Thersander

[2343] THERSANDER, ri, Gr. Θέρσανδρος, ου, ( Tab. XXII.) des Polynices und der Argia Sohn, einer von den Epigonen. Hygin. Fab. 71. Er bekam die eroberte Stadt Theben zu seinem Eigenthume. Als hernach aber die Griechen vor Troja giengen, und es in Mysien mit dem Telephus zum Gefechte kam, so wurde er vor andern von besagtem Helden mit erleget. Pausan. Bœot. c. 5. p. 551. Immittelst hatte er sich doch wohl verhalten, und zuförderst einen von [2343] des Telephus besten Freunden nieder gemacht; daher denn auch Diomedes dessen Leichnam auf dem Rücken von der Wahlstatt hinweg trug, und nach damaliger Art verbrennen ließ. Dict. Cret. l. II. c. 2. Da er also eher sein Leben verlor, als die Griechen vor Troja kamen, so kann er der Thersander nicht seyn, welcher hernach mit in das hölzerne Pferd kroch, wie wohl einige wollen. Serv. ad Virgil. Aen. II. v. 261. Er wird aber bald Thersander, bald Thessander, bald Tisander genannt: jedoch ist erstete Benennung bey den Griechen selbst die gewöhnlichste. Seine Gemahlinn war Demonassa, sein Sohn aber Tisamenus. Man hatte ihm nicht nur in den kaicischen Feldern ein Gedächtnißmaal errichtet, sondern pflegete ihm auch jährlich seinen besondern Ehrendienst dabey abzustatten. Pausan. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2343-2344.
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