Harzkleekrätzheil

[398] Harzkleekrätzheil, Psoralea bituminosa, L. [Besl. hort. cyst. aest. Tab. 11. Fig. 2.] mit lanzetförmigen, zu drei beisammen stehenden Blättern auf glatten Stielen, und mit geballten Blüthen, ein auf Kandien, Sicilien, Languedock, der Narbonne und um Montpellier an den steinichten Ufern des Meeres einheimisches, zwei Schuh hohes, strauchartiges Gewächs, welches vom Juny bis August violett blüht.

Die, gerieben, stark und widrig nach Bergharz riechenden, klebrichten, weißlichten, frischen Blätter (hb. trifolii bituminosi) hat man in ältern Zeiten als ausgepreßten Saft innerlich gegeben, und sie zur Zerstörung des Krebsgiftes im Körper für wirksam geachtet; auch gegen den Biß giftiger Thiere. In den Wechselfiebern scheint man sie empirisch gebraucht zu haben.

Die rauhen, schwarzen, mit einer breiten Spitze versehenen, ebenfalls bergpechig riechenden und stark schmeckenden Samen (sem. trifolii bituminosi) hat man in Hysterie, Fallsucht, Wassersucht, Bleichsucht, Wechselfiebern und gegen den Schlangenbiß gerühmt, ohne bestätigte Erfahrungen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 398.
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