28.

[11] Einsmals wurde Queraldo / König Peters von Arragonien rath / als abgesandter zu dem Könige von Tunis verschicket / welcher ihn zur abendmahlzeit bat. Dieser König nun ließ heimlich alle knochen zu des Queraldo füssen werffen / also / daß er es nicht gewahr wurde. Als die mahlzeit vollendet war / sagte einer zum spott: In wahrheit / es muß allhier kein mensch / sondern ein wolff zu abend gegessen haben.[11] Queraldo aber kehrte sich gegen den König /und erwiederte: Ich habe vielmehr mit wölffen gespeiset / welche das fleisch und die knochen zugleich fressen / da hingegen ich / als ein mensch gegessen / und die knochen den hunden vorgeworffen habe.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 11-12.
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