Castelli

[25] Castelli, Ignaz Friedrich, bekannt als gemüthlicher und launiger Dichter, geb. 1781 zu Wien, studierte in seiner Vaterstadt die Rechte, ward 1801 Practikant bei der landwirthschaftlichen Buchhaltung, erwarb sich bald einen Ruf durch seine Dichtungen und 1811 die Stelle eines Hoftheaterdichters. Auf einer Reise durch Deutschland 1839 erhielt er von der Universität Jena den Doctortitel und lebt seit 1840 auf seinem Landgute bei Lilienfeld. Man hat über 100 Bühnenstücke von ihm, theils eigene Arbeiten, theils Bearbeitungen und Uebersetzungen französischer. Besonders mit Beifall wurden seine »Schweizerfamilie« aufgenommen, »die Waise und der Mörder« etc. Außer dramatischen Arbeiten schrieb er noch »Gedichte in niederösterr. Mundart« 1828; »Gedichte« 6 Bde. Berlin 1835; »Wiener Lebensbilder« 2 Bde. 1828; »Bären, eine Sammlung von Wiener Anekdoten« 1825–32; »Erzählungen von allen Farben« 6 Bde. 1840. Zugleich redigirte er mehre Zeitschriften u. Taschenbücher.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 25.
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