Bär

[81] Bär, Ursus arctos L. [Schreber Säugth. III. T. 139. 140.] mit dickem Kopfe, abgestumpfter Schnautze, und kurzem Schwanze, ein bekanntes in waldicht gebirgichten Gegenden des kältern Europa's einheimisches, wildes, verschlagenes, von Gewächsen und Fleisch lebendes Thier. Es schlägt seinen Raub mit den Vordertatzen, klettert leicht, bringt den Winter in Ruhe, ohne Schlaf zu, lebt monogamisch, und gebiert Ein Junges.

Der ehemalige innerliche Gebrauch der frischen und getrockneten Galle (fel ursi) gegen Fallsucht u.s.w. nähert sich der Fabel, so wie ihre äusserliche Anwendung in Magensalben gegen verlornen Appetit.

Das Fett (axung. ursi), welches an Farbe, Konsistenz und Kräften dem Schweinefette gleich kömmt, und von letzterm völlig ersetzt werden kann, hat an zertheilenden, erweichenden, Haarwuchs befördernden und andern Kräften das Vorzügliche nicht, was die Alten davon wähnten; am wenigsten etwas anthysterisches.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 81.
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