Galatéa

[1134] GALATÉA, æ, Gr. Γαλάτεια, ας, ( Tab. IV.) des Nereus und der Doris Tochter, eine Nymphe. Hesiod. Theog. v. 250. Ihr Namen soll die schöne Gestalt des ruhigen Meeres an heitern Tagen bedeuten. Damms Götterl. 426. §. Sie wurde zugleich von dem Cyklopen, Polyphemus, und dem Acis, des Faunus und der Symäthis Sohne, in Sicilien geliebet. Weil sie aber jenem kein Gehör gab, so warf er seinen Mitbuhler, da er ihn eines Males bey ihr antraf, mit einem Stücke Felsen zu Tode, und sie konnte sich mit genauer Noth vor ihm wieder in die See flüchten. Ovid. Metam. XIII. 738. Indessen verwandelte sie doch das von dem zerquetschten Acis unter dem Steine hervor fließende Blut in einen Fluß seines Namens, mit dessen Wasser sie sich hernachmals wieder vereinbarete. Lact. Plac. Narr. l. XIII. Fab. 8. Dieß hat so fern annoch seine Richtigkeit, als der Fluß, Jakus, in Sicilien ist, welcher sich oberhalb Katanea in das sicilianische Meer ergießt. Indessen wollen doch einige, es habe ihr Polyphem nicht nur einen Tempel zu Ehren errichtet; sondern sie habe auch mit demselben den Galatus erzeuget. Bacchylid. ap. Nat. Com. l. IX. c. 8. Man meynet sie noch auf einem geschnittenen Steine abgebildet zu sehen, wo sie mit einem Schilde auf einem [1134] Scepferde sitzt und ein Delphin neben ihr herschwimmt. Wilde selgem. ant. n. 53.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1134-1135.
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