Der Zug gegen Bergthorshvol.

[167] Flose und seine Genossen blieben den ganzen Sommer über auf ihren Höfen und bestellten ihre Feldarbeit. Der Anfang des Winters oder der Wintertag, wie er genannt wurde, fiel im Jahre[167] 1011 auf den dreizehnten October. Etwa sechs Wochen vor diesem Tage rüstete sich Flose zum Auszug und entbot alle Männer zu sich, die ihm zu folgen gelobt hatten. Jeder erschien mit zwei Pferden und guten Waffen. Früh morgens am Sonntag den zweiten September ließ Flose für sich und seine Männer auf Svinefjeld eine Messe lesen. Darauf ging er zu Tische und nahm das Frühstück mit ihnen ein; er wies seinem Gesinde an, was sie in seiner Abwesenheit zu thun hätten und ritt dann fort mit seinem Gefolge. Als er ungefähr ein Drittel des Weges zurückgelegt hatte und bei dem Hofe Kirkeböj angelangt war, ging er wiederum zur Kirche und sprach ein Gebet mit seinen Mannen; alsdann stieg er wieder zu Pferde und ritt weiter westwärts. Er nahm seinen Weg nördlich vom Öfjeldsjökul nach dem Markarfluß, ritt während der ganzen Zeit scharf vorwärts und am Montag einige Stunden nach Mittag langte er in Trehörninghals an; denn hier sollten nach seiner Anordnung alle Bundesgenossen an diesem Tage zusammentreffen. Sie er schienen auch alle gegen Abend, nur Ingjald von Kelde kam nicht. Die Sigfussöhne gaben ihrem Zorn in harten Worten Ausdruck. »Laßt uns ihn nicht schelten, während er nicht zugegen ist,« sagte Flose, »später wollen wir ihm seinen Lohn geben.« Darauf ritten sie südwärts, um Bergthorshvol vor dem Abendessen zu erreichen; sie bildeten eine Schaar von ungefähr hundert Mann.

Quelle:
Die Njalssaga. Leipzig 1878, S. 167-168.
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