[21] Æthiopis.
Æthiopis, Matth. Ang. Dod.
Æthiopis foliis sinuosis, C.B.
Æthiopis seu Phlomitis, Ad. Lob.
Cotonaria quorundam.
teutsch, Mohrenkraut.
Das ist ein Kraut, welches grosse breite Blätter hervor treibet, die sind weich, weiß, wollicht, und dem Königskertzenkraute nicht ungleich, jedoch viel weisser und wollichter, ausgeschweifft, und am Rande ausgezackt; liegen meistentheils rund herum auf der Erde. Zwischen denenselbigen erhebet sich der viereckigte Stengel, mit raucher, weisser Wolle umgeben; und an demselben sitzen gleichfals Blätter, die wie die andern sehen, nur daß sie um ein gut Theil kleiner sind. Der Stengel theilet sich nach oben zu in kleine Seitenstengel, daran die Blumen mit einem Rachen sitzen, der tauben Nessel (Lamium) nicht unähnlich, und weiß. Darauf folgen die Früchte oder Samenhülsen, deren jede zwey dicke Samen oder Körner in sich hält, schier als wie Wicken. Die Wurtzeln sind lang, und werden schwartz, wann sie trocken worden. Dieses Gewächs ist aus Ethiopien gekommen, und wird in Gärten[21] gezogen. Plinius meldet, daß es zu seiner Zeit Meroides genennet worden sey, dieweil es in der Insel Meroë, im Nil gelegen, häuffig gewachsen. Es hat viel Oel und noch so ziemlich Saltz bey sich.
Man hält es zum Hüfftenweh gar dienlich: ingleichen zum Seitenstechen. Es stillet das Blut-auswerffen, wann es als ein decoctum oder Tranck gebrauchet wird. Es ist auch sonst ein gar gut Wundkraut.
Æthiopis wird es genannt von Æthiopia, dieweil es in so großer Menge in Ethiopien zu wachsen pflegt.
Cotonaria aber wird es genennet, dieweil es gleichsam mit Coton, oder mit Wolle überzogen ist.