1.

Einige Edelleute verfügten sich in den schönen lust-garten eines Genuesers / welcher sich Stefano Carmagnola nennete / und hieselbst brach ein ieder an blumen und früchten ab / was ihm selbsten beliebte / dergestalt / daß diese garten-besuchung einer halben plünderung ähnlich war. Beym abschiede aber bedanckten sie sich gegen den eigenthums-herrn / und sagten unter andern zu ihm: Mein herr hat einen schönen garten: iedoch ist es rathsam / selbigen wohl zu bewahren / und niemand hineinzulassen /damit er nicht verdorben werde. Ich dancke euch vor die gute erinnerung / antwortete hierauf Stefano Carmagnola: Ihr hättet mir es aber sagen sollen /ehe ihr herein kommen seyd.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 1.
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