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[430] Hundsdillgleiß, Aethusa cynapium, L. [Blackwell herb. Tab. 517.] mit gleichförmigen Blättern und ziemlich kugelrunden Früchten, ein in Gemüßgärten[430] an schattigen Stellen häufiges (zweijähriges?), auf fünf Fuß hohes Gewächs, welches im Brach- und Heumonate blüht.
Das Kraut, welches nebst der oft mehr als daumendicken, weißen Wurzel (hb. rad. cynapii, cicutariae apii solio, cicutae minoris) häufig mit schädlichen Wirkungen statt der ihr nicht unähnlichen Petersilge und Petersilgenwurzel von unwissenden Hauswirthinnen als Gemüße aufgetragen worden ist, unterscheidet sich noch jung durch seine mehr glänzenden, und fast geruch- und geschmacklosen Blätter (einige haben ihnen einen widrigen Knoblauchgeruch fälschlich angedichtet) und bei der Blüthe durch die partiellen, nur die Hälfte herum gehenden, niedergebognen Hüllen der besondern Blüthenschirme und den, später reifenden, halbkugelförmigen, tiefgefurchten Samen. Eben so unterscheidet sich dieses Kraut von dem nicht selten von Apothekern damit verwechselten Fleckenschierling.
Seine Kopf einnehmende Eigenschaften scheinen ihm einen Rang bei Gemüthskrankheiten anzuweisen, wiewohl ich in einigen Arten der Manie eher widrige Wirkungen von seinem Dicksafte erfahren habe. In Ungarn bedient man sich des Saftes als eines Harn treibenden empirischen Mittels beim Nierengriefe.
Der Kaffee scheint Gegengift zu seyn.