Reseda

[949] Reseda.

Reseda vulgaris, C.B. Pit. Tournefort. Raji Hist.

Reseda lutea, Lugd. J. B.

Reseda Plinii, Ger.

Reseda minor seu vulgaris, Park.

Ist ein Kraut, das einen Hauffen Stengel treibt, zu anderthalben Fuß hoch, die sind streiffig, hol, rauch und ästig, krumm und mit Blättern besetzet, die eins ums andere daran stehen, gar tieff zerschnitten seyn, kraus oder wellenweise ausgeschweifft, von Farbe dunckelgrün, und schmecken als wie sonst die Küchenkräuter schmecken. Die Blüten wachsen oben auf den Spitzen der Stengel und der Zweige, bestehen eine jede aus vielen gelben und irregularen Blättern. Darauf folgen häutige, dreyeckigte Hülsen, die sind des Fingers lang, mit zarten fast gantz runden, schwartzen Samen angefüllet. Die Wurtzel ist lang, geschlanck, holtzig und weiß, von scharffen Geschmack. Dieses Kraut wächst in dem Felde und an den Mauern: führet viel sal essentiale und Oel.

Die Wurtzel reiniget, eröffnet und zertheilet: das Kraut lindert.

Reseda kommt von sedare stillen, dann Plinius vermeldet, daß dieses Kraut vor diesem zu Milderung der Schmertzen und der Entzündung gebrauchet worden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 949.
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