, welche wegen ihrer guten Gestalt und anderer Eigenschaften meist von den Göttern geliebet wurden, und folglich vielen berühmten Völkern ihren Ursprung gegeben. Sie lebeten dabey sehr unsträflich und führeten sich durchgehends sehr klug auf; daher sie denn auch nach ihrem Tode göttlich verehret worden, und am Himmel für das so genannte Siebengestirn, oder die Pleiaden gehalten werden. Diod. Sicul. lib. III. c. 60. p. 135. Ihre Mutter war Pleione, Apollod. lib. III. c. 10. §. 1. von der sie auch den Namen der Pleiaden bekommen, und sollen sie nach einigen des Jupiters, nach andern des Liberus oder Bacchus Erzieherinnen, sonst aber auch einerley mit denen Hesperiden gewesen seyn. Serv. ad Virgil. Georg. I. v. 221. Allein es sind auch, welche deren noch 5 zählen, und zu obigen annoch die Phäsyla, Ambrosia, Koronis, Eudora und Polyxo setzen, welche von ihrem Bruder dem Hyas auch die Hyaden genannt werden, und ebenfalls ein Gestirn am Himmel sind, und von einigen auch für die Ammen des Bacchus angegeben werden. Hygin. Fab. 192. Sieh hernach Atlas.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 464.
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