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[309] Tausendgüldenflockblume, Centaurea Centaurium, L. [Zorn, pl. med. tab. 320] mit glatten, stachellosen, aus eiförmigen Schuppen zusammengesetzten Blumendecken und gefiederten Blättern, deren Blättchen sägeartig gezahnt sind und herablaufen, ein drei bis vier Fuß hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, auf den tartarischen Gebirgen und den Alpen von Savoyen und Apulien auf sonnichten Grasplätzen einheimisch, welches in unsern Gärten im July purpurroth blüht.
Die Alten bedienten sich der langen, geraden, dicken, fleischigen, äusserlich schwärzlichten, innerlich purpurröthlich marmorirten, schleimig und schärflich adstringirend schmeckenden, nicht unangenehm riechenden Wurzel (Rad. Centaurii majoris), auch wohl sehr uneigentlich, (Rad. Rhapontici vulgaris genannt) zu mehrern Behufen, wozu man adstringirende Mittel zu brauchen pflegt, bei Darmbrüchen, Diarrhöen, Blutspeien, übermäsiger Monatzeit u.s.w. und wollten auch muthmasliche Gekrösdrüsen- und Leberverstopfungen und mehrere sogenannte Kachexien damit heben. Es geschahe aber alles so oberflächlich und empirisch, daß man bis jezt so gut als nichts gewisses von dieser, vermuthlich nicht sehr beträchtlichen Wurzel weiß.