Gartenkresse

[333] Gartenkresse, Lepidium sativum, L. [Zorn pl. med. Tab. 16.] mit länglichten, vielspaltigen Blättern, ein gemeines jähriges Gartengewächs, welches sich auch im Winter leicht und schnell erzielen läßt.

Man bedient sich des frischen Krautes (hb. Nasturtii hortensis), welches gerieben einen angenehmen Geruch, und einen bitterlichen, kreßartig beißenden Geschmack hat, als eines harntreibenden, scharbockwidrigen Mittels, mit Essig als Sallat, oder auf Butterbrod gegessen. Die Alten wähnten, eine spezifische Kraft gegen den schimärischen Herzwurm darin anzutreffen. Die braunrothen, eirunden noch beißender schmeckenden Samen (sem. Nast. hort.) haben gleiche Eigenschaften.

Die krause Spielart [C. Bausin protr. tb. bot. Ic. S. 43.] (Nast. crispum) hat einen süßlichern, angenehmern Geschmack, und ist zu gleichem Behufe empfohlen worden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 333.
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