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[263] Erzengelwurzel, Angelica archangelica L. [Zorn Tab. 273.] mit gefiederten Blättern, deren äusserstes in Lappen zertheilt is, ein perennirendes Gewächs, welches auf Anhöhen zu sechs Fuß hoch wächst, und zu Anfang des Sommers gelb blüht.
Die Wurzel (rad. Archangelicae, rad. Angelicae), welche über einen Zoll dick, spindelförmig runzlicht, grauröthlich, mit langen herabhängenden Fasern besetzt, und inwendig weißlicht ist, giebt frisch einen gelben Milchsaft von sich, und besitzt einen angenehm gewürzhaften Geruch und einen erst süßlichen, dann beißend erwärmenden Geschmack, welche beide aber weit schwächer als bei der Gartenengelwurzel sind. Man schrieb ihr Schweiß treibende und Magenstärkende, Kräfte ermunternde Tugenden zu, setzte sie aber der Gartenengelwurzel an Kräften weit nach. Man sammelt sie im März, oder noch besser im späten Herbst; man muß sie wohl trocknen und vor dem Zugang der freien Luft verwahren, da sie leicht wurmstichig wird. Sie giebt etwas ätherisches Oel, und läßt sich am bequemsten mit Weingeist ausziehn.
Auch dem eirunden, an beiden Enden stumpfen, zwei bis drei Linien langen, hellgrauen, auf der platten Seite mit einer Furche bezeichneten Samen (sem. Archangelicae, sem. Angelicae) hat man ähnliche Kräfte beigelegt. Er verliert seinen Geruch und Geschmack fast ganz durchs Trocknen.
Die frisch geschälten und mit Zucker überzognen Stengel (rami Archangelicae, rami Angelicae conditi) braucht man als ein Magenstärkendes Mittel.