Chondrilla

[303] Chondrilla.

Chondrilla, Tur.

Chondrilla juncea viscosa arvensis, quæ prima Dioscoridis, C.B. Pit. Tournef.

Chondrilla juncea viminea arvensis, Tabern. Icon.

Chondrilla viminea viscosa vinearum, Ad. Lob.

Chondrilla viminea, J.B.

Cichorea pocera, vel 5. Trag.

Cichoreum sylvestre luteum, Dod.

frantzösisch, Chondrille.

teutsch, Ackerchondrille.

Ist ein Kraut, welches zu erst gar grosse Blätter aus seiner Wurtzel treibet, die dem wilden Cichoreo nicht ungleich sehen, gar tieff zerkerbet, aber nicht rauch sind; liegen rund herum auf dem Boden. Zwischen denenselben erhebt sich ein Stengel zu drey bis vier Fuß hoch, der hat untenher viel kleine Stacheln, und theilet sich in einen Hauffen Aestlein oder Ruthen, welche sich gut biegen lassen, blos sind, und nur mit einigen schmalen Blättern besetzet, als wie die Stengel von dem Gras. Die Blumen sitzen auf den Spitzen der Aestlein, und sind gantze Büschel halber gelber Blümlein, die in einem Kelche stehen, der wie ein langrundes Röhrlein formiret, und sehr vielmahl zerspalten ist. Darauf folgen die länglichten Samenkörner, welche aschgrau sehen, und ein iedweder eine kleine Bürste oben auf hat. Die Wurtzel ist anderthalben bis zwey Fuß lang, zum wenigsten Daumens dick, voll milchweissen, klebrichten Safts, und schmecket süsse, nicht gar unangenehme. Es wächset im Felde und an den Wegen. Es führet viel Oel und phlegma, nicht gar viel Saltz.

Es befeuchtet, lindert und eröffnet.

Chondrilla kommt vom Griechischen χόνδρος, grumus, Brocken, Grumpel, dieweil die Milch aus diesem Kraute sehr leicht gerinnet und sich krümelt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 303.
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