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[176] Der Ausbau der islamischen Abteilung war unter der Leitung von Professor Sarre, der sie freiwillig übernahm, ohne unserem Beamtenkörper beizutreten, in den besten Händen. Unseren vereinten Bemühungen gelang es, von Bekannten nicht unwesentliche Mittel dafür zusammenzubringen. So erhielten wir eine ansehnliche Menge islamischer Stoffe durch den Ankauf der Sammlung Reinhardt, die zugleich für die altchristlich-koptische Abteilung reiches Material brachte, und konnten[176] tüchtige Holzschnitzereien aus Kleinasien und Ägypten sowie die ersten Fayencen aus Syrien, Persien und Ägypten beschaffen. Daß wir, namentlich mit Rücksicht auf die sehr hohen Preise für erlesene Gefäße, von vornherein gute Fragmente mit gesicherter Herkunft sammelten, wo wir sie bekommen konnten, hat wissenschaftlich die besten Früchte gezeitigt, da daraus Zeit und Ort der Entstehung festgehalten werden konnte und wir jetzt nach kurzer Zeit schon fast imstande sind, das Gerippe einer Geschichte der islamischen Töpferei zu skizzieren. Eine Studienreise von Professor Sarre zusammen mit Herrn Dr. Herzfeld nach Mesopotamien verschaffte Aufklärung über manches, was damals von armenischen Händlern in den Handel von Paris gelangte und lieferte die Basis für weitere grundlegende Erwerbungen und Forschungen, auf Grund deren einige Jahre später die erfolgreichen Ausgrabungen von Samarra unternommen wurden.