Resina

[949] Resina.

Resina, frantzösisch, Resine, teutsch, Hartz, ist eine öligte Materie, die als ein Saft, entweder von sich selbsten, oder durch die drein gemachten Risse, aus allerhand Bäumen dringet, z.E. aus Fichten und Dannen, aus dem Lorbeerbaume, aus der Cypresse, aus dem Terpentinbaume. Es giebet seiner zweyerley Sorten, flüßiges, und hart und trocknes. Das erste wird so, wie es aus dem Baum gekommen, aufbehalten: und das wird lateinisch, Terebinthina, frantzösisch, Terebinthine, auf teutsch, Terpentin, genannt, von dem an seinem Ort gehandelt werden soll. Dieser gehöret unter die natürlichen Balsame. Das andere ist nur darinne von dem ersten unterschieden, daß es ist von der Sonne, oder auch durchs Feuer, dörr und trocken gemachet worden: und dieses heist frantzösisch, Poix resine, Colophone, Pox moire, Poix de Bourgogne: wovon ich in dem Articul Pix gehandelt habe. Unter diese Resinen kan man den Mastix, den Weyhrauch, Gummi Elemi, Tacamahaca, nebst noch viel andern mehr, gar füglich stellen.

Die Resina ist von dem Gummi darinne unterschieden, daß sie viel öliger ist, und läst sich leichtlicher[949] zerreiben, zergehet auch gar bald in Oel und andern fetten Dingen. Hingegen kan man das Gummi nicht anders, als in wässerigen und saltzigen liquoribus auflösen, dergleichen sind der Wein, der Eßig, der Saft aus den Kräutern.

Resina kommt von dem griechischen Worte, ρητίνη, das heist eben so viel.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 949-950.
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