Caryophyllata

Carÿophÿllata.
Carÿophÿllata.

[248] Caryophyllata.

Caryophyllata vulgaris, C.B. Pit. Tournefort.

Caryophyllata, Brunf. Trag.

Sanamunda quibusdam.

Caryophyllata vulgaris flore parvo luteo, J.B.

Vulgaris Caryophyllata, Lob. Icon.

Herba benedicta, Brunf.

Benedicta, Ges. Hort.

Geum, Tur. urbanum, Ges. Hor.

frantzösisch, Benoite.

teutsch, Benedictenkraut, Benedictenwurtz.

Ist ein Gewächs, das länglichte Blätter treibet, welche so rauch sind, wie die an der Odermennig, iedoch viel rauher, viel härter und viel dunckelgrüner, am Rande ausgezackt, stehen Paar und Paar an einem Stiele oder Nerven nach der Länge hin; einige sind groß, die andern klein. Die Stengel werden anderthalben, bis zwey Fuß hoch, sind dünne, ästig, etwas rauh, wann man sie angreifft, und mit kleinen Blättern, eins ums andere, besetzet, haben auf ihren Spitzen Blumen, aus vielen gelben Blätterlein bestehend, in Rosenform. Wann die Blume vergangen, so formiret sich an ihrer statt eine rundlichte Frucht, in Gestalt eines Knöpfleins oder Köpfleins, das ist rauch und rauh, bestehet aus einem gantzen Hauffen länglichter Samen, deren ieder auf einem ziemlich langen Stielgen sitzet. Die Wurtzel ist länglicht, oder fast gantz rund, mit dunckeln Zasern um und um umgeben, und hat einen Nelckengeruch, wann sie im Frühjahr ausgegraben wird. Dieses Kraut wächst an ungebaueten Orten, wo es schatticht ist, und in den Hecken. Die Wurtzel wird zur Artzney gebraucht: führet viel Sal essentiale und Oel.

Sie zertheilet, macht die zähen Feuchtigkeiten dünn und wieder fliessend, dienet dem Haupt und dem Hertzen, ist gut zu den Flüssen, und zur Zertheilung des geronnenen Geblüts, wann sie gestossen oder als ein Tranck genommen wird.

Caryophyllata kommt von Caryophyllus ein Näglein, eine Nelcke, dieweil die Wurtzel dieses Krauts einen Nelckengeruch von sich streuet, wann sie im Frühjahr ausgegraben wird. So hat sie auch, wegen ihrer sonderbaren Kraft und Tugend, die Titel Sanamunda und Benedicta erhalten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 248.
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