43.

[16] Ein abergläubischer rieff S. Johann den täuffer alle morgen an / und bat ihn um bericht / ob seine frau getreu wäre / und was aus seinem sohne werden würde? Als nun einer / der sich hinter das bild dieses Heiligen gestecket hatte / zur antwort gab: Deine frau ist eine hure / und dein sohn wird gehenckt werden. So wurde der abergläubische gantz bestürtzet / kehrete sich nachmals zu dem Heiligen / und sagte: S. Johann / S. Johann / du hast immerfort so übel geredet / und deiner bösen zunge wegen wurde dir auch der kopff herunter geschlagen.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 16-17.
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