Elemi

Gummi Elemi.
Gummi Elemi.

[420] Elemi.

Gummi Elemi.

Resina Elemi.

Ist eine Gattung weisses Hartzes, so zugleich in etwas grünlicht siehet und wol riechet. Es wird uns aus Ethiopien zugeführet in Stücken oder Kuchen, zu zwey und drey Pfund schwer, welche in Blätter vom Indianischen Rohr gewickelt sind, daher es auch frantzösisch, Gomme Elemi en roseaux, teutsch, Gummi Elemi im Rohr, genennet wird. Es rinnet aus den Rissen, die sie in eine Gattung wilder, und eben nicht gar zu hoher Oelbäume gemachet haben, derer Laub lang und schmal ist, weißlicht grün, und wie versilbert anzusehen. Ihre Blüte ist roth, stehet auf einem kleinen Kelche, der die Farbe der Blüte führet: die Frucht ist als wie eine Olive. Dieser Baum wächst in Ethiopien, und in dem glücklichen Arabien.

Das Gummi Elemi soll man erwehlen, welches auswendig trocken, inwendig weichlicht ist, rein und weiß von Farbe, die sich doch nach dem grünen ziehet,[420] und welches lieblich reucht. Es führet ein Sal essentiale, welches in eine grosse Menge Oel verwickelt ist, ein wenig phlegma und Erde.

Es ist gar dienlich zum erweichen, zum zeitigen, zum verdünnern, zum zertheilen, zum reinigen, und zum schliessen der Wunden. Es wird zu gehauenen und gestochenen Wunden gebrauchet, zur Geschwulst, zur Stärckung der Nerven, zu Beinbrüchen und Verrenckungen: doch wird es nur alleine äusserlich gebraucht zu Pflastern und zu Wunden.

Elemi kommt von elea, pro olea, ein Oelbaum, weil dieses Gummi von einer Sorte des Oelbaumes kommet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 420-421.
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