[138] (Der frisch ausgepresste Saft aus Krautspitzen der blühenden Hanfpflanze, der männlichen oder der weiblichen, mit gleichen Theilen Weingeist gemischt und nach etlichen Tagen das Helle oben abgegossen.)
Man hatte sich bisher blos der Samen, gewöhnlich (mit Wasser zerrieben) als Samenmilch (Emulsion) oder als Absud im entzündlichen Zustande der Tripper und in ältern Zeiten (von Dodonaeus, Sylvius, Herliz) bei einigen Arten von Gelbsucht mit Nutzen bedient. Im erstern Falle liegt der homöopathische Grund der Hülfe offen da in den eigenthümlich von Hanf in den Harnwerkzeugen gesunder Körper wahrzunehmenden, ähnlichen Krankheitszuständen, ohne dass diess je ein Arzt erkannte. Des Krautes selbst bedient man sich nur als eines Hausmittels, doch sehr hülfreich in den persischen Wirthshäusern auf dem Lande, um die Ermüdung der zu Fusse Reisenden zu heben (Chardin, voyage en Perse), ebenfalls rein homöopathisch, wie folgende Hanf-Symptome (269. bis 275.) zeigen.
Aber zu weit wichtigern Heilabsichten in verschiedenen Krankheiten der Zeugungstheile, der Brust, der Sinnorgane u.s.w. kann man sich des Hanfsaftes mit grossem Erfolge bedienen, wozu schon diese Beobachtungen den homöopathischen Fingerzeig geben.[139]
Lange Zeit hatte ich mich des weingeistigen Hanfsaftes noch unverdünnt, in der Gabe des kleinsten Theiles eines Tropfens, bedient; aber die höhere und bis jetzt höchste Verdünnung und Potenzirung (x) desselben entwickeln die Arzneikräfte dieser Pflanze in noch weit höherm Grade.
Die Namens-Verkürzungen meiner Mit-Beobachter sind folgende: Franz [Fz.], Gross [Gss.], Friedr. Hahnemann [F. H–n.], Hempel [Hl.], Hugo [Ho.], Stapf [Stf.], Trinks und Hartlaub [Ts. Hb.], Wahle [We.]
Schwindel im Stehen und Düseligkeit [Gss.]
Schwindel im Gehen, wie zum seitwärts Fallen (n. 1 St.) [Ho.]
Es ist ihr drehend und dumm im Kopfe (sogleich) [Gss.]
Taumlich und düster im Kopfe [We.]
5. Schwindel-Anfälle [Neuholdt, in Act. Nat. Cur. III. S. 150. u. f.]
Eingenommenheit, Düsterheit des Kopfs [Stf.]
Schwanken und Unsicherheit des Geistes; übermannende Lebhaftigkeit der entstehenden Gedanken [Hl.]
Unbesinnlich, ohne Phantasie, geistlos [Stf.]
Die Gedanken scheinen ihm still zu stehen; er stiert vor sich hin; es ist ihm, als wäre er in höhern Gedanken versunken, ist sich ihrer aber nicht bewusst, – bei leiser Empfindung von drückendem Kopfschmerze am Scheitelbeine [Fz.]
10. Er kann sich zwar auf diese und jene Dinge besinnen; aber die Ideen bleiben gleich fest, wie stillstehend, unter langem Hinsehen auf den zu bearbeitenden Gegenstand [Fz.]
Er verschreibt sich oft [Stf.]
Angenehme Wärme im Gehirne [Fz.]
Fippern wie im Blute des Kopfs, der Brust und des Magens.
Starker Drang des Blutes nach dem Kopfe.
15. Andrang des Blutes nach dem Kopfe, welcher eine angenehme Wärme darin bewirkt, doch mit drückendem Kopfschmerze in den Schläfen [Fz.]
Klopfender Schmerz, der sich bis vor in die rechte Schläfe zieht; zugleich eine Wärme um den Kopf; die Backen sind roth und heiss: in der Wärme vermehrt sich die Uebelkeit [Ts. Hb.][141]
Heftige Kopfschmerzen [Neuhold, a.a.O.]
Sehr durchdringender Kopfschmerz [Neuhold, a.a.O.]
Ununterbrochner Kopfschmerz den ganzen Tag [Fz.]
20. Kopfschmerz immerwährend oben auf dem Kopfe, gleich als läge ein Stein darauf [Fz.]
Eingenommenheit des Kopfs; er ist ihr schwer und sie fühlt einen schmerzlichen Druck auf Stirn und Augenlider, dass sie zufallen wollen [Gss.]
Drücken unterm Stirnhügel bis tief durch das Hirn in den Hinterkopf hinein [Gss.]
Beim Anlehnen des Kopfs an die Wand, ein Drücken in der andern Seite inwendig im Kopfe [Gss.]
Druck in den Schläfen [Ho.]
25. Drückender Schmerz im rechten Hinterhauptbeine [We.]
Spannen erst im Hinter- dann auch im Vorderkopfe, endlich in den Schläfen (n. 1/2 St.) [Ho.]
Beim Bewegen des Kopfs ein schmerzhaftes Gefühl im Kopfe und im Nacken [Stf.]
Ziehender Schmerz im Hinterkopfe nach den Ohren zu [Stf.]
Schmerzliches Zusammenschnüren des Vorderkopfs [Gss.]
30. Der Vorderkopf wird von den Augenhöhlrändern bis zu den Schläfen zusammengepresst; Vorbücken erleichtert nicht [Gss.]
Unterhalb des linken Stirnhügels ein heraus Pochen; gleich darauf betäubender Druck auf dieser Stelle [Gss.]
Auf einer kleinen Stelle des Seitenbeins (später auch auf andern Stellen des Kopfs) ein kältendes Gefühl, als wäre ein Tropfen kalten Wassers darauf getropft [Gss.]
Ein Kriechen in der Haut des Haarkopfs.
Eine Art kitzelnden Krampfs in den Schläfen (n. 1/2 St.) [Ho.]
35. Gefühl, als würde die Augenbraue herabgedrückt [Gss.]
Reissendes Drücken auf dem obern Augenlide [Gss.][142]
Wechselweise Erweiterung und Zusammenziehung der Pupillen in einem und demselben Lichte (n. 1 St.) [Ho.]
Gefühl von Augen-Schwäche und Schwäche im Sehen; die entfernten und die nahen Gegenstände sind undeutlich (n. 11/2 St.) [Ho.]
Die Hornhaut des Auges wird undurchsichtig; Augenfell.
40. Ein Kreis weissflammender Zacken rechts neben dem Gesichtskreise, so dass er die Gegenstände nur zum Theil und undeutlich sieht [Gss.]
Grauer Staar [Neuhold, a.a.O.]
Drücken hinten an den Augen herauswärts (n. 3/4 St.) [Ho.]
Empfindung von krampfhaftem Ziehen in den Augen (n. 2/4 St.) [Ho.]
Leichtes Palpitiren an vielen Gesichts-Stellen, besonders im linken Backenmuskel [Gss.]
45. Gesichts-Blässe [Morgagni, de sed. et causis morb. Epist. X. art. 13.]
Ziehender Druck auf dem linken Jochbeine [Gss.]
Jücken hie und da im Gesichte.
Kriebeln, Jücken und Beissen wie von Salz, im Gesichte.
Grosser Knoten an der Nase mit rother Geschwulst umher, wie Gesichtskupfer.
50. Jückende Geschwulst am Nasenflügel (n. einigen St.)
Trockenheit in der Nase.
Betäubender Druck wie mit einer stumpfen Spitze auf die Nasenwurzel [Gss.]
Wärme-Empfindung in der Nase, als wenn sie bluten wollte [Fz.]
Blutsturz aus der Nase bis zur Ohnmacht [Neuhold, a.a.O.]
55. Nasenbluten.
Brausen vor den Ohren.
Wie ein Fell vor die Ohren gezogen [We.]
Augenblicklicher Schmerz, als würde das äussere Ohr aus dem Kopfe gezogen [Gss.]
Empfindlich zuckender Schmerz im rechten Trommelfelle bis in die Schulter [We.][143]
60. Schründender Schmerz im äussern Ohrknorpel, den er beim Liegen die Nacht im Bette etwas gedrückt haben mochte [Gss.]
Ohrenklingen [Neuhold, a.a.O.]
Ein Klopfen im Ohre [Stf.]
Im Ohre, ein klopfender, drängender Schmerz, der fast bis in die Backen geht, beim Vorbücken gleich verschwindet und beim wieder Aufrichten schnell wieder kömmt (n. 3 St.) [Stf.]
Stiche im äussern Gehörgange beim Kauen [Gss.]
65. Feine Stiche im linken Ohre von innen nach aussen [We.]
Schmerz hinter dem rechten Ohre, als stiesse man da eine stumpfe Spitze gewaltsam ein [Gss.]
Grosse scharfe Stiche am Warzenfortsatze [Gss.]
Betäubend zusammendrückender Schmerz an der linken Seite des Kinnes, woran die diessseitigen Zähne Theil nehmen [Gss.]
Klammartiger Schmerz in den Zähnen des linken Unterkiefers [Fz.]
70. Mucken im linken Aste des Unterkiefers, dem bei seinem Aufhören stets ein Ziehen folgt [Gss.]
Es fährt in mehrere Zähne zugleich und muckt darin [We.]
Ausschlag im Rothen der Lippen und im Mundwinkel.
Kneipendes Drücken in den Halsmuskeln über der Gurgel [Gss.]
Die Sprache fiel ihm schwer [Morgagni, a.a.O. Epist. XV. art. 6.]
75. Verdorbene Sprache, mehr ein Getön (clangor) als eine Menschenstimme [Morgagni, a.a.O. Epist. VII. Art. 13.]
Er konnte gar nicht ordentlich sprechen; baldge brach es ihm an Worten, bald an der Stimme selbst (4 Stunden lang); gegen Abend wiederholten sich die Anfälle, es war bald ein Strom von Beredtsamkeit, als jagte man ihn, bald ein Stocken in der Rede, dass er zuweilen dasselbe Wort zehn Mal nach einander in einem Odem aussprach, zuweilen den ganzen Gedanken ängstlich wiederholend sich ärgerte, wenn er ihn nicht mit denselben Worten wiederholen konnte [Fz.][144]
Die Sprache hebt sich mit ausserordentlicher Angst und Qual vor Schmerz im Rücken [Fz.]
Früh, brennende Trockenheit im Gaumen.
Ein Brennen im Halse [Morgagni, a.a.O. Epist. XV. art. 6.]
80. Trockenheit im Munde; der Speichel ist klebrig; dabei Durstlosigkeit vorzüglich Abends und heisse Hände [Stf.]
Beim Genusse einer Speise, die ihm recht gut schmeckt, kömmt ihm, wenn er bald satt ist, eine vorübergehende Brecherlichkeit im Halse herauf [Gss.]
Aufschwulken einer bittersauern, kratzigen Flüssigkeit [Gss.]
Es kömmt ihm, ohne Uebelkeit oder Würgen, geschmackloses Wasser herauf in den Hals und in die Luftröhre, so dass er sich immer verschluckt [Gss.]
Durch Aufstossen kommt eine bittersaure Feuchtigkeit herauf in den Mund [Gss.]
85. Aufstossen nach blosser Luft [ Gss.]
Eine wurgende Empfindung steigt immer während herauf in den Hals, wie von Magensäure [Gss.]
Ein Wurgen in der Herzgrube steigt von da in den Hals herauf [Gss.]
Uebelkeit: es hebt sie zum Erbrechen [Ts. Hb.]
Erbrechen eines schleimigen, bitterlich schmeckenden Wassers; dabei ein Kratzen im Halse. Nachher Dummheit und Eingenommenheit des Kopfs, im Hinterkopfe [Ts. Hb.]
90. Grünes, gallichtes Erbrechen [Morgagni, a.a.O. Epist. VII. art. 13.]
Es wird ihr so ängstlich und bänglich in der Herzgrube mit Athem-Beklemmung und Herzklopfen; es steigt ihr warm herauf bis in den Hals und verschliesst den Odem, als wenn etwas in der Luftröhre sässe, mit fliegender Hitze [Gss.]
Vollheit im Bauche, die zum tief Athmen nöthigt.
Herzdrücken [Neuhold, a.a.O.]
Kneipen in der Herzgrube [Gss.]
95. Schneiden in der Herzgrube [Gss.][145]
Nach dem Bücken, ein Schneiden oben über den Magen herüber [Fz.]
Unabgesetztes stumpf Stechen vorne, gleich unterhalb der Ribben, neben der Herzgrube, welches nur im Grade abwechselt; durch Bewegung des Rumpfes nach vorne oder hinten wird's auf Augenblicke gemindert, kehrt aber bald wieder [Gss.]
Links neben dem Schwerdknorpel, brennender Stichschmerz [We.]
In der linken Seite gleich unter den Ribben ein stumpfes Stechen bei und ausser dem Athmen [Gss.]
100. Zu verschiedenen Zeiten mehrere Anfälle vom heftigsten Magenschmerze, mit Blässe des Gesichts und Gesichts-Schweisse, fast erloschenem Pulse und röchelndem Athem wie dem eines Sterbenden [Morgagni, Epist. XXIV. art. 13.]
Der Magen ist äusserst schmerzhaft bei Berührung, wie schwürig, es vergeht aber auf's Essen [Fz.]
Es ist ihm, als hätte er sich den Magen verkältet; vorzüglich Vormittags gehts ihm im Bauche herum und kneipt, doch ohne Durchfall.
Mehrere Morgen, früh von 8 bis 10 Uhr, Empfindung unter dem Nabel, als wenn er sich verkältet hätte; es ging ihm im Leibe herum, doch ohne Durchfall.
Gleich über dem Nabel Kneipen (nach dem Essen) [Gss.]
105. Kneipen im Unterbauche und Schneiden in den Lenden [Gss.]
Kneipen im ganzen Bauche [Gss.]
Im Oberbauche bängliches Pochen, wie starker Pulsschlag [Gss.]
Rechts neben dem Nabel, Schmerz, als pochte es da von innen heraus [Gss.]
In der linken Seite unter den letzten Ribben, nach dem Rücken zu, pocht es heraus wie mit einem Hämmerchen [Gss.]
110. Links neben dem Nabel und zugleich hinten neben dem Rückgrat Schmerz, als würden da die Theile mit einer Zange gepackt und zusammengedrückt [Gss.][146]
Alle Eingeweide schmerzen wie zerschlagen [Fz.]
Im Unterleibe, Schüttern der Eingeweide bei heftiger Bewegung der Arme, als wären die Eingeweide ganz los [Fz.]
Ein fast wundschmerzendes Jücken mehrere Stunden lang am Nabel, der nach Reiben empfindlicher wundhaft schmerzt.
Kitzelnde Empfindung an den Bedeckungen des Unterbauchs (n. 1/2 St.) [Ho.]
115. Schauder im Unterleibe, wie von Bewegung kalten Wassers darin (n. 8 Min.) [Ho.]
In der Bauch-Seite ein heraus Dehnen [Fz.]
Im rechten Hypochonder, eine schmerzhafte, harte Geschwulst [Morgagni, Epist. XXIV. art. 13.]
Bauch-Sackgeschwulst, ohne Schenkel- oder Fussgeschwulst [Morgagni, Epist. X. art. 13.]
Bauch und Brust sind äusserlich schmerzhaft [Morgagni, Epist. XV, art. 6.]
120. Ziehender Schmerz von der Nieren-Gegend an, bis in die Schoossdrüsen, mit ängstlich übeliger Empfindung in der Herzgrube.
In der Nieren-Gegend, Schmerz wie geschwürig vor sich und beim Befühlen [Fz.]
In der Bauch Seite, gleich unter den Ribben, scharfe Stösse [Gss.]
Flüchtige, kneipende Stiche im Unterleibe [Gss.]
Es geht ihm im Bauche herum und dann gibt's ihm in der linken Seite stumpfe Stiche bis in's Ohr hinauf [Gss.]
125. Blähungen stauchen sich im Ober- und Unterbauche bis gegen Abend mit kolikartigen Schmerzen [We.]
Es fährt ihr mit schmerzlichen Rucken im Bauche herum von einer Stelle zur andern, als wäre etwas Lebendiges darin; dabei zieht es vom linken Hüftknochen herüber zum rechten und von da bis ins Knie; doch bleibt der Schmerz zugleich in der Hüfte, und ist wie reissende Stösse geartet [Gss.]
Abends im Bette giebt's ihr in beiden Bauch-Seiten einige stumpfe Stiche, fährt dann den Rücken herauf und sticht eben so zwischen den Schulterblättern[147] und geht dann wieder nach den Bauch-Seiten zurück [Gss.]
Empfindliche Stösse über der linken Schoossbeuge [Gss.]
Nadelstich an der rechten Seite des Schaamberges [We.]
130. In der Beuge des Schooss-Gelenkes erst einige zuckende Stösse, dann fühlt er die Gegend des Bauchringes wie zerdehnt und den Bauchring selbst, als würde er herausgepresst [Fz.]
Im Bauchringe, ein Herauspressen und Schmerz, als würde da alles geschwürig [Fz.]
Alle Morgen Abgang vieler, fast geruchloser Blähungen [Gss.]
Kolikartige Schmerzen im Oberbauche mit einem durchfälligen Stuhle darauf und schründendem Schmerze im After [We.]
Die ersten 5 Tage ordentlicher Stuhl, die folgenden 2 Tage gänzlich verstopft [Gss.]
135. Im Mastdarme und Kreutze, ein Pressen, als wenn die ganzen Eingeweide sich herabsenkten und herausgepresst würden, im Sitzen [Fz.]
Am After Gefühl, als träufelte etwas heraus an der Haut hin, was kalt wäre [Fz.]
Zusammenziehender Schmerz am After; dabei ist's, als zöge es ihr die Oberschenkel zusammen, so dass sie dieselben schliessen muss [Gss.]
Jücken im Mittelfleische.
Harndrang mit drückendem Schmerze.
140. Weisstrüber Urin.
Urin röthlich und trübe.
Schwierigkeit zu harnen; Blasenlähmung1 [Morgagni, a.a.O. Epist. X. art. 13.]
Urin voll Fasern, wie von beigemischtem Eiter [F. H–n.]
Harnfluss; er muss öfters, kurze Zeit hintereinander harnen, wobei eine reichliche Menge wasserähnlichen Urins abgeht (sogleich) [Gss.][148]
145. Ein Reissen wie in den Fasern der Harnröhre, gleichsam in der Form eines Zickzacks [Hl.]
Jückende, kitzelnde Stiche vorne in der Harnröhre [We.]
Brennendes Stechen hinten in der Harnröhre, während des Harn-Abgangs (n. 10 St.) [Ho.]
Während des Harnens, Schmerz von der Mündung der Harnröhre an, bis hinter, brennend beissend, hinten mehr stechend.
Bloss reines, aber heftiges Brennen vorne in der Harnröhre, während des Laufs des Urines.
150. Brennen in der Harnröhr-Mündung während des Urinirens.
Brennen beim Harnen, vorzüglich gleich nach demselben.
Brennen beim, vorzüglich aber nach dem Harnen und Abends am schlimmsten.
Während des Harnens, von der Eichel bis hinter, ein Anfangs brennender, und nach dem Urinlassen, beissender Schmerz.
Auch ausser dem Harnen einiger brennender Schmerz vorne in der Harnröhre, welcher zum fast beständigen Harnen nöthigt, wenn auch kein Urin mehr vorhanden ist.
155. Stechend beissender Schmerz beim Wasserlassen, ausser dem Uriniren ein beissender.
Ausser dem Harnen, Drücken wie auf das Wasser, vorzüglich vorne in der Harnröhre.
Stiche längs der Harnröhre ausser dem Harnen.
Beim Stehen zuckende Stiche im Hintertheile der Harnröhre.
Brennen in der ganzen Harnröhre, doch nur zu Anfange und zu Ende des Harnens [F. H–n.]
160. Vorne in der Harnröhrmündung, ganz fein stechendes Picken, ausser dem Harnen [Fz.]
Schneidender Schmerz vorne in der Harnröhre, beim Harnen [Fz.]
Wässerig schleimiger Ausfluss aus der Harnröhre [F. H–n.]
Unschmerzhafter Ausfluss eines hellen durchsichtigen Schleimes aus der Harnröhre (Vorsteherdrüsen-Saft?) ohne Erektion [Fz.][149]
Die Harnröhrmündung kleht zusammen von einer Feuchtigkeit, die beim darauf Drücken sichtbar wird [Hl.]
165. Das ganze Glied ist etwas geschwollen, ohne eigentliche Erektion [F. H–n.]
Die Harnröhre ist wie entzündet und beim Befühlen in ihrer ganzen Länge schmerzhaft; bei Erektionen entsteht spannender Schmerz.
Strahl des Urins auseinander gespreizt.
Oeftere Steifigkeiten der Ruthe; nachgehends Stiche in der Harnröhre.
Oeftere Erektionen am Tage bloss beim Sitzen; beim Gehen nicht.
170. Während des Hustens Steifigkeiten der Ruthe, dann Schmerz in der Harnröhre.
Unschmerzhafter Schleimfluss aus der Harnröhre (eine Art Tripper?).
Anschwellen der Eichel und Ruthe; eine Art empfindungsloser Erektion [Fz.]
Kälte der Geschlechtstheile bei Wärme des übrigen Körpers (denselben Tag und hielt drei Tage an) [Hl.]
Abneigung vor Beischlaf [F. H–n.]
175. Geschwulst der rechten und untern Seite der Vorhaut [F. H–n.]
Anschwellen des Bändchens und der Vorhaut besonders da, wo sie sich in das Bändchen endigt [Hl.]
Angenehmes Jücken am Rande der Vorbaut und an der Mündung der Harnröhre [We.]
Unangenehmes Jücken an der rechten Seite der Vorhaut am vordern Rande, mehr inwendig, angenehm aber während und nach dem Kratzen [F. H–n.]
Ein Jücken unter der Vorhaut und am Bändchen, mit einiger Röthe und Feuchtigkeit hinter der Eichelkrone [Hl.]
180. Fressendes Brennen und Stechen in den äussern Theilen der Vorhaut und in der Harnröhre an der Krone der Eichel [Fz.]
Die ganze Vorhaut ist dunkelroth, heiss und entzündet [F. H–n.]
Schründen am Rande und an der innern Seite der Vorhaut [F. H–n.][150]
Immerwährendes Brennen an der ganzen Vorhaut und Eichel, vier Tage lang; nach Auflagen kalten Wassers entstand Schründen [F. H–n.]
Der Rand der Vorhaut ist wund [F. H–n.]
185. Die Eichel selbst ist dunkelroth, so dunkelroth als die Vorhaut selbst [F. H–n.]
Die Haut der Eichel ist mit linsengrossen, hellrothen Flecken besetzt, heller als die Eichel selbst [F. H–n.]
Das ganze Glied schmerzt beim Gehen wundartig und wie verbrannt (es musste in die Höhe gebunden werden) [F. H–n.]
Rings hinter der Eichelkrone, ein Feuchten und Nässen wie Eicheltripper [F. H–n.]
Rechts, neben der Ruthe Schmerz, wie durchdringende Stösse, in Ruhe und Bewegung [Gss.]
190. Beim Stehen, ein spannender Schmerz im Samenstrange und Zusammenziehen des Hodensacks, mit einer zusammenziehenden Empfindung darin.
Beim Stehen eine drückende Empfindung in den Hoden, ein Zerren darin.
Geschwulst der Vorsteherdrüse (prostata).
Der Geschlechtstrieb wird sehr erregt, aber Unfruchtbarkeit erzeugt [Olearius, oriental. Reisebeschreib. S. 529.]
Erregt Geschlechtstrieb bei Menschen und Thieren [Haller bei Vicat, mat. med.]
195. Starkes Treiben der Monatreinigung (vom Auflegen) [Neuhold, a.a.O.]
Frühgeburt (im achten Monate) und schreckliche Konvulsionen dabei [Neuhold, a.a.O.]
Trockenheit und Trockenheits-Empfindung in der Nase (n. 5 Tagen).
Trockenheits-Empfindung und Hitze in der Nase.
Niesen und Gefühl von Stockschnupfen und den noch Luft durch die Nase [We.]
200. Früh sitzt ihm zäher Schleim ganz unten in der Luftröhre; Husten und Kotzen kann ihn nicht erreichen, und er strengt sich sehr an, um nur etwas Weniges loszubringen, das doch nicht bis in den Mund kömmt, und das er verschlucken[151] muss; nach dem Husten und Kotzen bleibt eine kratzige Empfindung längs der Luftröhre herab, als wenn's da roh und wund wäre; endlich löst sich der Schleim von selbst und er muss ihn wiederholt ausräuspern [Gss.]
Früh ist's ihr wie von Salz so kratzig auf der Brust; sie mus kotzen und das Losgekotzte, weil es nicht in den Mund kömmt, verschlucken [Gss.]
Gegen den siebenten Tag löst sich früh der vorher zähe Schleim leicht ab und die bis dahin (gleich als läge eine Last auf der Brust) Statt gefundene Schweräthmigkeit liess sogleich nach [Gss.]
Athem-Beklemmung von spannend drückendem Schmerze in der Mitte des Brustbeins, was da zugleich auch beim Befühlen weh thut; dabei ist Schläfrigkeit zugegen.
Das Einathmen fällt ihr schwer; es ist als läge ihr eine Last auf der Brust [Gss.]
205. Es ist ihr beklommen auf der Brust und bänglich im Halse; sie muss tief Athem holen [Gss.]
Heftiges Zusammenkneipen unter dem Brustbeine, im untern Theile der Brust, wodurch das Athmen nicht gehindert wird; beim Zurückbiegen verliert sich's und ist am heftigsten beim Vorbücken und dann schlimmer beim Einathmen [Gss.]
In der linken Brust-Seite, ohne Odem-Beklemmung, ein Stemmen mit absetzenden, stumpfen Stichen – eine Art von Hineindrücken [Gss.]
In beiden Seiten der Brust Stösse oder Schläge, welche öfters wiederkommen und zugleich des Athemholen hemmen, am allerschmerzhaftesten aber in der Gegend des Herzens sind.
Bei Körper-Bewegung und Bücken, ein Paar heftige Schläge ans Herz, als wenn's herausfallen wollte; dabei ward es ihm warm um's Herz (n. 48 St.)
210. Es pocht ihr in der linken Seite an den Ribben [Gss.]
Ein Heraushämmern unter einem Ribbenknorpel, neben dem Brustbeine [Gss.]
Wühlen oben unter dem Brustbeine, ohne Odem-Beklemmung [Gss.][152]
Ziehender Schmerz an der linken, letzten Ribbe [Fz.]
Stechen in den äussern Brustbedeckungen [Fz.]
215. Schneiden über die äussern Brustbedeckungen herüber [Fz.]
Spannende Eingenommenheit der linken Brust-Hälfte, mit leisen Rucken, Herzklopfen und Aengstlichkeit [Gss.]
Am schwerdförmigen Knorpel eine Erhöhung und ein Knoten, welcher unschmerzhaft zwei Jahre lang wuchs und dann Schwerathmen verursachte [Morgagni, Epist. X. art. 13.]
Schlagen des Herzens an einer niedern Stelle [Morgagni, Epist. XXIV. art. 13.]
Schmerz in der Herz-Gegend [Morgagni, a.a.O.]
220. Engbrüstigkeit [Ramazzini, Diatribe de morb. Artif. Cap. 26.]
Schweres Odemhohlen, ohne Auswurf [Morgagni, Epist. VII. art 13.]
Sehr behindertes Athemholen [Morgagni, Epist. XV. art. 6.]
Orthopnöe; nur mit aufwärts gestrecktem Halse, unter Pfeifen in der Luftröhre und mit grosser Ausdehnung des Unterleibes konnte er athmen [Morgagni, a.a.O.]
Beim Niederliegen, schwieriges Athemholen [Morgagni, Epist. X. art. 13.]
225. Sechs- bis siebenmalige Brust- und Lungen-Entzündung [Morgagni, a.a.O.]
Lungen-Entzündung mit Erbrechen einer grünen, galligen Materie [Morgagni, a.a.O.]
Lungen-Entzündung mit Irrereden [Morgagni, a.a.O.]
Schmerz wie Nadelstich an der linken Brustwarze [Morgagni, Epist. VII. art. 13.]
Das Ausathmen erregte ihm Husten [Morgagni, Epist. XV. art. 6.]
230. Bisweilen Hüsteln vom Halsgrübchen aus, wobei eine kühle, salzige Feuchtigkeit tief hinten im Halse gespürt wird [Stf.]
Beständiger Husten [Ramazzini, a.a.O.]
Trockner, sehr heftiger Husten [Neuhold, a.a.O.]
Auf dem Steissknochen, Druck, wie mit einer stumpfen Spitze [Gss.][153]
Links neben dem Steissbeine im Knochen, ein Schmerz, als stemmte man diesen Theil gewaltsam gegen einen harten Körper [Gss.]
235. An den untern Rückgratwirbeln der Brust ein schwer drückender und fein stechender Schmerz (50 Tage lang), welcher zuweilen hin nach den Lenden oder nach den Schulterblättern fuhr [Morgagni, Epist. X. art. 13.]
Langsam absetzende, stumpfe Stiche auf der linken Seite des Rückens, unter der letzten Ribbe [ Gss.]
Schmerz in der Mitte des Rückens, als kneipte jemand mit einer Zange, welches vorgriff nach dem Bauche [Fz.]
Es versetzt ihm oft der Rückenschmerz den Athem [Fz.]
Rechts neben dem Schulterblatte jückende, feine Stiche, die nach Kratzen vergehen [Gss.]
240. Brennen unter dem rechten Schulterblatte [Fz.]
Am untersten Theile des Nackens Stechen, wie mit einem Messer [Fz.]
Ziehen im Nacken an den Halswirbeln herauf [Fz.]
Ziehen vom Nacken bis zum Ohre, mehr klammartig und äusserlich [Gss.]
Reissender Druck auf der Schulterhöhe, in Absätzen [Gss.]
245. Beim Drücken zwischen dem Kopfe des Schlüsselbeins und dem Kopfe des Oberarmknochens, ein grosser Schmerz, der bis in die Finger vorstrahlt [Gss.]
Beim Ausstrecken des Arms, Empfindung an der Schulter, als wäre sie zerschlagen [Fz.]
Klammartiges, absetzendes Zusammenziehen der rechten Hand [Gss.]
(Gelenk der Hand wie abgestorben; er konnte sie nicht rühren.)
Klammartiges Zusammenziehen der Mittelhandknochen [Gss.]
250. Stumpfer Stich unten in der hohlen Hand über den Handwurzelknochen [Gss.]
Kälte und Kälte-Gefühl der Hände [Ho.]
Klamm im Daumen-Gelenk während des Schreibens [Fz.]
Eingeschlafenheits-Kriebeln in den Fingerspitzen[154] und als wären sie boll (gleich nach dem Einnehmen) [Hl.]
Eine plötzliche Lähmigkeit der Hand; er konnte beim Essen die Gabel nicht mit den Fingern halten; die ganze Hand zitterte beim Anfassen; es war wie eine Unbehülflichkeit und schmerzhafte Lähmung darin [Stf.]
255. Blüthen-Ausschlag am Hinterbacken und Oberschenkel; kleine weisse Bläschen mit grossem, rothem, glattem Rande, welche wie Feuer brennen, besonders beim darauf Liegen und Betasten; sie lassen braunrothe Flecken zurück nach zwei Tagen, die bei Berührung sehr schmerzhaft sind [Fz.]
An der rechten Hüfte, ein klammartig zuckend wurgender Schmerz, fast bis zum Schreien.
Oben im Fleische des Oberschenkels, nahe am Schoosse, empfindliche scharfe Nadelstiche [Gss.]
Die Oberschenkel überlaufender Schauder (sogleich) [Gss.]
Schauder am rechten Oberschenkel, als liefe Gänsehaut auf [Fz.]
260. Unschmerzhafte Klamm-Empfindung hinten am rechten Oberschenkel, als wollte ein Muskel zu zucken anfangen [Fz.]
Anhaltendes Drücken vorne auf der Mitte der Oberschenkel, im Sitzen [Gss.]
Schauder rinselt öfters die Füsse von unten heran [Gss.]
Brickelndes Brennen am linken Kniee, in Absätzen [Gss.]
Klamm in der Wade beim Spazierengehen.
265. Beim Gehen, ein Ziehen wie Klamm in der Kniekehle, welches längs der inne gelegenen Muskeln des Oberschenkels heraufgeht [Fz.]
Ueberschnappen der Kniescheibe beim Treppen-Steigen [Fz.]
Der rechte Unterschenkel ist erst schwerbeweglich, dann gelähmt, so dass das Vermögen der Bewegung mehr, als das zu fühlen, fehlt [Morgagni, Epist. X. art. 13.]
Brennen im rechten Schienbeine beim Stehen [Fz.][155]
Schmerzhaftes Packen auf dem Rücken des Unterfusses [Gss.]
270. Schmerzliches, dehnendes Spannen auf der Unterfuss-Beuge [Gss.]
Hin- und Herziehen im linken Unterfusse von den Zehen bis zum Knöchel [Gss.]
Ziehen und Drücken in der Ferse, beim Sitzen [Fz.]
Ziehen im Ballen der grossen, rechten Zehe [Fz.]
Stechendes Jücken im Ballen der linken, grossen Zehe [Fz.]
275. Bei Bewegung rheumatisches Ziehen in der Beinhaut der Röhren aller Glieder, wie wenn sie zerschlagen wären [Fz.]
Hie und da im Fleische, ein oberflächliches Kneipen, als würde die Stelle mit den Fingern gefasst [Gss.]
Reissender, zusammenziehender Druck am linken Knie, in der Stirne und an mehrern andern Stellen des Körpers [Gss.]
Ein sehr lästiges Feinstechen, wie mit tausend Nadelspitzen, am ganzen Körper, dass er es nicht ausstehen kann, Nachts im Bette, wenn er in Schweiss geräth bei warmem Zudecken; erst fängt es an wenigen Stellen an und wenn er dann kratzt und es auf Augenblicke gewichen ist, so verbreitet es sich dagegen über viele andere Stellen; dabei hat er grosse Herzens-Angst und das Gefühl, als würde er wiederholt mit heissem Wasser begossen; es lässt nach, wenn er sieh entblösst [Gss.]
Reissende Stösse und reissende tief eindringende Stiche an verschiedenen Stellen, besonders an den Gliedmassen [Gss.]
280. Hysterische Zufälle [Neuhold, a.a.O.]
Starrkrämpfe der obern Gliedmassen und des Rumpfes von Zeit zu Zeit, welche eine Viertelstunde anhielten und während welchen Erbrechen gelber Flüssigkeit oder einige Verstandes-Verwirrung erfolgte2 [Morgagni, Epist. XV. art. 6.][156]
Nach Tische ist er matt und träge; alles, selbst Reden und Schreiben greift ihn an [Gss.]
Nach Tische sind ihr die Füsse so schwer [Gss.]
Gleich nach Tische ist er lass in allen Gliedern und empfindet in der linken Seite unter den kurzen Ribben ein reissendes Pressen; beim darauf Drücken thut die Stelle weh [Gss.]
285. Faul und träge im ganzen Körper [F. H–n.]
Er ist träge und matt, gähnt viel und dehnt sich, als wollte er schlafen [Gss.]
Grosse Mattigkeit nach kleiner Bewegung; nach Treppen-Steigen lag er lange ganz erschöpft auf dem Sopha, ehe er wieder frei sich bewegen und reden konnte [Stf.]
Sie fühlt sich krank im ganzen Körper, kann nicht aufdauern, muss sich niederlegen vor Mattigkeit und Schwere der Glieder [Ts. Hb.]
Er befürchtet zusammen zu sinken, so jähling entsteht Schwäche vorzüglich der Unter-Gliedmassen; er taumelt bei der geringsten Bewegung des Körpers, doch scheint er im Gehen mehr Festigkeit zu haben (n. 3 St.) [Fz.]
290. Mattigkeit, Wanken der Kniee und wie dumpfer Schmerz darin (n. 1 St.) [Ho.]
Kraftlosigkeit des Körpers [Morgagni, Epist. X. art. 13.]
Fortwährend häufiges Gähnen eine Viertelstunde lang (n. 11/2 St.) [Ho.]
Schläfrigkeit am Tage [Stf.]
Unüberwindliche Schläfrigkeit, Vormittags.
295. Schläfrigkeit den ganzen Tag [Fz.]
Schlaflosigkeit [Morgagni, Epist. XV. art. 6.]
Schlaflosigkeit nach Mitternacht.
Unruhiger Schlaf.
Er erwacht die Nacht aus Schlummer mit schreckhaften Träumen, ohne Besinnung wo er sich befinde.
300. (Ausserordentliche Furcht vor dem Bette, in welches er sich jedoch nachgehends dennoch legt) [Fz.]
Nachts unruhiger Schlaf, öfteres Erwachen, verwirrte, zuweilen ängstliche Träume, Samenergiessungen[157] und nach denselben matter Schlaf [Fz.]
Träume von Unglücksfällen, die Andern begegnen.
Träume unangenehmen und schreckhaften Inhalts, wobei ihm alles misslingt und ihn in grosse Angst versetzt [Gss.]
Er hat alle Nächte verworrene Träume, die ihm nach dem Erwachen doch noch erinnerlich bleiben [Gss.]
305. Sehr lebhafte Träume grausigen Inhalts, wobei er sich jedoch nicht ängstigt, sondern immer eine Art von Geistesgegenwart behält [Gss.]
Früh, nach dem Erwachen aus einem fast ununterbrochenen Schlafe ist er müder, als den Abend vorher beim Niederlegen [Gss.]
Sehr kleiner Puls [Morgagni, Fpist. XV. art. 13.]
Langsamer, kaum merklicher Puls [Ho.]
Frostschauder [Morgagni, Epist. VII. art. 13.]
310. Fieber, Schüttelfrost mit heftigstem Durste, und nach dem Trinken Schütteln, zugleich kalte Hände, Kniee und Füsse; dabei Hastigkeit, Zittern, Verzerren des Gesichts; bald weinerliche, bald fröhliche, bald wüthende Laune; alles ärgerte ihn, dass er dagegen wüthete; während des Frostes einmal Wärme im Rücken und in den Füssen, welche dufteten, aber nicht warm anzufühlen waren [Fz.]
Frost mit Durst, ohne Hitze darauf und ohne Schweiss, Nachmittags (n. 52 St.)
Der ganze Körper ist kalt, das Gesicht aber wird immer wärmer und wärmer [Ho.]
Wärme und Wärme-Gefühl des Gesichts [Ho.]
Schweiss an der Stirne und am Halse, die Nacht.
315. Den Rumpf überlaufender Schauder, mit dem Gefühle einer gewissen Unbehaglichkeit, in kurzen Absätzen [Gss.]
Schauder überläuft den ganzen Körper, kömmt auch auf den Kopf und zieht die Haare gleichsam zusammen [Gss.]
Mehrere Stunden lang frostig (sogleich) [We.]
Er ist kalt anzufühlen an den Gliedmassen und hat Frost-Zittern [Gss.][158]
Blutwallungen [Neuhold, a.a.O.]
320. Es freut ihn nichts; er ist bei Allem gleichgültig [Fz.]
Gemüth, Vormittags niedergeschlagen, Nachmittags heiter.
Traurigkeit.
Heiterkeit, wie von einem Rausche (n. 1 St.) [Ho.]
Schwanken und Unsicherheit des Gemüthes [Hl.]
325. Gemüth ängstlich.
Schreckhaft schon bei kleinem Geräusche (n. 11/4 St.) [Ho.]
Verdriesslich, vorzüglich Nachmittags [F. H–n.]
Theils fröhlicher, theils ernsthafter Wahnsinn [Morgagni, Epist. VII. art. 13.]
Ueber Kleinigkeiten heftig gekränkt und erzürnt [Stf.]
330. Zuweilen wüthender Wahnsinn, so dass er den Anwesenden in's Gesicht spie3 [Morgagni, a.a.O.]
1 Der Urin konnte erst nur durch den Katheter, dann aber auch nicht einmal mit diesem abgelassen werden, weil er durch Schleim und Eiter verstopft ward.
2 Es folgte darauf Lähmung und Tod. In der Leiche: Eiter in der Niere, verdickte Harnblasenhäute – Anfüllung der Blutgefässe des Zwergfells. Wasser in den Hirnwindungen, keins in den Höhlen.
3 Nach einem Umschlage auf den Kopf, Konvulsionen, Flechsenzucken, Tod. In der Leiche, Eiterknoten und Eiter in der Lunge, Ribbenfell- und Zwergfell-Entzündung, feste Polypen in den Herzkammern.
Ausgewählte Ausgaben von
Reine Arzneimittellehre
|
Buchempfehlung
Die beiden Schwestern Julchen und Lottchen werden umworben, die eine von dem reichen Damis, die andere liebt den armen Siegmund. Eine vorgetäuschte Erbschaft stellt die Beziehungen auf die Probe und zeigt, dass Edelmut und Wahrheit nicht mit Adel und Religion zu tun haben.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro