[40] Reis, Oryza communissima, Loureiro. [Zorn, pl. med. tab. 579] mit vierfüßigem Halme, ährenförmiger Rispe, mehrentheils einfachen Aehren, langen Grannen, und länglichtem blassem Samen, eine[40] Art Sommergetreide, unbekannten Vaterlandes (Aethiopiens?), welche häufig auf Java und China, sonst auch in Mailand und Valencia auf unter Wasser gesetzten, sandigen Aeckern gebauet wird, und binnen sechs oder acht Monaten reift.
Die dicken, über zwei Linien langen Samen (Sem. oryzae), wie sie ausgehülset zu uns kommen, sind hart, zerbrechlich, weiß, durchscheinend und von unmerklichem Geschmacke. Sie scheinen äußerst wenig Gewächsleim und eben so wenig Zuckerstoff zu enthalten und größtentheils aus Stärkmehl zu bestehen, daher ihre so geringe Gährungsfähigkeit, welche auch Ursache ist, daß der Genuß des Reises ungleich weniger Blähungen, selbst bei schwächlichen Personen erzeugt, als irgend eine bekannte Mehlspeise.
Arzneilich betrachtet ist der Reis unter die Leib anhaltenden Dinge gesetzt worden, eine Eigenschaft, die er mit jedem Absude des Stärkenmehls gemein hat, als Dekokt genossen, oder als Klystir eingespritzt.
Mit dem nach Abschneidung der weiblichen Blüthen aus der Cocos nucifera und dem Borassus flabelliformis fließenden, süßen Safte (Palmwein genannt) und mit Zuckersirup gemischt, wird der Reis in Ostindien in Gährung gesetzt, und dann aus dem gegohrnen Gemische durch Destillation jener starke Branntwein erhalten, den man Arak nennt, und aus Bengalen über England zu uns bringt, ein Ingredienz des so bekannten Punsches.
Der japanische Reis, welcher, weit größer und weißer, überdieß weit schleimiger, wohlschmeckender und süßer ist, rührt von Oryza glutinosa (Loureiro) mit breitern gelblichen Blättern und kürzern Grannen her, wird aber selten oder nie nach Europa gebracht.