Diptamdost

[230] Diptamdost, Origanum dictamnus L. [Zorn pl. med. Tab. 542.] mit filzigen untern Blättern und überhängenden Blumenähren, ein auf dem Berge Ida in der Insel Candien einheimisches strauchartiges Gewächs, welches in unsern Gärten ziemlich im Freien ausdauert und im Juli blüht.

Die Blätter (fol. diptamni cretici), welche rund, dicklich, weißwollicht, mit vertieften Ribben und schwärzlichten Punkten besetzt sind, und frisch einen angenehmen gewürzhaft duftenden Geruch, und einen erwärmenden, bitterlichen, aromatischen Geschmack haben, wurden ehedem als ein Monatreinigung treibendes, auch, wiewohl abergläubisch, als ein Wundmittel gerühmt.

Die geruchlosen, zuweilen in Offizinen vorräthigen Blätter müssen verworfen werden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 230.
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