585.

[223] Ein blinder mann hatte eine heßliche frau / und nichts desto weniger wolte sie ihn überreden / daß sie mit sonderbarer schönheit begabet sey; dahero sagte sie einsmals zu ihm: Ach lieber mann / köntest du doch nur einmal sehen / wie schön ich bin! Er aber antwortete: Wärest du schön / so hätte dich dein vater mir nicht gegeben.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 223.
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