[2042] POLYDECTES, æ, Gr. Πολυδέκτης, ου, (⇒ Tab. XXV.) des Magnes und der Nais, einer Nymphe, Sohn, und Bruder des Diktys. Apollod. l. I. c. 9. §. 6. Er war König in der Insel Seriphus, und, da besagter sein Bruder die Danae und den Perseus in ihrem Kasten, worein sie Akrisius stecken lassen, im Meere [2042] auffieng, so verliebete er sich in erstere und suchte, derselben laut aller Gewalt mächtig zu werden. Er vermochte daher den Perseus, die Fahrt wider die Gorgonen vorzunehmen, damit er ihm bey der Danae nicht hinderlich seyn möchte. Id. l. II. c. 4. §. 1. In dessen Abwesenheit setzete er ihr denn dergestalt zu, daß sie sich endlich zu einem Altare in Sicherheit flüchtete. Als Perseus solches bey seiner Zurückkunft erfuhr, so gerieth er mit dem Polydektes deshalber zusammen; und, da ihm dieser mit seinen Leuten weit überlegen war, so verwandelte er sie durch der Medusa Kopf insgesammt in der Stellung, worinnen sie sich befanden, in Steine, und machte dagegen den Diktys zum Könige besagter Insel. Id. ib. §. 3. Cf. Ovid. Met. V. v. 242. & Lact. Plac. Narrat. l. V. Fab. 3. Nach einigen nahm Polydekles die Danae wirklich zur Gemahlinn, und ließ den Perseus in dem Tempel der Minerva standesmäßig auferziehen; und, da Akrisius kam sie beyderseits wieder abzufordern, so bat er für sie und besänftigte ihn, starb aber auch, da solcher noch zugegen war. Hygin. Fab. 63. Die Verwandelung desselben und seiner Unterthanen in Steine gründet sich auf nichts anders, als auf die Beschaffenheit der Insel Seriphus, die sehr steinicht ist; Strabo l. X. p. 487. oder auf ihren Namen, welcher steinicht heißt. Bochart. Chan. l. I. c. 14. Einige wollen daher, als ihn die Einwohner mit dem Medusenkopfe auf dem Vordertheile des Schiffes ankommen gesehen, so hätten sie die Insel verlassen. Da er nun bey seiner randung nichts als Steine und Felsen gefunden, so habe er vorgegeben, die Einwohner wären darein verwandelt worden. Palæph. de Incred. c. 32. p. 44.