[1848] PALIN ÉRVS, i, des Jasius Sohn und Steuermann des Aeneas auf dessen Fahrt nach Italien. Virgil. Aen. III. v. 202. & ad eum Serv. l. c. Er wurde aber, als sie solches fast erreichet hatten, des Nachts bey stillem Wetter von dem Schlafe, der sich in der Gestalt des Phorbas, eines ihrer Reisegefährten, an ihn machte, nach langem Widersetzen endlich überwältiget, und mit [1848] sammt dem Steuerruder aus dem Schiffe ins Meer hinab gestürzet. Virg. Aen. V. v. 835. Nachher traf Aeneas dessen Schatten in der Hölle an, und erfuhr von demselben, daß er drey Tage und Nächte auf dem Meere umher getrieben worden, den vierten Tag aber Italien erblicket und nach demselben zugeschwommen, es auch endlich erreichet hätte, allein von den Leuten am Ufer hingerichtet und wieder ins Meer geworfen worden. Er bath darauf, ihn mit über die höllischen Flüsse zu nehmen, ließ sich aber doch von der Sibylla, die bey dem Aeneas war, bedeuten, daß er von seinem Begehren abstund, als er hörete, daß seine Mörder ihm Genugthuung geben, und das Vorgebirge, wo er angeschwommen, den Namen von ihm bekommen sollte. Id. ib. l. VI. v. 337. Dieses erfolgete auch hernach. Denn als die Pest die Lucaner scharf heimsuchte, und sie das Orakel deshalber befragten, so gab es ihnen zur Antwort, sie sollten die Seele des Palinurus versöhnen. Sie thaten solches und errichteten ihm unter andern ein besonderes Ehrenbegräbniß, wiedmeten ihm auch einen eigenen Hayn. Serv. ad eumd. l. c. v. 377. Dabey nenneten sie gedachtes Vorgebirge in dem pästanischen Busen von ihm Palinurus. Mela l. II. c. 3. cf. Cellar. Not. O. A. l. II. c. 9. sect. 4. p. 725. T. I.