Schmerbelgänsefuß

[162] Schmerbelgänsefuß, Chenopodium bonus Henricus, L. [Zorn, pl. med. tab. 90] mit dreieckig pfeilförmigen, ganz glattrandigen Blättern, und zusammengesetzten, blattlosen Blumenähren in den Blattwinkeln, ein zwei Fuß hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, an ungebauten Orten an Mauern und Häusern, an Dorfstraßen, u.s.w. wo es den Sommer überblüht.

Die dunkelgrünen, unten mehlstäubigen Blätter (Hb. Boni Henrici, Lapathi unctuosi) haben einen schleimigen, etwas salpetersalzigen Geschmack und keinen Geruch. Gewöhnlich bedient man sich ihrer nur frisch zerquetscht auf faule, entzündete Geschwüre, und auf Wassergeschwülste zu legen, so wie auf schwindenartige und andre schmerzhafte Hautausschläge, selbst auf den Kopfgrind; und wie man versichert mit ausgezeichnetem Erfolge. Auch auf schmerzende Goldaderknoten, auf den Wurm am Finger und selbst auf podagrische Stellen hat man sie, wie behauptet wird, mit Erfolg gelegt. In den Geschwüren wird durch ihre Auflegung anfänglich der Schmerz vermehrt. Ob sie getrocknet noch Kraft behalten, ist unbekannt.

Die Abkochung des Krautes soll den Leib eröfnen.

Die gilblichte, scharf und bitter schmeckende Wurzel wird den lungensüchtigen Schafen gegeben.

Die ganze Pflanze scheint allerdings von nicht geringer Kraft zu seyn.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 162.
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