38.

[37] Es bleibt übrigens wohl eine bestimmte Regel des guten Anstandes, nicht zu viel mit den Händen zu fechten, und lieber Mund, Auge und Miene desto deutlicher sprechen zu lassen. Im Umgange mit dem Vornehmen und Großen gefällt das viele Gestikuliren nie, und wird fast durchaus von ihnen für Mangel an Lebensart und Respekt gehalten. Daß das sogenannte Händespiel und Jemand anfassen, und bei dem Gespräche berühren, völlig unanständig ist, darf ich hier kaum anführen.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 37.
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