Echinomelocactos

[415] Echinomelocactos.

Echinomelocactos, Adv. Lob. Icon. Clus. J. B.

Melocactos Indiæ Occidentalis, C. B.

Pomum spinosum opuntiatum, Munting.

Melocarduus echinatus, Penæ, Lugd. Raji Hist.

Melocarduus Americanus, Park.

Ficoides Orientale spinosum Melonis sacie, sulcis rectis, Hermanni.

Ist eine Westindianische Distel, die gar seltsam und wunderlich aussieht. Der Kopf ist dick, ovalrund, und mit starcken Stacheln besetzet, die zum Theil krumm, zum Theil gerade sind. Sie ist gleichsam eine Gurcke, Melone und Distel, von Natur mit einander vereiniget, und daher kommt auch ihr Name. Ihre Schale ist grün, durch Rippen abgetheilet oder gestreifft: ihr Fleisch ist weiß, dicht und dick, geschmeidig und nicht leicht zu brechen, schmeckt als wie Gurcken, und ist übel zu verdauen. Sie treibet oben eine Gattung Wolle hervor, dem Amiantstein nicht ungleich, die siehet auswendig[415] grau, inwendig gantz schneeweiß, und enthält einen Hauffen kleiner, zarter und purperfarbiger Stacheln, welche sich nach und nach erheben, und sehr hart und spitzig werden. Unter dieser Wolle finden sich auch gewisse häutige Bälglein, die blutroth sehen, und mit zarten, schwartz und gleissenden Körnern, wie Amaranthensamen, angefüllet sind. Dieser Kopf wird zur Speise gebraucht.

Er stärcket die Brust, lindert, eröffnet, wann er abgekocht gebrauchet wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 415-416.
Lizenz:
Faksimiles:
415 | 416
Kategorien: