[746] CLITVMNVS, i, ein Fluß in Umbrien, welcher göttlich verehret wurde, so daß auch einige geglaubet, man habe ihn Jupiter Clitumnus genannt. Turneb. Advers. L. XXIX. c. 26. Es ist aber wahrscheinlicher, daß Clitumnus beym Vibius Sequester, worauf man sich deswegen bezieht, ein Beynamen des Jupiters ist, der einen Tempel an diesem Flusse hatte. Broukhus, ad Propert. L. II. El. XV. 25. Indessen sah man ihn doch selbst als einen Gott an, Philargyr. ad Virg. Georg. II, 147. und sein Tempel, den er zwischen Spoleto und Spello hatte, war alt und ehrwürdig. Plin. Epist. VIII. 8. Er soll von Marmor und nach korinthischer Art sehr schön gebauet gewesen seyn, Pighius in Hercule Prod. p. 272. daher man noch einen kleinen Tempel von weißem Marmor und korinthischer Ordnung bey dem Dorfe Pesignano zwischen Foligno und Spoletto, wiewohl ohne hinlängliche Wahrscheinlichkeit dafür ausgiebt. Missons Reise 20 Br. 425 S. In diesem Tempel befand sich Clitumnus auf römische Art mit einer Prätexta bekleidet stehend, Plin. l. c. welche Stellung eigentlich den Gottheiten eigen war, da die gemeinen Flüsse sonst nur liegend und auf ihren Ellbogen gestützet, oder wie sie ihren Kopf aus dem Wasser erheben, gebildet wurden. Gesner. ad h. l. Man ertheilete daselbst Orakel, welche die Gegenwart und Macht dieser Gottheit anzeigen sollten. Um ihn herum befanden sich noch viele kleine Kapellen, welche eben so vielen Göttern, und einige davon auch Brunnen, gewidmet waren, welche alle den Clitumnus gleichsam als Vater ansahen, und sich in ihn ergossen. Ueber ihn gieng eine Brücke, welche das Heilige von dem Unheiligen desselben theilete, da man denn oberhalb derselben darinnen nur schiffen, unterhalb aber auch schwimmen durfte. Plin. l. c. Sonst [746] soll sein Wasser das Rindvieh, welches daraus gesoffen, weiße Kälber haben bringen lassen, Serv. ad Virg. Georg. II. 146. welches aber doch nur von dem Wasser bey den Faliscern gesaget wird. Plin. H. N. L. II. c. 103. sect. 106. & Harduin. ad h. l.