Griesholz

[376] Griesholz, (lignum nephriticum, santalum coeruleum) kommt nach Herman und Hernandez von einem nicht allzu hohen Baume in Mexiko, welcher wahrscheinlich unter die Diadelphien gehört, eine offene, wollige, fünfspaltige Blumendecke, ährenförmige Blüthen, nierenförmige Fruchthülsen, und gefiederte, glattrandige, unten wollige Blätter hat, und von den Einwohnern Coarthi und Coatli genannt wird.

Die Guilandina moringa, L. von der man es ehedem herleitete, hat man bis jetzt auch nur in Ostindien gefunden.

Dieses harte, feste, schwere, jetzt selten ächte Holz, besteht aus einer äußern schwärzlichen Rinde, dem blaßgelben Bastholze und dem röthlichbraunen Kerne, giebt beim Raspeln einen etwas widrigen Geruch, und besitzt einen bitterlich schärflichen Geschmack. Das sicherste Kennzeichen seiner Güte ist, wenn der weiße Theil des Holzes in Wasser geweicht, dieses zu einer opalartig gelb und blau schillernden Tinktur macht. Dieser geschmacklose, wässerige Aufguß vorzüglich von dem Kernholze ist es, welchem die Alten (sehr unwahrscheinlich) besondre harntreibende Kräfte zugeschrieben, und ihn in Nierensteinschmerzen gerühmt haben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 376.
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