[313] Moschus, Bisam.

[313] (Die in einem hinter dem Nabel des im gebirgichten Asien wohnenden Moschusthieres (Moschus moschiferus) befindlichen, behaarten Beutel anzutreffende, salbenartige Substanz wird getrocknet zu dem grünlichen, käuflichen Moschus.)


Schon beifolgende Symptome, die man zu grösserer Vollständigkeit vermehrt zu sehen wünschen muss, lassen uns eine höchst kräftige Substanz von Eigenschaften, die man sonst bei keinem andern Arzneimittel antrifft, ahnen.

Bisher hat man meist nur einen sehr empirischen Gebrauch vom Moschus gemacht und ihn, vorzüglich in neuern Zeiten, so allgemein bei allen Arten von Sterbenden in grossen, theuren Gaben gemissbraucht, dass es zum Spotte beim Publikum geworden ist.

Kennten wir die Arten von Konvulsionen genau, die Moschus zuwege bringen soll, welche aber von den Schriftstellern, nach ihrer Weise, nur mit diesem einzelnen Worte angedeutet werden, so könnte man die Fälle bestimmen, in denen diese Arznei bei einigen Kinderkonvulsionen homöopathisch am hülfreichsten wäre.

Dass er aber in mehrern Arten von Starrkrampf ein heilbringendes Mittel sei, diess haben schon die bestimmtesten Erfahrungen eines Lentin, Zanetti, Morgenstern, Röbol und Andrer gelehrt. Moschus wirkt hier homöopathisch, wie man aus seinen eigenthümlichen Symptomen sieht.[314]

Man wird grosse Heilkräfte von ihm erfahren in dem gespannten, tonisch krampfhaften Zustande der meisten hypochondrischen Personen, wenn man ihn nicht, wie bisher, in grossen, sondern in den kleinsten, hoch potenzirten Gaben, wenigstens als ein homöopathisches Zwischen-Mittel, bei ihnen gebrauchen wird.

Zu dieser Absicht wird ein Gran guter Moschus mit 3 Mal 100 Granen Milchzucker binnen 3 Stunden zur millionfachen Pulver-Verdünnung gerieben und die Auflösung eines Granes derselben in 100 Tropfen gewässertem Weingeiste, nach zwei Schüttel-Schlägen, ferner durch noch 25 Verdünnungs-Gläser (jedes zu zwei Dritteln mit 100 Tropfen Weingeist gefüllt) zur decillionfachen Kraft-Entwickelung gebracht (nach der Anleitung im zweiten Theile des Buchs von den chron, Krankh.) womit ein feinstes Streukügelchen befeuchtet wird zur Gabe beim homöopathischen Gebrauche.

Seine Geschlechtstrieb erregenden Kräfte sind Erstwirkung und bringen das gerade Gegentheil in der Nachwirkung hervor, so wie Personen, die Moschus an sich tragen, um sich wohlriechend zu machen, durch den steten Einfluss dieses heftigen Geruchs auf ihre Nerven, sich schwächen und eine Menge Nerven-Erregungen zuziehn.

Der Geruch des Moschus, Kleidern und Geräthen mitgetheilt, vergeht auch in noch so vielen Jahren nicht, und wird kaum durch Hülfe von Hitze vertrieben, wesshalb dergleichen Dinge von langwierig Kranken sorgfältig entfernt werden müssen.

Die Namens-Verkürzungen der Mit-Beobachter sind: Gross [Gss.], Friedr. Hahnemann [Fr. H–nn.] Stapf [Stf.].[315]

Moschus.

Schwindel [Cartheuser, Fundam. Mat. med. S. 380.]

Im Kopfe deuchtet's ihm wie Schwindel1 [Gss.]

Bei der geringsten Bewegung des Kopfs, schwindelartiges Wanken vor den Augen, als bewegte sich etwas schnell auf und ab (sogleich, schon vom Riechen2 [Stf.]

Drehend in der Stirne und vor den Augen, beim Bücken schlimmer (n. 1/8 St.) [Stf.]

5. Schwindel mit Uebelkeit, dass er sich legen musste, dabei Verlangen auf schwarzen Kaffee (n. 30 St.) [Fr. H–nn.]

Gehirnbetäubung [B. L. Tralles, de Moschi laudibus et abusu limitandis in medela morborum. Vratisl. 1783. 8.]

Dumm machender, zusammendrückender Kopfschmerz auf einer kleinen Stelle, dicht über der Nasenwurzel (n. 1 St.)

Es ist ihm bisweilen, als wollten ihm die Sinne vergehen, mit allgemeinem betäubendem Drucke des Gehirns, einem Zusammendrücken ähnlich [Gss.]

Eingenommenheit des Kopfs, mit betäubendem Drucke des Gehirns [Gss.]

10. Benommenheit des Kopfs; der obere Theil desselben deuchtet ihm gespannt, doch schmerzlos [Gss.]

Nimmt den Kopf ein [H. J. N. Cranz, Mat. med. I. S. 252.]

Eingenommenheit des Kopfs, wie von Trunkenheit [Tralles, a.a.O.][316]

Kopfweh [Cartheuser, a.a.O. – Lucas Schroeck, hist. Moschi, Aug. Vindel. 1682. – Rolfinck, Epit. Meth. cogn. et curand. m. Cap. de Cap. dol.]

Heftiges Kopfweh [Rob. Boyle, de insigni effl. effic. Cap. 6.]

15. Bei stärkerer Bewegung des Kopfs, z.B. Treppen-Steigen, eine Schmerzhaftigkeit darin (n. 4 St.) [Stf.]

Schwere im Kopfe [Tralles, a.a.O. – Fr. H–nn.]

Schwerheits-Gefühl im Kopfe (n. 1/2 St.) [Stf.]

Der ganze Kopf thut ihr weh; es zieht bald da, bald dorthin, bis in den Nacken, wo es spannt; in der freien Luft besser, im Zimmer viel schlimmer (n. 1 St.) [Stf.]

Schmerzhaftes Ziehen im Kopfe, vom Hinterhaupte in die Ohren und von den Ohren in die Zähne, mehr in der rechten Seite (n. 3 St.) [Stf.]

20. In der Schläfe, leises, schnelles Ziehen [Gss.]

Krampfhaftes Ziehen durch den ganzen Kopf [Gss.]

Flüchtig ziehendes Drücken in der rechten Schläfe [Gss.]

Auf dem Kopfe und oben in der Stirne, allgemeiner Druck [Gss.]

Gleich über dem Augenhöhlrande, als drückte man mit einem stumpfen Körper da in's Hirn [Gss.]

25. Auf dem linken Augenbraubogen, betäubender Druck [Gss.]

Das Blut steigt nach dem Kopfe [Sanctorius, Comment. in artem med. Gal. §. 71.]

In der Stirne, gelindes Stechen [Stf.]

Jücken hie und da auf dem Haarkopfe, nach Krazzen vergehend [Gss.]

Es beisst ihr in den Augen, wie vom Rauche, mit Wasser-Auslaufen (sogleich vom Geruche) [Stf.]

30. Jücken in den Augen, dass sie reiben muss (n. 1/2 St.) [Stf.]

Trübe vor den Augen [Stf.]

Heiss im Gesichte, mit Trübheit vor den Augen [Stf.]

Flüchtiges Drücken auf dem linken Jochbeine, öfters wiederkehrend [Gss.][317]

Auf dem rechten Jochbeine flüchtiges, kältendes Brennen (n. 28 St.) [Gss.]

35. Plötzliches, flüchtig, vorübergehendes Rauschen im Ohre, wie vom rauschenden Fittig eines grossen Vogels, bald im rechten, bald im linken (n. 60 St.) [Gss.]

Nasenbluten [Schroeck, a.a.O. – Boecler, Adnot. ad Herrmanni Cynos. Mat. med. S. 10.]

Augenblickliches Nasenbluten, vom Geruche [H. Mercurialis, de compos. med. I. Cap. 15.]

Gefühl auf der Nasenspitze, wie vom Krabbeln eines Insekts, wogegen er öfters ohne Erfolg wischt, bis es von selbst vergeht (n. 28 St.) [Gss.]

Es schmeckt ihr alles gerade weg; Milch hat ihr keinen Geschmack [Stf.]

40. Wiederholtes, gewaltsames, hörbares Aufstossen von Luft [Gss.]

Aufstossen von Luft, verbunden mit Herankommen geschmackloser Feuchtigkeit in den Mund [ Gss.]

Scharrige Empfindung im Schlunde herauf, wie Sood, mit einiger Uebelkeit, wie beim Würmerbeseigen [Gss.]

Uebelkeit schien ihr in die Herzgrube heran zu kommen, wobei ihr der Nabel eingezogen ward, mit klammartiger Empfindung [Fr. H–nn.]

Wegen Uebelkeit und Kopfweh muss sie zwei Nachmittage zu Bette liegen [Fr. H–nn.]

45. Anfallweise Uebelkeit, sechs Tage nach einander [Fr. H–nn.]

Brecherlichkeit früh (n. 22 St.) und Abends (n. 9 St.) [Stf.]

Erbrechen [Morgenbesser, in Nova Acta Nat. Cur. IV. 1770.]

Es ist ihm um die Herzgrube alles zu eng, mit beissend brennender Wundheits-Empfindung, jedesmal nach dem Mittagessen, drei Tage nach einander [Fr. H–nn.]

Magendrücken [Morgenbesser, a.a.O.]

50. Vollheits-Gefühl in der Magen-Gegend, schon durch mässiges Essen vermehrt (n. 3 St.) [Stf.]

Links neben der Herzgrube einiger Druck [Gss.][318]

In und über der Herzgrube (in der Brust) Wehthun, besonders beim Einathmen, verbunden mit einer Aengstlichkeit in der Brust (n. 6 St.) [Gss.]

Spannendes Drücken in der Magen-Gegend, mit einiger Schmerzhaftigkeit des Unterleibes; das spannende Drücken zog sich nach 1/2 Stunde in den ganzen Unterleib (n. 11/2 St.) [Stf.]

In der rechten Seite, unter den kurzen Ribben, feine, scharfe, flüchtige Stiche, fast wie feines Zwicken, was zu Reiben nöthigt [Gss.]

55. Jückender, feiner Stich in der rechten Bauch-Seite unter den kurzen Ribben; das Jücken hält nach dem Stiche noch an und zwingt zum Reiben [Gss.]

Einzelne, heftige Stiche in der Nabel-Gegend, tief innen, vorzüglich beim Einathmen (n. 1/2 St.) [Stf.]

Ruckweises Zusammenraffen über dem Nabel, das ihr den Athem verrsetzt [Stf.]

Schmerz in der Nabel-Gegend [Morgenbesser, a.a.O.]

In der rechten Bauch-Seite, unterhalb des Nabels, einfaches Wehthun [Gss.]

60. Es ist ihr zu eng im Unterleibe, ohne Schmerz, mit Aengstlichkeit, dass sie keine Arbeit vornehmen und nirgends bleiben konnte, sondern umher laufen musste; sie lief zu mehrern Bekannten, verweilte sich aber nirgend über etliche Minuten (sogleich) [Fr. H–nn.]

Lautes Knurren, ohne Aufhören im Bauche, ohne Blähungs-Beschwerden; es schweigt nach Tische und schon beim Essen [Gss.]

Durchfall [Morgenbesser, a.a.O.]

Es drängt ihn zu Blähungs- und Stuhl-Abgang; der Stuhl ist natürlich; vor demselben, doch nicht mit demselben, gehen leise Blähungen ab [Gss.]

Verschlossener Leib mehre Tage [Fr. H–nn.]

65. Kriebeln am Ausgange des Mastdarms, was durch Reiben vergeht [Gss.]

Es scheint den Geschlechtstrieb zu erregen [Gss.]

Erregter Geschlechtstrieb [Vogel, hist. Mat. med. S. 356. – Piderit, Pharm. rat. S. 268.]

Rege Begattungskraft, bei einem abgelebten Greise[319] [Weickard, Med. pract. Handbuch. Heilbronn und Rothenb. 1798, 1799.]3

Erregt das Monatliche [Schroeck, a.a.O.]

70. Ausbruch des Monatlichen, schon vom Geruche. [Vogel, a.a.O. – Th. Bartholin, Epist. med. Cent. II. S. 87.]

Ein Ziehen und Drängen nach den Geschlechtstheilen zu; Gefühl, als sollte das Monatliche erscheinen (n. 9, 22 St.) [Stf.]

Das Monatliche kam 6 Tage zu früh und sehr stark (n. 5 Tagen) [Stf.]


Starkes Niesen [Gss.]

Die vorher vom Stock-Schnupfen verstopfte Nase wird nach reichlichem Ausschnauben plötzlich frei [Gss.]

75. In der Kehle Gefühl wie von Schwefeldampf, mit Zusammenschnürung der Luftröhre, vom Geruche (sogleich) [Stf.]

Beim Einathmen, welches ganz frei ist, hat er fast die Empfindung, als hätte er vorher in Schwefeldampf geathmet [Gss.]

Oben in der Kehle, plötzliches Gefühl, als wollte es ihm den Athem verschliessen, fast wie wenn man Schwefeldampf eingeathmet hat [Gss.]

Erstickende Zusammenschnürung der Brust [Fr. Hoffmann, Med. rat. syst. III. S. 92.]

Beengtes Athmen: sie muss tief athmen [Stf.]

80. Zusammenpressung der Brust [Tralles, a.a.O.]

In der linken Seite unter den kurzen Ribben, beim Tiefathmen, Klemmen [Gss.]

Vollheit in der Brust [Tralles, a.a.O.]

In der Seite, an den kurzen Ribben, jückendes Zwicken [Gss.]

In der linken Seite, unter den kurzen Ribben, absetzende, stumpfe Stiche [Gss.]

85. In der linken Brust-Hälfte, stumpfe, absetzende Stiche (n. 28 St.) [Gss.][320]

Links, über dem Steissbeine, im Kreutzknochen, empfindlicher Druck, wie mit einem stumpfen Körper [Gss.]

Heftiges Ziehen im Rücken; sie ist da wie eingespannt; wie vor dem Monatlichen [Stf.]

Links neben dem Rückgrate, in der Mitte des Rumpfs, absetzende, stumpfe Stiche [Gss.]

Ziehender Druck in einem Nackenmuskel [Gss.]

90. Abends, nach dem Niederlegen, im Bette kam ein Ziehen und Stechen in den linken Vorder-Arm von der Handwurzel bis ins Ellbogen-Gelenk, was sie am Einschlafen hinderte; sie musste ihn aus dem Bette herauslegen und ihn auf und ab bewegen, um den Schmerz zu mindern, 1/2 Stunde lang (n. 6 St.) [Stf.]

Klemmender Druck auf der untern Seite des linken Vorderarms, nahe am Ellbogen [Gss.]

Lähmiges Ziehen im rechten Vorderarme, gleich über der Handwurzel [Gss.]

Klammartiges Ziehen in den Händen und Fingern, als sollte Krampf (Starrkrampf) darin entstehen [Gss.]

In der linken Hand halbstumpfes Stechen [Gss.]

95. Lähmiges Ziehen im linken Daumen, als sollte Klamm-Krampf darin entstehen [Gss.]

Im linken Daumen, lähmiges Zucken [Gss.]

Eine Art kältendes Brennen im vordersten Gelenke des rechten Zeigefingers [Gss.]

Im vordern Gliede des linken Zeigefingers, ein innerer, einfacher Schmerz; der Finger zittert davon (sogleich) [Gss.]

An der innern Seite des linken Oberschenkels, lähmiges Zucken [Gss.]

100. An der innern Seite des linken Oberschenkels, plötzliches Drücken [Gss.]

Klemmender, stumpfer Druck im Fleische des rechten Oberschenkels auf seiner hintern Fläche, mehr nach aussen zu [Gss.]

Jückendes Feinstechen, zum Reiben nöthigend, an der Vorderseite des Oberschenkels [Gss.]

Ueber dem rechten Knie, scharfes Zwicken [Gss.]

An der äussern Seite des linken Oberschenkels, unweit[321] des Kniees, einfaches Drücken mit Schwäche-Gefühl [Gss.]

105. Auf dem linken Schienbeine plötzliches Kälte-Gefühl [Gss.]

An der äussern Seite des linken Schienbeins nach der Wade zu, scharfes Jücken, was durch Reiben verschwindet [Gss.]

Ein lähmiger Schmerz [schmerzliche Ohnmächtigkeit) zieht durch den linken Unterschenkel herab, als wenn er erstarren wollte, im Sitzen [Gss.]

Unruhe im linken Unterschenkel, dass er ihn bald hinterziehen, bald vorstrecken muss – ein lähmiges (Erstarrungs-) Gefühl, das ihn nöthigt, den Schenkel abwechselnd zu bewegen, um es auf Augenblicke zu beruhigen [Gss.]

Er muss beim Sitzen die Beine immer bewegen, sonst deuchten sie ihm ganz matt und er fühlt dann eine Unruhe darin, wie nach einer starken Fuss-Reisse [Gss.]

110. Hält er beim Sitzen die Beine still, so drohen sie einschlafen zu wollen; eine surrende Empfindung [Gss.]

Zieht er beim Sitzen die Füsse hinter, so hat er in den Unterschenkeln, zum Theil auch in den Oberschenkeln ein schwirrendes (dröhnendes) Gefühl, als wären sie von einer weiten Reise ermüdet, oder als wollten sie einschlafen [Gss.]

In der rechten kleinen Zehe, ein Klemmen, als hätte man ihn darauf getreten [Gss.]

Brennendes Drücken in den Zehspitzen des rechten Fusses [Gss.]

Brickeln in allen Muskeln [J. A. Hemann, med. Aufsätze, Berlin, 1778.]

115. Jücken, Zwicken und feines Nadelstechen an verschiedenen Stellen des Körpers, was zum Reiben nöthigt [Gss.]

(In venerischen Flechten, die sich gewöhnlich ruhig verhielten, ein heftiges, unerträgliches Brennen) [Fr. H–nn.]

Blutflüsse [Piderit, a.a.O.][322]

Zerschlagenheits-Schmerz im ganzen Körper [Stf.]

Er weiss nicht, was ihm fehlt, doch wandelt ihn bisweilen eine gewisse Unbehaglichkeit, eine leise Ohnmächtigkeit an, die gleich wieder vergeht [Gss.]

120. Starrkrampf [F. C. Medicus, Samml. v. Beobacht. a. d. Arzn. II. S. 605. 618.]

Konvulsionen [Fr. HoffmannMorgenbesser, a.a.O.]

Die heftigsten Konvulsionen bei Frauen und Männern [Boerhave, de morb. nerv. S. 744.]

Hysterische Beschwerden [Schroeck, a.a.O. – Sennert, Med. pr. lib. 4. S. 125. – G. W. Wedel, Amoen. Mat. med. S. 198. – Jac. Sylvius, Meth. medic. comp. et simpl. I. Cap. de Animalibus.]

Hypochondristen werden davon angegriffen [Wedel, a.a.O.]

125. Hysterische Beschwerden selbst bei Mannspersonen [Riedlin4, Lin. med. S. 856.]

Ohnmachten [Fr. HoffmannCartheuser, a.a.O. – Mead, Monita med. S. 123. – Pelargus5, Obs. II. S. 492. – Fuller, Pharm. extemp. S. 302.]

Ohnmacht mit nachfolgenden Kopfschmerzen [Schroeck, a.a.O.]

Beim Gehen fühlt er eben keine Schwäche, setzt er sich aber, so fühlt er gleich in den Knieen lähmige Schwäche, wie von grosser Entkräftung und Ermattung [Gss.]

Schlummersucht (Coma) [Tralles, a.a.O.]

130. Schlaf [Cullen, Mat. med. II. S. 644.]

Unruhige Nacht; er träumt unaufhörlich, Träume alle voll Drängens und Treibens; auch konnte er nicht lange auf einer Stelle liegen, denn der Theil, auf welchem er gelegen, schmerzte wie verrenkt oder zerbrochen (n. 24 St.) [Gss.]

Nacht voll lebhafter, ehrenrühriger Träume, worin ihm alles fehl schlägt, und worüber er sehr aufgebracht wird (n. 48 St.) [Gss.][323]

Es ist, als wehete ihn plötzlich eine kühle Luft an, besonders an unbedeckten Theilen, an den Händen vorzüglich [Gss.]

Wie er in die freie, eben nicht kalte Luft trat, deuchtete sie ihm kalt und er suchte den Ofen (n. 11/2 St.) [Gss.]

135. Leiser Schauder auf dem Haarkopfe, von wo aus er sich noch leiser herab über den ganzen Körper verbreitet (sogleich) [Gss.]

Während ihm die Hände natürlich warm deuchten, fühlt sich die linke warm, die rechte kalt an; dem Gesichte deuchten beide kühl (n. 2 St.) [Gss.]

Vollerer und dennoch um 4, 5 Schläge langsamerer Puls (n. 1/4 St.) [Lor. Crell, in Baldingers Magaz. VII. St. S. 656.]

Der Puls ist weniger voll und weit schneller, von 72 bis zu 88 Schlägen vermehrt (n. 6 St.) [Gss.]

Kein Durst weder im Schauder noch nachher [Gss.]

140. Nach dem Schauder behagliches Gefühl von natürlicher Wärme durch den ganzen Körper (n. 10 Min.) [Gss.]

Nach dem natürlichen, angenehmen Wärme-Gefühl rieselt leiser Schauder wieder vom Kopfe durch den Körper herab (n. 15 Min.) [Gss.]

Sehr vermehrte Wärme des ganzen Körpers, mit reichlicher Dünstung und erhöheter Lebhaftigkeit (sogleich) [Stf.]

Hitze [Schroeck, a.a.O. – Loeseke, Mat. med. S. 529. – Rob. Whytt, Schriften, S. 504.]

Erhöhet die Blut-Bewegung auf das äusserste [Piderit, a.a.O.]

145. Als sie Abends (9 Uhr) in's Bette kam, brennende Hitze am ganzen Körper (die rechte Seite schien heisser zu seyn), mit Trockenheits-Gefühl und Kratzen im Halse und Munde und mässigem Durste; das Bett war ihr unerträglich, sie musste sich blos legen; dabei stechendes (?) Kopfweh in der Stirne, schwindlicht vor den Augen, zerschlagen am ganzen Körper, schlaflos, unruhig; sie warf sich herum, empfand ein ruckweises[324] Zusammenraffen über dem Nabel und ein Drängen nach den Geschlechtstheilen, mit äusserster Verdriesslichkeit; der Anfall dauerte 1 Stunde (n. 9 St.) [Stf.]

Alle Morgen gelinder Schweiss.

Schweiss [PideritCullen, a.a.O.]

Gelinde Ausdünstung [Wall, in Philos. Transact. Nr. 474.]

Schweiss ohne Hitze [Reil, Erkenntniss u. Kur d. Fieb. IV. S. 174.]

150. Herzklopfen, wie von ängstlicher Erwartung (n. 4 St.) [Stf.]

Grosse Aengstlichkeiten [Fr. Hoffmann, a.a.O. – Cartheuser, a.a.O. S. 380.]

Verdriesslich (die ersten St.) [Stf.]

Fußnoten

1 Von zwei Granen in Pulver.

2 Von zwei Granen mit Zucker und Wasser gerieben, auf drei Mal in zwei Tagen gegeben.

3 66, 67, 68 blosse Erstwirkungen.

4 Moschus war mit Ambra gemischt.

5 Moschus in einem Mutter-Zäpfchen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre. Bd. 1, Dresden, Leipzig 31830, S. 313-325.
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