Kitt

[486] Kitt (Lutum). Unter dieser Benennung versteht man in der Pharmazie theils den Ueberzug der Gefäße und Oefen, um sie gegen Feuer haltbar zu machen, Beschlag; theils die Verdichtung der Fugen an dem Destillir- und Sublimirgeräthe, Destillation (zu Ende), theils auch die Ergänzung der Risse an Gefäßen. Zu lezterer Absicht beklebt man die entstandenen Risse der Gläser mit naßgemachter Blase, oder bestreicht die Stelle mit Eiweiß, bestreuet es mit feingesiebtem frisch gelöschtem Kalke, klebt eine ebenfalls mit Eiweiß auf beiden Seiten bestrichene Streife Leinwand darüber, und drückt sie fest an. Ist eine von beiden Verkittungen ganz trocken, so kann man sich dieser Gläser, aber nur zu Arbeiten im Kalten, und Aufbewahrung trockner, schwerlich flüssiger Sachen bedienen; in der Hitze hingegen reißen die Risse weiter. Zu Kitten für Risse eiserner Gefäße dienen Erdhärze mit gebranntem Alaun gemischt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 486.
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